City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen
raubte. Janus Stöße wurden immer heftiger und verstärkten das Pochen in ihrem Schoß nur noch, bis auch er stöhnend in ihr kam. Schwer sank sein Körper auf ihren und er zog sie so eng an sich, wie es nur ging. So lagen sie da, bis die Erregung langsam abebbte und dem unbeschreiblichen Gefühl der Geborgenheit und Nähe wich.
„Das war so schön“, sagte sie irgendwann leise und fuhr mit den Fingern zärtlich durch seine Haare. Er antwortete nicht, sondern lächelte nur zum Dahinschmelzen schön. Sie schmiegte sich wieder in seine Arme.
„Dann bereust du es nicht, heute Nacht mitgekommen zu sein?“, fragte Janus. Sein Blick war liebevoll und Lara spürte eine seltsame Enge in ihrem Hals.
„Ich werde dies in meinem ganzen Leben nicht bereuen. Ich habe mich noch nie so glücklich gefühlt wie jetzt gerade“, sagte sie leise.
„Du ahnst nicht, wie viel mir das bedeutet“, antwortete er. Lara nahm seine Hand und küsste sie sanft.
Kapitel 17
Lara spielte gedankenverloren mit einer Haarlocke, als plötzlich das Telefon klingelte. Kai Westphal , zeigte das Display an. Lara hob ab.
„Der Kontakt hat geklappt “, sagte Kai ohne Umschweife. „Ich habe eine E-Mail erhalten. Er hat mir einen Treffpunkt genannt und mir genaue Anweisungen gegeben, wie ich dorthin gelangen soll.“ Der sonst so selbstsichere Kai klang nervös.
„Keine Sorge, es wird funktionieren. Wann und wo soll das Treffen stattfinden?“
„ Schon morgen. Ich soll um achtzehn Uhr am Hauptbahnhof sein, am Gleis sieben. Dann soll ich den ersten eintreffenden Zug nehmen und mich ins dritte Abteil setzen, von der Lok aus gezählt.“
Klug gewählt , dachte Lara. Ein Zug als Treffpunkt, das bot Anonymität und erschwerte es, ihm eine Falle zu stellen – sollte man dies geplant haben.
„Gut “, antwortete Lara und versuchte, so ruhig wie möglich zu klingen. „Gehen Sie einfach hin. Janus und ich werden schon vorher im Zug sein. Sie brauchen nichts zu tun, außer in diesem Abteil auf ihn zu warten, in Ordnung?“
„In Ordnung “, bestätigte Kai.
„ Wir schaffen das“, meinte Lara zum Schluss aufmunternd.
„ Das hoffe ich“, brummte Kai Westphal und legte auf.
Lara und Janus fuhren am frühen Abend des darauf folgenden Tages nach Gießen und stiegen dort in den Zug, der um achtzehn Uhr auf Gleis sieben im Frankfurter Hauptbahnhof einfahren würde. Sie hatten Gießen gewählt, weil ihnen das einen größeren zeitlichen Spielraum verschaffte und unauffälliger war – sollte der Killer den Zug schon vorher überwachen.
Lara und Janus betraten den Zug getrennt wie zwei einander fremde Personen. Janus nahm im zweiten Abteil Platz, Lara im vierten – der Mann würde ihnen nicht entkommen.
Als der Zug im Frankfurter Hauptbahnhof einfuhr, spürte Lara, wie ihr Puls sich beschleunigte. Sie schaute aus dem Fenster und hielt Ausschau nach einem Mann, der ihrem Phantombild ähnelte – doch woher sollte sie wissen, ob er sein Äußeres verändert hatte? Er könnte sich die Haare gefärbt oder geschnitten haben, mochte eine Perücke tragen oder falsche Zähne, und die vielen Pendler, die um diese Tageszeit unterwegs waren, machten es ihr nicht leichter.
Sie entdeckte Kai Westphal, als der Zug gerade zum Halten kam. Er wirkte ein wenig nervös, doch das war nicht weiter tragisch; auch ein potenzieller Auftraggeber würde mit großer Wahrscheinlichkeit nervös sein, wenn er sich mit einem Auftragsmörder traf, um ihn zu engagieren. Kai verschwand im Zug und kurz darauf hörte Lara, wie die Schiebetür des Abteils vor dem ihren geöffnet und dann wieder zugezogen wurde. Offenbar war Kai nun an seinem Platz.
Dann gesellte sich e in junges Pärchen zu ihr, grüßte sie freundlich und setzte sich verliebt tuschelnd auf die Bank gegenüber. Lara seufzte innerlich und war ein wenig neidisch. Sie dachte an Janus, der nur zwei Abteile weiter saß, und vermisste ihn.
Der Bahnsteig leerte sich und der Zug fuhr rucke lnd an. Lara sah auf die Uhr; sie waren pünktlich losgefahren. Hoffentlich tauchte der Mann bald auf.
Vereinbart war, dass Kai, sobald der Kontakt zustande kam, unbemerkt auf den Knopf eines kleinen Senders in der Jackentasche drücken sollte – Janus würde den Rest erledigen. Lara wartete fünfzehn Minuten, ohne dass etwas passierte. Sie stand auf und verließ das Abteil. Ein Stück weiter vorn, direkt hinter der Lok, befand sich eine Toilette; es sollte also nicht weiter auffallen, wenn sie an Abteil Nummer drei
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