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City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

Titel: City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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Ewigkeit, in welcher der Schatten von ihr trank, war es völlig ruhig.
    Dann zog der Schatten sie in seine Finsternis des Untergrunds. Als der nächste Zug aus Licht einfuhr, waren sie schon im Grab zwischen den Tunneln verschwunden. Der Schatten stillte seine Gier nach Licht in dieser Nacht. Er flüsterte Janus Namen, selbst wenn er speiste.

Kapitel 15
     
    Die Frankfurt Art Bar war bereits gut besucht. Im Foyer und an den Tischen drängten sich die Menschen, um Frank Schätzing zu hören und Lara befürchtete schon, sie würden der Lesung im Stehen lauschen müssen. Doch dann kam eine junge Frau mit einem Piercing in der Oberlippe und kurzen, asymmetrisch geschnittenen grell rotgefärbten Haaren auf sie zu. Janus nannte lediglich seinen Namen und die Frau nickte. Sie folgten ihr durch das Gedränge zu einem kleinen Tisch an der Seite, von dem aus man einen guten Blick zu der niedrigen Bühne hatte, auf der bereits ein Tisch und ein Stuhl für den Autor bereit standen.
    „Sie haben für uns einen Tisch reserviert“, stellte Lara begeistert fest; sie war gar nicht auf die Idee gekommen, dass es so voll sein könnte.
    „Natürlich “, bestätigte Janus und schob ihr den Stuhl zurecht. „Und – wollen wir das geschäftliche Sie nicht beiseitelegen?“
    Lara lächelte ihn an. „Gern “, sagte sie, „warum nicht.“
    „Sehr schön.“ Janus schnappte sich die Getränkekarte und reichte sie Lara hin über. „Was wollen wir trinken?“
    „Ich hätte gerne einen trockenen Weißwein“, überlegte Lara, während sie die Karte überflog. „Chardonnay, bitte.“
    „In Ordnung.“ Janus hob die Hand, um der jungen Frau, die sie zum Tisch geführt hatte, ein Zeichen zu geben. Er gab ihre Bestellungen auf und sah Lara offen an. „Eins musst du mir verraten: Wie ist eine schöne, begabte junge Frau wie du zu diesem Beruf gekommen?“
    Lara gluckste. „Jetzt bedienst du aber alle Klischees!“
    Er lachte herzlich, machte aber keine Anstalten, auf eine Antwort zu verzichten.
    „Du weißt ja, ich war zuerst bei der Polizei.“
    „Ja, ich weiß , aber das macht keinen großen Unterschied zu dem, was du jetzt tust. Ich meine, Polizistin oder Detektivin – was du tust, birgt so einige Gefahren. Die Menschen, die du bei deiner Arbeit triffst … ich muss nur daran denken, wie leicht du den Kontakt zu dem Auftragskiller herstellen konntest.“
    Lara zuckte mit den Schultern. „Ich denke, jeder hat doch irgendetwas im Leben, das ihn antreibt. Ich wollte Ermittlerin werden, schon als kleines Mädchen. Und als ich dann festgestellt habe, dass ich gewisse Fähigkeiten besitze, hat mich das nur noch bestärkt.“
    „Was hat deine Familie dazu gesagt?“
    „ Meinen Vater habe ich nie kennengelernt“, erzählte Lara, „aber meine Mutter hat mich stets unterstützt.“
    „Und wie alt warst du, als du deine Hellfühligkeit bemerkt hast?“, fragte Janus. Er lächelte entschuldigend. „Sorry, wenn ich zu neugierig bin. Du faszinierst mich eben.“
    Lara musste wegen seiner seltsamen Art, ihr dieses Kompliment zu machen, grinsen. „Ist schon in Ordnung , im Zweifelsfall verweigere ich einfach die Aussage.“ Sie lachte kurz sehr herzlich und Janus glaubte, nie ein schöneres Lachen gehört zu haben.
    Dann legte Lara den Kopf schief, als sie nachdachte. „Ich war etwa zwölf, glaube ich “, überlegte sie schließlich laut. „Zuerst hat es mich erschreckt. Stell dir vor, du willst eine Münze aufheben, die du auf der Straße findest – und plötzlich schießen dir Bilder durch den Kopf, als habe jemand da drin einen Fernseher eingeschaltet.“ Sie schüttelte den Kopf bei der Erinnerung an ihre ersten Erfahrungen mit ihren besonderen Fähigkeiten. „Es hat mich furchtbar erschreckt. Zuerst habe ich niemandem etwas gesagt, aber nach einer Weile musste ich mit jemandem darüber reden. Ich erzählte es meiner Mutter.“
    Die Bedienung brachte ihre Getränke und Lara wartete, bis sie wieder gegangen war. Dann fuhr sie fort: „Ich hatte natürlich Angst, sie würde mich für verrückt erklären. Aber das tat sie nicht, im Gegenteil. Sie erzählte mir, sie habe auch diese Gabe und sie half mir, alles zu verstehen.“ Lara hob den Blick und sah Janus in die Augen. „Meine Mutter war es, die mich gelehrt hat, diese Fä higkeit zum Guten einzusetzen.“
    „Und das gelingt dir ganz hervorragend.“ Janus sah Lara lange an. „Was auch immer passieren mag, ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du meinen Fall angenommen

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