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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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kurz darauf einige Geräusche drangen.
    Ich nutzte die Gelegenheit, trat eilig an Sargon heran und flüsterte die Frage, die mir auf der Zunge brannte. »Können wir Odin vertrauen?«
    »Odin ist der größte schwarze Fleck in unserem kollektiven Gedächtnis. Erinnerungen aus vier Jahrhunderten, doch keine Möglichkeit diese aufzunehmen. Das birgt ein gewisses Risiko.«
    Geräusche drangen aus der Richtung, in die Odin verschwunden war und unser Gespräch wurde unterbrochen. Als er zurückkehrte, hatte er eine geräumige Kiste an einem für menschliche Hände völlig überdimensioniert wirkenden Griff gepackt. Er trug diese mit einer Leichtigkeit neben sich her, die das Gewicht der sarglangen Metalltruhe lügen strafen musste.
    »Was ist das?«, fragte ich.
    »Meine Werkzeuge. Ich konnte im Laufe der Zeit einige praktische Geräte sammeln, die ich gern mitnehmen würde.«
    Ich nickte zögernd. »Kein Problem.«
    Ich wusste den Wert einer guten Werkzeugsammlung zu schätzen. Und mit welcher Begründung hätte ich seine Kiste verwehren sollen?
    Als wir die Halle verließen, schaltete Odin den Generator aus und das Licht erlosch langsam. Mein letzter Blick fiel auf ein Bild, das einen Nefilim zeigte, der zwischen zwei exorbitant große Schlachtkreuzer geriet und zerschmettert wurde. Odin hatte sein eigenes Schicksal künstlerisch verarbeitet.
    Wir fanden unseren Weg zurück durch die unzähligen Wracks und Maschinenteile, leuchteten mit unseren Taschenlampen und Suchscheinwerfern umher, bis wir einige Zeit später erneut auf den Haupttunnel stießen.
    Eine ferne Explosion und ein Beben erschütterten urplötzlich den Korridor. Einer der Raben schoss uns aus Richtung der Pyramide entgegen und landete auf Odins freier Schulter. Dann meldete sich Musashi per Funk.
    »Ein Stamm oder eine Gang hat es scheinbar auf die Cheiron abgesehen. Ich konnte sie mir bisher vom Hals halten, aber unter den vorherrschenden Bedingungen könnt ihr nicht an Bord kommen.«
    »Wir klären die Angelegenheit«, sagte Sargon und rannte, begleitet von Zurvan, mit donnernden Schritten den Tunnel hinauf. Weitere Explosionen waren zu hören.
    »Musashi? Ist die Cheiron beschädigt worden?«, fragte ich schnell.
    »Nein, Iason. Die Drillingsschilde sind zu stark für die Geschütze der Angreifer. Ich schlage vor, dass ihr wartet, bis der Kampf vorüber ist.«
    »In Ordnung.«
    »Womöglich sollten wir uns tiefer in den Tunnel hinab begeben«, sagte Odin.
    Ich winkte ab. »Wir sind doch noch ein ganzes Stück entfernt, was soll hier schon ...«
    Der Knall einer gewaltigen Explosion schmetterte uns zu Boden und das Licht fiel plötzlich aus. Der Druckwelle aus dem oberen Ende des Tunnels folgte eine Staubwolke. Wir hörten schwere Trümmerstücke, die den Korridor hinabpolterten. Teile der Deckenverkleidung lösten sich ab, und sobald wir auf den Beinen waren, rannten wir den Gang zurück.
    Odin humpelte neben uns her. »Der Funkkontakt ist unterbrochen.«
    Ich stieß einige Flüche der derben Sorte aus und spuckte den Staub aus, der unaufhaltsam in meinen Mund und meine Nase drang. Meine Ohren waren von dem Knall immer noch halb betäubt und ich warf einen Blick auf den Biomonitor, der mir mitteilte, ich solle die Atemmaske aufsetzen. Als wir in den Umgehungstunnel bei der Einsturzstelle rannten, rief ich die anderen.
    »Wartet! Setzt die Maske auf!«
    Ich machte es ihnen vor und sie folgten meinem Beispiel. Sofort atmete ich die gefilterte Luft ein und bezog die Luftgemischaufbereitung über die Gesichtsmaske. Mikrofon und Kopfhörer waren integriert und übertrugen meine Stimme an die Anderen per Funk.
    »Bevor wir kopflos davon laufen, sollten wir uns vergewissern, ob der Tunnel noch passierbar ist.«
    »Ich schicke Hugin hinauf«
    Odin entsandte einen seiner Raben, der nach wenigen Minuten zurückkehrte. Kleinere Explosionen ließen sich als dumpfe Laute vernehmen, Anzeichen dafür, dass über unseren Köpfen mit schweren Waffen gekämpft wurde.
    »Hugin hat dies gesehen.«
    Odin projizierte ein Bild von den Aufnahmen, die der Mechanoide gemacht hatte, vor uns in die mittlerweile noch staubigere Luft. Wir sahen einen undurchdringlichen Haufen Schrott, der den Tunnel versperrte.
    »Ich erkenne mindestens einen Träger aus dem Dachbereich der Pyramide. Sie ist offenbar zum Einsturz gebracht worden. Wir werden einen alternativen Ausgang benutzen müssen, um von dort Funkkontakt herzustellen«
    »Wie weit ist es bis zu diesem Alternativausgang?«,

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