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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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dies ebenfalls zu versuchen, was mir leicht fiel. Zu leicht? Odin war von einer Aura umgeben, die ihn von den anderen Nefilim unterschied. Es war mehr als seine düstere Erscheinung, etwas, auf das ich den Finger nicht direkt legen konnte.
    Währenddessen begutachtete ich die geschwungene Hülle des alten Terra-Jägers. Dieser war bald reif für einen Testflug, doch zunächst mussten wir das System verlassen.
    Sargon projizierte unsere Flugroute in die Luft. »In weniger als einer Stunde erreichen wir die Heliopause. Wir bereiten uns auf die Tarnung vor, dann kann man uns im Zielsystem nicht orten und mit etwas Glück und viel Vorsicht bleiben wir eine Weile für uns.«
    Seine mächtige Stimme hallte in dem Fahrzeughangar wider, übertönte den Lärm, den Odin mit einem großen Werkzeug verursachte. Er bastelte an einer Tragfläche des Jägers herum. Nach einer Weile technischen Geschwafels mit den Nefilim, das mich zwar nicht schlauer machte, aber dennoch interessant war, meldete der Bordrechner der Cheiron den Eintritt in die Heliopause. Es wurde Zeit, das System zu verlassen. Ich begab mich auf die Brücke, wo Simeon, Ari und Susannah in eine Plauderei verstrickt waren. Irgendwie war es Susannah gelungen, die beiden zu beruhigen und uns unsere kleine Inquisition zu verzeihen.
    »Iason?«
    »Ja, Simeon?«
    »Was wäre, wenn der Kapitän des Schiffes, das uns verfolgt hat, unseren möglichen Kurs weitergegeben hat und gleich ein Schiff genau da aus der Heliosphäre -«
    »Heliopause.«
    »Äh, ja, aus der Heliopause in die Heliosphäre geflogen kommt und uns unter Beschuss nimmt?«
    Ich nickte. »Du hast theoretisch recht, aber wir haben die Zeit berechnet, die ein solches Manöver minimal in Anspruch nehmen würde und die Wahrscheinlichkeit dafür, dass so etwas passiert, ist ohnehin lächerlich gering. Das wird niemals ...«
    Der Alarm schnarrte los.
    Ich lachte. »Das ist nichts. Nur ein Fehlalarm.« Ich schüttelte den Kopf, begab mich lächelnd und in aller Ruhe in den Pilotensessel, nickte Simeon grinsend zu, ließ den kreisenden Finger auf den Schalter für den Taktikrechner fallen.
    Er zeigte eintreffende Schiffe an.
    Dutzende.
    Hunderte.
    Ich wurde blass. »Scheiß doch einer auf die verdammte Mathematik!«
    Ich fuhr die Schilde hoch und leitete sofort ein Defensivmanöver ein. Sargon war bereits informiert und meldete sich sofort über Interkom.
    »Wir sind auf dem Weg aus dem Schiff und werden gleich so weit sein, die Tarnung zu aktivieren.«
    »Beeilt euch! Ich sehe taktische Flugkörper auf dem Schirm.«
    Susannah rannte zum Schrank mit den Notfallanzügen und verteilte diese an Simeon und Aristea, als Truktock auf der Brücke erschien, nur in einem losen Lendenschurz und mit reichlich zerzaustem Fell. Derweil schwebte mein Zeigefinger über dem Aktivatorschalter für den Metaraumantrieb, auf ein Wort Sargons wartend.
    »Weniger als eine halbe Minute bis zum Aufschlag der ankommenden Geschosse«, verkündete der Bordrechner prophetische Weisheiten, die zum momentanen Zentrum meiner Existenz geworden waren. Ich beobachtete die Grafik auf dem Schirm, der die todbringenden Flugkörper auf dem Weg zu uns veranschaulichte.
    »Wie lange noch?«
    Mühsam beherrsche ich meine Stimme, als ich in das Interkom sprach und schluckte schwer, um das Drücken des Triggerorgans zu unterbinden. Der Bordrechner zählte inzwischen die verbleibenden Sekunden.
    Es waren zu wenige.
    »Das sind Sokan-Flugkörper, die zerreißen uns in unsere subatomaren Bestandteile«, flüsterte Truktock und wirkte dabei wie die Ruhe selbst. Nur sein gesträubtes Nackenfell kündete von seiner enormen Anspannung.
    »Ich werde kein Risiko eingehen, Sargon!«, sagte ich und war drauf und dran, in den Metaraum zu verschwinden, ohne die Vorbereitung auf eine Tarnung.
    Dann endlich das Signal.
    »Los!«, ertönte Sargons Stimme.
    Ich hieb auf den Schalter, der den Metaraumantrieb veranlasste, uns in einem Sekundenbruchteil aus der Reichweite der tödlichen Waffen zu bringen.
    Der Metaraum.
    Rein.
    Raus.
    Hörbares Ausatmen aus fünf Lungen erfüllte die Brücke.
    Ich legte die zitternden Hände auf die Knie, als wir im Ertagnion-System ankamen, vollkommen unsichtbar für die allgegenwärtigen Satelliten und Sonden der Claifex, da die Nefilim die Cheiron tarnten.
    Ich schluckte. »Verlass‘ dich niemals auf die berechnete Wahrscheinlichkeit, Simeon!«

3. Kapitel
    Wir flogen in das verlassene Ertagnion-System hinein und konnten tatsächlich keine

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