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City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

Titel: City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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hätten ihr unangenehm sein können, aber er sprach sie mit solcher Leichtigkeit, dass es sich nicht falsch anfühlte. Im Gegenteil.
    „In diesem Fall: Ja, sehr gern “, antwortete Lara spontan. „Sind alle Vampire so charmant wie Sie?“
    Janus lachte leise in sich hinein. „Ich würde mir keinen Gefallen tun, wenn ich diese Frage mit Ja beantworte, oder?“ Er stand auf und ging hinüber in seine Küche. Als er zurückkam, hatte er eine geöffnete Weinflasche und zwei Gläser in der Hand. Er stellte die Gläser ab und schenkte ihnen beiden ein. Dann hob er sein Glas. „Worauf wollen wir trinken?“, fragte er.
    Lara nahm ihr Glas ebenfalls zur Hand und grinste frech. „Ich würde sagen: Auf Ihre Unschuld.“
    Jan us lachte laut und war offensichtlich amüsiert. „In Ordnung. Also dann: Auf meine Unschuld.“
    Sie stießen an und tranken . Es gab nicht viele Menschen, in deren Nähe man sich so geborgen fühlte, stellte Lara überrascht fest. Aber er ist kein Mensch , sagte eine Stimme in ihrem Inneren. Halt die Klappe , antwortete Lara sich im Geiste selbst. „Darf ich Ihnen eine persönliche Frage stellen?“
    „Natürlich “, Janus sah sie offen an. „Nur heraus damit.“
    „Wie wurden Sie zu einem Vampir?“
    Janus zögerte und Lara dachte schon, sie hätte die falsche Frage gestellt. „Es tut mir leid“, entschuldigte sie sich, „Sie müssen mir das nicht erzählen. Ich war nur … neugierig.“
    Janus lächelte. „Ist schon in Ordnung. Ich kann mich nur nicht erinnern, diese Geschichte jemals einem Menschen erzählt zu haben. Nicht einmal Kai.“ Er seufzte und lehnte sich ein wenig zurück. „Hat Ihre Mutter Ihnen auch erzählt, wie ma n zum Vampir wird?“, fragte er.
    „Nein “, gab Lara zu, „ich weiß nur, dass ein einfacher Biss wohl nicht genügt.“
    „Das ist richtig “, räumte Janus ein. „Man braucht das Blut eines Vampirs. Wir nennen es Bluttausch. Der Mensch muss das Blut des Vampirs trinken. Wenn er dann stirbt, erwacht er als Unsterblicher wieder.“
    Lara war auf seltsame Weise zugleich fasziniert und schockiert. „Aber wie – ich meine, wer beißt schon einen Vampir?“
    Janus mochte Laras kindliche Art, Fragen zu stellen. „Nun ja, man braucht es ja nicht literweise, ein kleiner Schluck genügt. Und normalerweise gibt der Vampir sein Blut freiwillig und sehr bewusst … das ist ja kein Unfall.“
    „Oh.“ Lara schwieg einen Mom ent. Dann fuhr sie fort: „War … ich meine, haben Sie es freiwillig getrunken?“
    „Nun ja , schon irgendwie. Ohne das Vampirblut wäre ich gestorben.“ Janus bemerkte die Neugier in Laras Blick, lächelte und fuhr fort: „Ich war Reisender auf einem Segelschiff. Auf der Fahrt von Hamburg nach England gerieten wir in einen Sturm – und ich ging über Bord. Sie haben mich rausgefischt, aber ich hatte innere Verletzungen.“ Sein Blick war in weite Ferne gerichtet, während er das erzählte. „Auf dem Festland angekommen brachte man mich in das Hospital, in dem ich auch arbeiten wollte, denn ich war ein Arzt in meinem menschlichen Leben, müssen Sie wissen. Ein 'Kollege' mochte mich wohl, denn er wollte mich nicht einfach sterben lassen. Niemand in dem Hospital hatte es bemerkt, aber er war ein Vampir.“
    „Und er hat S ie vor den Augen aller verwandelt?“
    „Aber nein“, Janus lachte leise, „er ließ mich in ein eigenes Zimmer verlegen. Aber trotzdem, nachdem ich mich so rasch erholte, waren natürlich viele misstrauisch geworden. Das waren verdammt harte Tage für mich, denn für einen frisch erwachten Vampir ist der Durst besonders stark.“
    „Wie lange hat es gedauert, bis Sie … sich an das neue Dasein gewöhnt haben?“
    „Drei Tage , vier vielleicht. Aber von meinem Schöpfer lernte ich schnell, meinen Durst zu kontrollieren.“
    „Und was geschah danach? Konnten Sie in Ihr altes Leben zurückkehren?“
    „Nein, und ich wollte es auch nicht mehr. Ich blieb aber eine ganze Zeit lang bei meinem Schöpfer. Er war damals bereits über vierhundert Jahre alt und wusste viel über die Welt der Sterblichen und Unsterblichen. Er war mir ein guter Lehrer und ein treuer Freund.“
    Lara nippte an ihrem Wein. „Was ist aus ihm geworden?“, fragte sie leise, als ahnte sie, dass die Antwort auf diese Frage unschön sein würde.
    „Er hat sich entschieden, diese Welt zu verlassen“, flüsterte Janus und senkte den Blick. „Er war einsam. Die Ewigkeit war zu lang für ihn.“
    „Oh… das… das tut mir leid“, Lara war

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