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City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition)

City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition)

Titel: City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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dienende Plane ging, blieb sie stehen und rief: „Hallo? Ich bin da! Tun Sie mir einen Gefallen, und erschrecken Sie mich nicht wieder fast zu Tode. Ich komme ja freiwillig mit.“
     

    Aus der Dunkelheit löste sich ein Schatten und kam auf sie zu. Elaine erkannte ihn als einen der Männer, die sie letztes Mal überwältigt hatten.
    „ Folgen Sie mir“, sagte er dumpf. Elaine nickte stumm. Sie gingen einen Gang entlang und um eine Ecke, dann standen sie vor dem Treppenaufgang, den sie bereits kannte. Warum nur musste es unbedingt im Keller sein? Aber sie sagte nichts und stieg die ausgetretenen Stufen hinab.
    Jerome und ein weiterer Mann erwarteten sie bereits. Ihr Erpresser breitete mit einer übertrieben erfreuten Geste die Arme aus. „Elaine! Wie schön, dass Sie es geschafft haben.“ Er kam auf sie zu und streckte erwartungsvoll die Hand aus.
    Elaine reichte ihm kommentarlos die Rolle hinüber. Er nahm sie sogleich entgegen und schraubte den Deckel ab. Dann zog er die Leinwand heraus und rollte sie auseinander.
    „ Ah, Blanka. Ist sie nicht wunderschön?“, fragte er schwärmend, wobei er den Blick nicht von dem Bild wandte.
    „ Erlauben Sie mir die Frage“, sagte Elaine, „warum gerade dieses Bild?“
    Jerome blickte auf und sah sie mit unergründlichem Blick an. „Das, meine Liebe, sollte nicht Ihre Sorge sein. Sagen wir einfach, für mich ist sie etwas ganz Besonderes.“
    Er rollte das Gemälde wieder zusammen und verstaute es sicher in der Hülse. „Nun, lassen Sie uns keine Zeit verlieren. Kommen wir zu Ihrem nächsten Auftrag.“ Er ging zu dem Tisch an der Wand und nahm einen weiteren braunen Umschlag in die Hand. „Hier“, sagte er und gab ihn Elaine. „Sie werden feststellen, dass diese Aufgabe vielleicht ein wenig komplizierter sein mag als die letzte – aber eine Frau mit ihren Fähigkeiten sollte sie ohne Weiteres bewältigen können.“
    Elaine nahm den Umschlag entgegen. „Bevor ich gehe, will ich mit Mathis sprechen“, sagte sie. „Ich muss wissen, dass es ihm gut geht.“
    „ Natürlich“, meine Jerome beflissen, „das hatte ich erwartet.“ Er griff nach seinem Telefon und wählte eine Nummer, dann sagte er: „Den Jungen.“ Er reichte das Telefon an Elaine weiter.
    „ Mathis?“ hauchte Elaine, „Bist du da?“
    „ Elaine!“ Die Stimme ihres Bruders klang diesmal anders, hoffnungsloser. Elaine zerriss es das Herz.
    „ Wie lange muss ich noch hier bleiben?“, fragte er gequält.
    „ Behandeln sie dich gut? Kriegst du zu essen?“
    Mathis schluchzte. „Sie tun mir nicht weh oder so. Aber ich will nach Hause.“
    „ Ich weiß“, sagte Elaine leise, „bald, ich verspreche es. Alles wird gut, hörst du?“ Ehe Mathis antworten konnte, nahm Jerome ihr das Telefon wieder weg. „Das reicht jetzt“, sagte er schroff. „Gehen Sie nach Hause. Sie haben viel zu erledigen.“
    „ Wenn ihm etwas zustößt, dann bringe ich Sie um“, knurrte Elaine und sah Jerome fest in die Augen. „So wahr ich hier stehe. Ich schwöre es.“
    Jerome verzog den Mund zu einem überheblichen Grinsen und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Erledigen Sie nur Ihren Job, dann wird ihm nichts passieren. Alle leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Und jetzt gehen Sie!“
    Er kehrte Elaine den Rücken zu und der Mann, der sie oben in Empfang genommen hatte, stieß ihr unsanft in die Rippen. Elaine presste die Lippen aufeinander, sie wollte ihn beschimpfen, ihn schlagen, irgendetwas tun. Doch sie riss sich zusammen und drehte sich um. Sie hatte keine Chance gegen drei Mann. Es war besser, hier und heute nachzugeben.
     

    Elaine fuhr nach Hause. Erst als sie die Haustür hinter sich geschlossen hatte, wurde sie etwas ruhiger. Sie hatte das Gefühl gehabt, verfolgt zu werden – ob die sie beobachteten? Um sicherzugehen, dass sie nicht die Polizei einweihte? Der Gedanke jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Das würde es ihr schwer machen, Laurent Fournier wie geplant in ihre Aktionen einzubinden. Elaine ging zum Fenster und schob vorsichtig den Vorhang beiseite. Sie konnte nichts Verdächtiges ausmachen. Kein fremder Wagen stand da auf der Straße und niemand lungerte herum. Sie atmete einmal tief durch. Sie musste sich beruhigen und konzentrieren.
     

    Elaine ging in die Küche, nahm den braunen Umschlag und setzte sich an den Tisch. Sie zog die Papiere heraus und sah sich ihren zweiten Auftrag an. Sie überflog die Seiten und zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Sie hatte Jerome

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