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City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

Titel: City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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nicht. Ich muss noch ein paar Dinge wissen“, mein te Lara nun wieder ganz ernst. „Bei dem Opfer handelte es sich um eine gewisse Chantal Renier. Sie war ein Callgirl. Kannten Sie sie?“
    „Nein“, antwortete Janus direkt und Lara spürte, dass er nicht log. „Ich unterhalte keinerlei Beziehungen zu Prostituierten, Escort-Damen oder Hostessen. Den Namen habe ich noch nie zuvor gehört.“
    „ Gut. Ich habe Schmidt außerdem nach der Todesursache gefragt. Wie Sie mir ja gestern schon sagten, wurde die Frau erschossen. Eine Waffe mit Schalldämpfer besitzen Sie ja nicht, nehme ich an?“
    „Nein, ich habe gar keine Schusswaffen“, bestätigte Janus wahrheitsgemäß.
    „Allerdings … der Frau wurde vor dem Tod eine Bisswunde am Hals zugefügt. Nun, Sie sind selbst ein Experte auf diesem Gebiet. Sie wissen, was ich meine.“
    Janus kniff ein wenig die silbergrauen Augen zusammen, als sie das sagte. Aber ihr Tonfall war völlig neutral, da war kein stiller Vorwurf, keine Anschuldigung oder dergleichen. Sie stellte es einfach sachlich fest – und schließlich hatte sie ja auch recht damit.
    Also nickte er. „Ja. Ich weiß, was Sie meinen. “
    „ Da wir beide jedoch keinen Vampir erfühlen konnten, müssen wir annehmen, dass der Täter ein Mensch war.“ Soweit lag es auf der Hand. Lara sprach aus, was Janus durch den Kopf ging – und zwar seit dem Moment, als die Polizei an seine Tür geklopft hatte. „Die große Preisfrage ist nun, wer Ihnen auf diese Weise schaden will. Denn, machen wir uns nichts vor“, sie sah ihn bedeutungsvoll an, „diese dramatische Inszenierung galt Ihnen. Irgendjemand in dieser Stadt weiß, was Sie sind – und will Ihnen Probleme machen.“
    Janus stimmte ihr zu. „Es scheint so.“
    „Dann sagen Sie mir – und seien Sie bitte ehrlich – wer könnte das wollen?“
    Janus hatte bereits mehr als einmal über diese Frage nachgedacht. Aber er hatte keine Antwort darauf gefunden. „Ich weiß es nicht“. Er sah aus dem Fenster und machte eine kurze Pause. „Wirklich nicht. Nur Kai weiß, was ich bin. Und ich vertraue ihm zu einhundert Prozent. Ich habe keine Ahnung, wer hinter dieser Sache steckt. Außerdem“, er tippte mit den Fingern einen Rhythmus auf der Tischplatte, während er sprach, „gibt es da einen Ehrenkodex unter uns Vampiren. Wir verraten einander nicht.“
    Lara war von dieser Information sichtlich überrascht, doch er sah sie eindringlich an.
    „Wissen Sie, Lara, es gibt nicht allzu viele von uns. Wir leben meist zurückgezogen, wir haben wenige Freunde. Wir respektieren die Menschen und wir töten sie nicht.“ Janus bemerkte, wie Lara unbewusst die Augenbrauen hochzog, deshalb versuchte er, seiner Stimme einen ernsten, ruhigen Tonfall zu geben. „Ich sage die Wahrheit. Es kommt nur ganz selten vor, dass ein Mensch durch die Hand eines Vampirs stirbt. Sie essen doch auch Fleisch, oder?“
    Lara hob abwehrend die Hände. „Ich bitte Sie“, sie war offenbar empört, „kommen Sie mir jetzt nicht so. Das kann man doch nicht vergleichen.“
    „Vielleicht hinkt der Vergleich ein wenig“, gab Janus zu, „aber ein bisschen ähnelt es sich schon. Wir brauchen menschliches Blut, um am Leben zu bleiben. Bekommen wir es nicht, übermannt uns irgendwann der Hunger, wir können es nicht mehr kontrollieren und werden gefährlich. Aber unter normalen Umständen …“ Er sah sie aufrichtig an. „Es gibt genügend Möglichkeiten für moderne Vampire, sich zu ernähren, ohne jemals einer Menschenseele zu schaden. Und manche nutzen ihre Fähigkeiten sogar, um den Menschen etwas Gutes zu tun.“ Er hielt inne und lächelte.
    Jetzt lachte Lara laut. „Hören Sie auf, das ist mir jetzt doch ein bisschen zu sehr Twilight.“
    Janus indes ließ sich nicht beirren. „Im Ernst, ich verstehe Ihre Bedenken, was meine Spezies angeht. Aber die meisten Vampire sind völlig harmlos.“
    Lara schwieg eine Weile und ließ sich das Gehörte durch den Kopf gehen. „Wissen Sie, ich habe schon einmal einen Vampir getroffen“, erzählte sie schließlich. „Ist schon ein paar Jahre her.“
    „Tatsächlich?“, Janus Interesse war geweckt. „Was ist passiert?“
    Lara zuckte mit den Schultern. „Gar nichts. Es war auf einer Reise. Ich saß im Zug. Er kam in mein Abteil, grüßte und setzte sich mir gegenüber. Ich konnte fühlen, was er war … und ich bin damals vor Angst fast gestorben.“
    „Was haben Sie getan?“
    „Mein erster Impuls war, einfach die Flucht zu ergreifen.

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