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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Zerhacker, den Sieraa in der Hand hielt. Sie nickte, er war eingeschaltet.
    »Warum machen die Nefilim uns dann nicht kurzerhand den Garaus? Sie kämen auch ohne uns klar. Warum befolgen sie überhaupt Demis Anweisungen?«
    »Demi setzt alles auf ihre Autorität als Tochter des Erfinders der Nefilim. Nur sie weiß, wo man die Ressourcen findet, um die Nefilim zu bauen. Auch enthalten die Konstruktionspläne womöglich nicht, wie man die Maschinen und die Infrastruktur baut, die zur Herstellung eines Nefilim nötig sind. Demi ist der Schlüssel dazu. Und die Nefilim vermeiden, an zwei Fronten zu kämpfen. Sie machen das Spiel mit und geben sich zahm, aber wie lange noch?«
    Sieraa hielt das Gerät hoch und drückte deutlich sichtbar den Ausschalter, doch ich war nicht zufrieden mit ihrer Antwort. Aber was hätte ich erwidern sollen? Wir begaben uns in Richtung Aussichtsdeck und ich überlegte fieberhaft, wie ich zu klaren Gedanken kommen konnte. Ein spontaner Einfall verschaffte mir ein bisschen Zeit.
    Ich rief ins Interkom. »Ich verschwinde noch einmal kurz auf meine Kabine, die Natur fordert ihren Tribut. Ich ließ die Kalimbari stehen und hörte Sargons Antwort aus dem Interkom.
    »Viel Spaß. Bis gleich.«
    Vollkommen paranoid geworden, ging ich tatsächlich auf die Toilette und ließ die Hosen runter, setzte mich auf das Becken. Gedanken rasten in Lichtgeschwindigkeit durch meinen Schädel und wirbelten alles durcheinander, mit dem sie in Berührung kamen. Welche Rolle spielte Susannah in dem Spiel? Wusste sie mehr als ich annahm? Ich horchte auf mein Gefühl. Nein, das konnte ich nicht glauben. Arbeitete Demi tatsächlich mit der Bruderschaft zusammen? Wenn ja, wieso hatte sie mir nichts von der Spaltung erzählt? Auf welcher Basis war Demi an die Kalimbari herangetreten? Hatte sie mir einfach nichts von dem Bruch offenbart, weil sie mir doch nicht vollständig vertraute? Wenn man ein Leben wie sie führte, sogar die Claifex selbst zum Narren hielt, wem vertraute man dann überhaupt noch? Ich musste mit Susannah darüber sprechen, aber wann und wo? Die Interkomanlage war über das gesamte Schiff verteilt und die Nefilim scheuten sich nicht, davon Gebrauch zu machen. Konnte ich außerhalb der Cheiron mit ihr reden? Was war mit den Nefilim selbst? Mein anfängliches Misstrauen gegenüber Sargon hatte sich schnell aufgelöst, auch wenn ich nicht sagen konnte, warum. War er darauf aus, mein Vertrauen zu erlangen, um mich zu hintergehen?
    »Alles scheiße!«, zischte ich und verließ die Toilette.
    Ich trampelte eine Weile in meiner Kabine umher, blickte nervös auf die Uhr neben dem Bett und gab mir selbst noch fünf Minuten. Sollten die Anderen ruhig warten. Erneut ließ ich mir alle Fakten durch den Kopf gehen, doch ich kam einfach zu keinem Ergebnis. Klar war nur, dass jeder an die Pläne wollte. Ich konnte darüber hinaus nichts mit Sicherheit sagen und fragte mich sogar noch, ob das nicht die Absicht Sieraas war, als sie mir die Dinge sagte, die sie mir gesagt hatte. Es vergiftete die Atmosphäre an Bord vollständig und mir wurde klar, dass ich öfter über die Schulter schauen musste. Ich war gezwungen etwas zu tun, dass mir völlig zuwider war. Ich musste das Spielchen mitmachen, bis ich mehr in Erfahrung gebracht hatte und bis dahin wollte ich erhöhte Wachsamkeit walten lassen und mich selbst nicht unnötig in Gefahr bringen. Wenn alle ihre Spielchen mit mir spielten, dann wollte ich ihnen das Gewinnen nicht so leicht machen. Ich musste die Kontrolle über mein Schicksal in den Griff bekommen und das Ruder an Bord in die Hand nehmen. Ich zählte noch einmal die Fakten auf, die für mich entscheidend waren. Ich hatte einen Auftrag von Demi erhalten, die Konstruktionspläne der Nefilim zu sichern - für eine exorbitante Summe, die als Gefahrenzulage zu verstehen war. Ich hatte Demis Adoptivtochter, zwei Nefilim und zwei Kalimbari an Bord. Die beiden Neuankömmlinge mal außer Acht gelassen. Alle wollten die Pläne, aber die Einzigen, die sich bisher an mich gewandt hatten, waren Demi und die Kalimbari. Ich hatte noch kein offenes Wort mit Sargon oder Musashi gewechselt. Mir fiel wieder mein toter Urahn ein, der als Admiral die Befehlsgewalt an Bord des Schlachtschiffes Musashi gehabt hatte. Ich konnte das zum Anlass nehmen, mit dem Nefilim Musashi ein Wörtchen unter vier Augen zu plaudern. Natürlich würde Sargon aufgrund des Kollektivgedächtnisses ohnehin alles erfahren, was in diesem Gespräch

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