Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
war plötzlich ganz trocken. Er erinnerte sich daran, wie er Isabelle draußen vor dem Ironworks in ihrem langen roten Kleid gesehen und gedacht hatte: Das ist das Mädchen, mit dem Simon Maia hintergangen hat? Keine der beiden gehörte zu der Sorte von Mädchen, die den Eindruck erweckte, dass man sie ungestraft betrügen konnte.
    Und keine der beiden gehörte zu der Sorte von Mädchen, denen man etwas abschlug. Vorsichtig ging Jordan um die Theke herum auf Isabelle zu. Er war nur noch wenige Schritte von ihr entfernt, als sie plötzlich den Arm ausstreckte, ihn am Handgelenk packte und zu sich heranzog. Ihre Hände glitten über seine Unterarme, dann über seine ausgeprägten Oberarmmuskeln und seine kräftigen Schultern. Sein Puls schnellte sprunghaft in die Höhe und er konnte die Wärme wahrnehmen, die ihr Körper ausstrahlte, und ihren Geruch, eine Mischung aus ihrem Parfüm und süßlichem Tequila.
    »Du bist echt umwerfend«, sagte Isabelle, während ihre Hände nach vorn wanderten und sich flach auf seine Brust legten. »Und das weißt du auch, stimmt’s?«
    Jordan fragte sich, ob sie wohl durch das T-Shirt hindurch spüren konnte, wie schnell sein Herz schlug. Natürlich wusste er, welche Blicke viele Mädchen, und manchmal auch Jungs, ihm auf der Straße zuwarfen – schließlich sah er sich selbst jeden Tag im Spiegel, aber er hatte nie viel darum gegeben. Denn sein Interesse galt schon seit so langer Zeit ausschließlich Maia, dass es nie eine Rolle gespielt hatte; für ihn hatte immer nur gezählt, ob sie ihn noch attraktiv fand, falls sie sich jemals wiedersehen würden. Und er war auch schon oft angemacht worden, aber nur selten von Mädchen, die so schön waren wie Isabelle, und noch nie von jemandem, der so unverblümt war. Einen Moment lang fragte Jordan sich, ob sie ihn wohl küssen würde. Seit seinem fünfzehnten Lebensjahr hatte er außer Maia niemanden mehr geküsst. Aber Isabelle schaute zu ihm hoch, mit großen dunklen Augen und leicht geöffneten Lippen … Lippen so rot wie Erdbeeren. Ob sie wohl auch nach Erdbeeren schmeckten, wenn er sie küsste?
    »Aber es ist mir völlig egal«, sagte die junge Schattenjägerin.
    »Isabelle, ich glaub nicht, dass … Warte mal, was hast du gerade gesagt?«
    »Dabei sollte es mir nicht egal sein«, fuhr Isabelle fort. »Ich meine, natürlich ist da Maia, deshalb würde ich dir ohnehin nicht einfach so die Kleider vom Leib reißen. Aber das Entscheidende ist: Ich will es auch gar nicht. Obwohl ich normalerweise immer wollen würde.«
    »Ah«, atmete Jordan auf. Er verspürte Erleichterung, aber auch einen winzigen Anflug von Enttäuschung. »Na, das ist doch gut, oder?«
    »Ich muss ständig an ihn denken«, murrte Isabelle. »Das ist schrecklich. So was ist mir noch nie passiert.«
    »Du meinst Simon?«
    »Dieser kleine, schmächtige irdische Mistkerl«, stieß sie hervor und nahm die Hände von Jordans Brust. »Nur, dass er das gar nicht mehr ist … schmächtig, meine ich … und auch kein Irdischer mehr. Und ich bin gern mit ihm zusammen. Er bringt mich zum Lachen. Und ich mag die Art und Weise, wie er lächelt. Du weißt schon: Zuerst zuckt ein Mundwinkel hoch, dann der andere … Na ja, dir ist das sicher schon aufgefallen, schließlich lebst du mit ihm unter einem Dach.«
    »Nein, eigentlich nicht«, erwiderte Jordan.
    »Und er fehlt mir … ich vermisse ihn, wenn er nicht da ist«, gestand Isabelle. »Ich dachte … ich weiß auch nicht genau, aber seit jener Nacht mit dieser Sache mit Lilith … danach hatte sich unser Verhältnis verändert. Doch jetzt hängt er ständig bei Clary herum. Und ich darf ihr deswegen nicht mal böse sein.«
    »Du hast deinen Bruder verloren.«
    Verwundert schaute Isabelle zu ihm hoch. »Was meinst du?«
    »Na ja, Simon reißt sich ein Bein aus, um Clary aufzumuntern, weil sie Jace verloren hat«, erläuterte Jordan. »Aber Jace ist dein Bruder. Sollte Simon sich nicht auch ein Bein ausreißen, um dich aufzumuntern? Vielleicht bist du ja gar nicht sauer auf Clary, sondern auf Simon.«
    Isabelle musterte Jordan schweigend. Schließlich sagte sie: »Aber wir sind doch gar nicht zusammen. Er ist nicht mein fester Freund. Ich mag ihn einfach nur.« Dann runzelte sie die Stirn. »So ein Mist. Ich kann nicht glauben, dass ich das gerade gesagt habe. Ich muss betrunkener sein, als ich dachte.«
    »Das hab ich schon aus deinen vorherigen Bemerkungen geschlossen.« Jordan schenkte ihr ein Lächeln.
    Isabelle erwiderte sein

Weitere Kostenlose Bücher