Claifex: Nefilim KI
Tasche ihrer Weste nahm, und sprach dann zu mir.
»Ein kombiniertes Schall- und Photonenzerhackergerät. Wir möchten gerne ungestört mit dir reden.«
Ich zog erstaunt die Augenbrauen hoch und hielt einfach mal den Mund.
»Es gibt ein paar Dinge, die du wissen solltest, bevor wir unser weiteres Vorgehen besprechen. Hast du dich jemals gefragt, warum die Menschen und die Nefilim nicht zu uns gekommen sind, um die Konstruktionspläne zu verbergen? Ein verlässlicheres Versteck gibt es schließlich an keinem Ort der Claifex.«
Mir fielen auf Anhieb ein paar Gründe ein, warum auch ich den Kalimbari die Pläne nicht anvertraut hätte, aber ich war neugierig geworden. Womöglich war mir etwas entgangen.
»Schieß los!«
Sieraa antwortete. »Die Menschen kamen damals zu uns, weil sie Angst vor den Nefilim bekamen. Ihre Eigenständigkeit war nie in dem Maße geplant gewesen und fing an, Probleme zu verursachen, die ihrer Konsequenz den Ausgang des Krieges zum Nachteil Terras beeinflusst haben. Als die Nefilim gegen die Übergabe der Pläne an uns protestierten, wussten wir, dass sie eigene Absichten damit verfolgten. Die Maschinen, die deine Vorfahren erfunden haben, sind außer Kontrolle geraten und du bist dabei, einen sehr großen Fehler zu wiederholen, wenn du noch mehr von ihnen reaktivierst.«
Ich dachte einen Moment über diese Eröffnung nach und antwortete dann langsam.
»Wenn die Maschinen außer Kontrolle geraten sind, warum ist Sargon dann zu euch gekommen und hat nach den ersten Koordinaten gefragt? Ihr hättet ihn doch einfach abweisen können.«
»Sargon hatte keine Wahl, aber das ist eine andere Geschichte. Außerdem, und das ist entscheidend, ist die Claifex hinter den Plänen her und wir wissen, dass deren Agenten uns hier und jetzt dicht auf den Fersen sind. Sie wissen bereits zu viel und wir wollen nicht, dass die Großen Drei eine Waffe in die Finger bekommen, die noch schrecklicher ist, als die Metaraumbomben. Wenn wir als Erste an die Pläne kommen, dann reicht das aus, um gegenüber der Claifex-Führung eine bessere Verhandlungsposition zu erreichen. Wir können die Zukunft ändern, wenn wir wollen. Willst du die Entscheidung darüber, was mit der Claifex und den Menschen geschieht wirklich in die Hände der Maschinen legen, die schon eure Vorfahren aus dem Gleichgewicht gebracht haben? Du musst deinen Einfluss nutzen, um die Nefilim dazu zu bewegen, die Pläne endlich zu offenbaren. Wenn es zu viele von ihnen gibt, kann sie keiner mehr aufhalten.«
Ich spürte, wie der Zweifel mit kleinen Rattenzähnchen an meinem Gewissen nagte, und rieb mir, unschlüssig, was ich darauf begegnen sollte, über den Mund. Ich ließ mir Zeit, ein paar Überlegungen anzustellen, aber Sieraa ergriff wieder das Wort.
»Wir haben nicht viel Zeit, bevor die Nefilim misstrauisch werden.«
Sie stand auf und ich folgte ihrem Beispiel. Garsun nickte mir zu und ich fühlte eine Welle von Gedanken über mich hereinschwappen.
»Noch etwas. Warum arbeitet ihr nicht mit Demi zusammen?«
Sieraa machte ein verdutztes Gesicht, soweit ich das beurteilen konnte. »Aber das tun wir doch. Merkst du denn nicht, dass die Nefilim nur das tun, was ihnen selbst nützt? Wir hingegen folgen dem gleichen Ziel wie Demi: Die Pläne vor den Agenten der Claifex in Sicherheit bringen. Die Nefilim sind ein notwendiges Übel, aber man darf ihnen nicht trauen. Du darfst ihnen nicht trauen.«
Jetzt war ich völlig perplex und fragte mich, wer hier wen anlog. Andererseits machte es durchaus Sinn. Oder jedenfalls nahm ich das für den Moment an.
Verdammt.
Ich brauchte Informationen und Klarheit und zwar bald. Der ganze Auftrag entwickelte sich mehr und mehr zu etwas, das nichts mit dem zu tun hatte, wovon ich Ahnung hatte. Du brauchst ein Artefakt aus einer Ruine? Die Claifex-Bürokraten sollen es nicht wissen? Kein Problem, ich fliege hin und hole es. Wenn ich mich dabei durch Sand graben oder Eis hacken soll, sei es drum. Es gilt eine Reihe von Gefahren zu überwinden, wie katastrophale Umweltbedingungen, schießwütige alte Wachroboter, undurchdringliche Labyrinthe? Her damit! Aber das hier, das wuchs mir allmählich über den Kopf. Ich musste mir erstmal klar darüber werden, wie ich in dieser Situation mit intergalaktischen Interessenskonflikten, Verschwörungen und Agenten zurechtkommen konnte, ohne am Ende das Nachsehen zu haben - falls sich das überhaupt noch vermeiden ließ. Mir fiel wieder etwas ein und ich deutete auf den
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