City Vampire - Nacht ueber New York
Beruhigungsmitteln.“
Maggie zuckte zusammen, als David plötzlich hinter ihr auftauchte und ihr über die Schulter blickte. „Was hast du da?“
„ Oh, das…“ Maggie zögerte. Wo sollte sie anfangen? Sie schürzte die Lippen und sagte. „Setz dich besser.“
David zog sich einen Stuhl herüber, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. Der eine kurze Blick, den er auf den Monitor hatte werfen können, genügte, um ihn zu amüsieren: Ritterorden.
„ Also“, meinte er, „hat König Artus diese Menschen ermorden lassen?“
„ Mach dich nicht lustig über mich und hör mir zu“, sagte Maggie streng. „Diese Unterlagen hier“, sie griff nach den vergilbten Papieren, die Aleksay ihr überlassen hatte, „berichten über zwei verfeindete Ritterorden aus dem sechzehnten Jahrhundert. Und jetzt rate mal, wie die ihre Opfer damals töteten...“
„ Durch Holzpfähle?“, fragte David wenig überrascht.
„ Oh, nicht nur das. Sie starben durch Eichenholzpfähle. Gefertigt aus dem selben Holz wie die Stützpfeiler der Stadt Venedig. Und – Trommelwirbel bitte – nachdem Vivian wusste, wonach sie suchen sollte, konnte sie das Holz unserer Mordwaffen eindeutig identifizieren.“
Eine Vergleichsprobe mit einem Stück Holz, das ihnen freundlicherweise der Smithsonian Institution in Washington zur Verfügung gestellt worden war, hatte diesbezüglich Sicherheit erbracht.
David wurde hellhörig. „Darf ich mal sehen?“, fragte er interessiert und streckte die Hand nach den Papieren aus. Maggie reichte sie ihm, und David überflog die Seiten. „Warum bist du zuerst zu Vivian gegangen?“, fragte er dann ein wenig verstimmt.
„ Das liegt doch auf der Hand“, meinte Maggie grinsend. „Deine Reaktion war vorhersehbar. Und jetzt stell dir mal vor, ich hätte das mit dem Holz noch nicht gewusst. Du hättest mich für verrückt erklärt.“
David musste lachen. „Das stimmt. Du kennst mich wirklich zu gut.“ Er nickte in Richtung ihres Monitors. „Nach was suchst du gerade?“
„ Ach“, meinte Maggie und hob ratlos die Hände, „nach nichts Bestimmtem. Einfach nach irgendetwas, was unsere Spur ins heutige Jahrtausend befördert.“
„ Und? Etwas entdeckt?“
„ Nichts. Ich bin mir wirklich sicher, dass die Geschehnisse von damals und heute zusammenhängen. Das alles kann kein Zufall sein. Aber zumindest im Internet lässt sich nichts über diese Orden finden.“
„ Wir sollten mit dem Chief reden.“
„ Ja. Ich hoffe, sie erklärt uns nicht einfach für verrückt. Aber sagtest du nicht eben, du hättest etwas zu der Sache mit den Beruhigungsmitteln herausgefunden?“
„ Oh, ja, allerdings“, antwortete David. „Eine Woche vor dem dritten Mord wurde in eine Arztpraxis eingebrochen. Es wurde eine große Menge an Schmerz- und Beruhigungsmitteln gestohlen. Bislang gibt es keine Hinweise auf den Täter.“
Maggie schürzte die Lippen. „Hm. Das ist doch endlich mal eine Spur, der wir folgen können. Lass uns hinfahren und mit dem Arzt reden, vielleicht haben die Kollegen irgendetwas übersehen.“
„ Maggie Rook?“, fragte eine jugendlich klingende Stimme hinter ihnen.
„ Ja?“ Maggie drehte sich um und blickte in das Gesicht eines jungen Streifenpolizisten, der einen großen Strauß Blumen in den Händen hielt.
„ Das wurde unten für sie abgegeben.“ Ohne ein weiteres Wort legte er die Blumen auf Maggies Schreibtisch ab und verschwand wieder.
David schnalzte mit der Zunge. „Da sieh mal einer an“, meinte er grinsend. „Mir scheint, du hast auf meinen Rat gehört?“
Maggie boxte ihn freundschaftlich in die Seite und griff flink nach der Karte, die am Strauß befestigt war. Sie warf David, der ihr über die Schulter spicken wollte, einen warnenden Blick zu und öffnete den kleinen Umschlag.
Maggie,
ich hoffe, diese Blumen bringen ein wenig Sonnenschein in deinen Tag. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns am Samstagabend treffen könnten – um acht bei mir? Ich verspreche, du wirst es nicht bereuen.
Aleksay
Maggie drehte die Karte herum und fand seine Adresse auf der Rückseite. Sie lächelte versonnen und steckte die kleine Karte zurück in den Umschlag.
„ Na, was steht drin?“, fragte David neugierig.
„ Das geht dich gar nichts an“, lachte Maggie und verstaute die Karte sicher in einer Schublade ihres Schreibtisches. „Und jetzt lass uns zum Chief gehen.“
Kapitel 14
Chief Bernadette Prescot hatte sie nicht direkt für verrückt
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