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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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mich eine größere Halle vor uns vermuten. Ein einzelner, roter Lichtpunkt tauchte in der Dunkelheit auf und bewegte sich mit jedem der ungleichmäßigen Trittgeräusche auf uns zu, deren Echo polternd in den metallenen Eingeweiden unserer Umgebung verhallte.
    »Sargon verdammt!«, sagte ich jetzt lauter.
    »Der Gedächtnisaustausch hat nicht funktioniert«, erwiderte er endlich und mit einem Mal kam Leben in die Nefilim, die zuvor vollkommen reglos geblieben waren.
    »Gefahr?«
    Sargon nahm vor uns Aufstellung. »Ich glaube nicht. Wir werden sehen.«
    Zurvan folgte seinem Beispiel und eine angespannte Stille legte sich über den organischen Rest unserer Gruppe, während die schweren Schritte mit einem letzten Echo vor uns verhallten. Etwas, das nur wenig heller war als die schattige Finsternis, die uns von allen Seiten bedrängte, schob sich in den Kreis unserer nervös zuckenden Lichtkegel.
    Ein Nefilim stand vor uns, doch der Anblick war erschreckender noch, als ich erwartet hatte. Unsere Taschenlampen und Scheinwerfer fuhren hektisch über einen Nefilim-Korpus, der in verkrümmter Haltung vor uns stand und eine Art Mantel um seine Schultern geschlungen hatte. Was unter dem groben, schmutzig-graubraunen Stoff zu sehen war, war verschmort, verkratzt oder verbogen. Sein rechtes Bein war mit einer angeschraubten Prothese auf seine ursprüngliche Länge zurückgebracht worden, schien seine Aufgabe aber nur mangelhaft zur erfüllen und hatte wohl die schweren Schrittgeräusche verursacht. Eine Art Buckel war unter dem Mantel zu sehen, dort wo sich eigentlich die zusammengefalteten Flügel der Nefilim befanden.
    Sargon trat zur Seite. »Das ist Odin. Wir konnten einen Teil der verfügbaren Informationen austauschen, dennoch scheint es unmöglich zu sein, einen Gedächtnisabgleich herzustellen.«
    Als ich noch die Bedeutung dieser Worte überlegte, ergriff Odin das Wort. Er hatte eine dunkle, raue Stimme, die auf einen Defekt in seinem Stimmmodulator schließen ließ.
    »Verzeiht die Dunkelheit, aber der Einsturz hat meine Beleuchtungseinrichtung vor einigen Tagen zerstört. Ich habe den Generator aktiviert, sobald ich von eurer Ankunft hörte, aber etwas ist durchgebrannt und das Licht ging wieder aus. Wartet bitte einen Moment!«
    Wir hörten, wie sich die schweren Schritte entfernten und wie einige mechanische Geräusche durch die Stille klapperten. Dann ertönte ein elektrisches Summen, das in ein dumpfes Brummen überging, als ein gedämpftes Licht anging, das aus wenigen schwachen Lichtquellen entsprang und das Innere einer ausgedehnten Halle beleuchtete.
    »Seht euch das an!«, raunte Susannah.
    So beeindruckend die Pyramide auch gewesen war – dies war schlichtweg atemberaubend. Eine Art Kathedrale von mehr als vierhundert Metern Länge erstreckte sich vor uns. Eine Decke wurde von verzierten Säulen getragen, die aussahen, als wären sie nachträglich, aber mit viel ästhetischem Feingefühl eingesetzt worden. Die Wände, scheinbar das Innere eines ehemaligen, großen Frachtschiffes, waren mit überdimensionalen Bildnissen geschmückt, die in die metallene Oberfläche graviert worden waren.
    Ich trat staunend an eine der Wände heran und betrachtete die Darstellungen. »Das sind die Nefilim im Kampf mit den Streitkräften der Claifex.«
    »Die gesamte Geschichte der Nefilim. Mein Lebenswerk«, sagte Odin und deutete mit einer deformiert wirkenden Hand mit nur zwei Fingern auf die umliegenden Wände, die bis zur zwanzig Meter hohen Decke hinauf mit Gravuren bedeckt waren.
    »Das ist unglaublich.«
    Das Erstaunen in Sieraas Stimme war ein Echo meiner eigenen Empfindungen. Selbst Garsun starrte wie gebannt auf die Darstellungen und schien berührt.
    »Schau nur!«, sagte Susannah über Funk und lockte mich damit zur Mitte der rückwärtigen Wand, die ein komplexes Muster veranschaulichte.
    Odin und die Anderen kamen hinterher und ich starrte verwirrt auf die Darstellung an der Wand, die mich entfernt an einen kubischen Schaltplan erinnerte, der auf ebenso geschickte wie künstlerisch interessante Weise perspektivisch-dreidimensional wiedergegeben wurde.
    »Was ist das?«
    »Es – erinnert mich an irgendetwas«, sagte Zurvan und ich konnte nicht mehr mit dem Muster anfangen, als zuvor.
    Susannah wies auf das Bild vor uns. »Ist das Nefilim-Kunst?«
    »Es ist eine Abstraktion unserer Existenz. Ein Abbild unserer Weltsicht - komprimiert in einer einzigen Darstellung«, erklärte Odin.
    »Oh.« Ich kam mir

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