Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
Vom Netzwerk:
erörtert wurde. Sollte ich alle offen zur Rede stellen? Nein, so sehr das auch meinem Wesen entsprach, konnte man angesichts der Brisanz unserer Situation auf diese Weise keine aufrichtigen Auskünfte erwarten. Ich rieb mir die Schläfen und dachte zum wiederholten Mal an die Sandstrände von Ara-Gemini III. Hoffentlich kam ich aus diesem Schlamassel je heraus.
    Von Bord werfen konnte ich auch niemanden, weder die Kalimbari noch die Nefilim. Das hätte die Situation nicht wirklich verbessert, jetzt wo ich nicht mehr wusste, wer recht hatte und wer nicht. Der Gedanke, jemanden durch die Luftschleuse zu werfen, war allerdings fesselnd. Es musste ja nicht während des Fluges sein. Was wäre, wenn ich die Kalimbari von Bord würfe? Sicher, Sieraas Fähigkeiten waren recht nützlich, und Garsun war eine gute Hilfe, wenn es brenzlig wurde, aber davon abgesehen hatten sie sich mehr oder minder selbst eingeladen. Die Diskussionen mit Garsun schmeckten mir auch nicht unbedingt. Wenn ich ehrlich zu mir war, dann war mir der Gedanke, die beiden einfach auf dem nächsten belebten Planeten abzusetzen, schon mehrfach durch den Kopf geschossen. Warum meine Zweifel an der Aufrichtigkeit der Kalimbari? Irrationale Vorbehalte gegen ihre Fremdartigkeit? Nein, das war es bestimmt nicht, ich hatte viele Freunde und sogar einmal eine Geliebte gehabt, die fremdartiger waren, als die Kalimbari es je sein könnten und denen gegenüber ich bestimmt keine Befangenheit gehabt hatte. Intuition? Mir waren die Absichten der Kalimbari immer noch nicht vollständig klar. Das Problem war auch, das Garsun und Sieraa die einzigen Vertreter der Bruderschaft waren, die ich kannte. Ausgerechnet diese beiden waren es, die mich mit den vermeintlichen Zielen der angeblich in sich gespaltenen Bruderschaft konfrontierten. Ob das stimmte, konnte ich nicht wissen. Mir fiel wieder ein, dass Sargon erwähnt hatte, dass ihm die Spaltung der Bruderschaft neu wäre. Nun gut, das stand nicht im Widerspruch zu dem, was Sieraa mir gesagt hatte.
    Verdammt! Ich kam zu keinem Ergebnis.
    Ich musste mit den Nefilim reden. Zurvan wäre ein weiterer im Bunde und ich wusste nicht, ob das gut war, aber wir mussten einfach sehen, was er uns über die Pläne sagen konnte. Und, wenn er log? Wenn Sargon und Musashi logen? Mir war danach zumute, etwas mit den Fäusten zu deformieren, um meiner Wut Ausdruck zu verleihen, aber ich riss mich zusammen.
    Ich atmete tief ein und aus und traf mehrere Entscheidungen. Ich musste mit den Nefilim reden, ungestört. Ich musste mit Susannah reden, am besten auch unter vier Augen, etwas würde mir da schon einfallen. Der neue Nefilim musste zunächst an Bord gebracht werden. Wenn es stimmte, dass uns die Claifex-Agenten im Nacken saßen, durften wir ihn auf keinen Fall hier lassen. Ich sah auf die Uhr, es waren in der Tat mehr als fünfzehn Minuten verstrichen. Ich hastete aus der Tür und feilte an einer glaubwürdigen Ausrede für mein Fortbleiben, da mich die Toilette allein kaum so lange beschäftigt haben mochte. Dann verwarf ich diese Bedenken wütend. Es gab keinen Grund, sich auf diese ganze verfluchte Heimlichtuerei wegen jeder Kleinigkeit einzustellen. Ich wollte meine Gedanken so frei wie möglich halten und selektive Überlegungen vermeiden, die mich in den Verfolgungswahn führten. Ob mir das gelang oder nicht, stand auf einem anderen Blatt. Ich trat durch die Tür zum Aussichtsdeck, wo die anderen über den Grundrissen brüteten, die das Mädchen gemalt hatte.
    »Habt ihr schon eine Vorgehensweise überlegt?«, fragte ich fröhlich.
    Garsun warf mir einen langen Blick zu, bevor er sich wieder über die Darstellungen beugte. »Warum verzichten wir nicht auf diese schwierige Bergung und nehmen uns andere Koordinaten vor?«
    Natürlich nahm er an, dass ich auf das hören würde, was Sieraa mir erzählt hatte. Mein Widerwille, auf seinen Vorschlag einzugehen, verstärkte sich dadurch eher. Wie sollte ein Nefilim mehr oder weniger schaden können? Sollten die Nefilim hier das Ruder an sich reißen wollen, dann würde einer von ihnen ausreichen, um uns alle zu vernichten. Ich verlor nichts dabei, wenn wir Zurvan bargen. Außerdem erfüllte ich meinen Auftrag und schloss aus, dass die Claifex einen Nefilim in die Finger bekam. Ich überlegte einen Moment und antwortete dann.
    »Für den Fall, dass uns die Claifex folgen sollte, würden sie sich wohl fragen, was wir auf diesem Planeten gesucht haben. Wenn sie die örtlichen Gegebenheiten

Weitere Kostenlose Bücher