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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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der Luftaufbereitung ließ die Kalimbari einschlafen und verhinderte damit, dass sie auf ihre Situation aufmerksam machen konnten.
    Sobald wir fünfhundert Meter oberhalb der Meeresoberfläche an einem per Funk übermittelten Haltepunkt in der Schwebe verharrten, schoss ein Lotsenboot aus dem Wasser hervor und umkreiste uns mehrmals. Nach der dritten Runde fing ich an, mit den Fingern auf der Armlehne zu trommeln und Susannah warf mir einen fragenden Blick zu. Truktock ergriff schließlich das Wort.
    »Sind die immer so penibel, oder sollten wir besser gleich wieder verschwinden?«
    Er sah dem schlanken Rumpf des stromlinienförmigen Lotsenbootes hinterher, das gerade vor dem Hauptfenster der Brücke vorbei zog.
    »Hauptsache, die schnüffeln nicht an Bord herum.«
    Dann kam die Funkmeldung.
    »Bitte setzen Sie Ihre Reise fort und beachten Sie die Sicherheitsempfehlungen, die wir Ihnen übermittelt haben.«
    Während des allgemeinen Aufatmens ließ ich die Cheiron absinken und schließlich unter Wasser gleiten.
    »Hey, was ist das denn?«, fragte Ari und kommentierte damit die soeben sichtbar gewordene Wasserverdrängung, die um die Cheiron herum stattfand. Wir bewegten uns wie in einer Luftblase, das Schiff selbst wurde nicht nass.
    »Die Cheiron ist auf Gunda IV gebaut worden, einer Wasserwelt. Die Bewohner dort haben ebenfalls einen Großteil ihrer Wohnanlagen und Industrie submarin angelegt und verbringen viel Zeit unter Wasser, daher sind viele Gunda-Schiffe mit einem Wasserverdrängungsschild ausgestattet. Wir bewegen uns in einer Luftblase innerhalb eines Energieschilds, das unempfindlich gegenüber dem Außendruck ist. Aber das Beste ist, das man einfach rundherum auf der Hülle spazieren gehen kann, da der Schwerefeldgenerator gleichzeitig im Reparaturmodus läuft.«
    »Man kann einfach auf der Cheiron herumlaufen und fällt nicht herunter?«, fragte Simeon.
    »Ganz genau. Wer hat Lust?«
    Ich ließ die aus Halbringen bestehende Leiter von der Decke der Brücke herabfahren und deutete nach oben. Oberhalb der Sprossen öffnete sich eine Schleuse und gewährte so Zutritt zu Hülle der Cheiron. Ich programmierte den Bordrechner auf das Einhalten einer konstanten Tiefe von zwanzig Metern und folgte den Anderen, die bereits nach oben kletterten. Ich ging auf die Steuereinrichtungen zu, die aus der Hülle ausgefahren wurden, und überprüfte deren Funktion.
    In geringem Abstand von uns trieben Schwärme von schillernden Fischen vorbei. Lichtstrahlen stachen von der Wasseroberfläche hinab und tauchten den Rumpf der Cheiron in ein wechselhaftes, aber durchaus angenehmes Licht.
    »Ich kann das Meer hören!«, rief Aristea aus und brach damit das erstaunte Schweigen, das von der Gruppe seit ein paar Minuten Besitz ergriffen hatte. Von allen, außer mir. Ich hielt einfach nur so die Klappe.
    »Der Wasserverdrängungsschild lässt auf Wunsch Schallwellen durchdringen, allerdings sehr verzehrt«, erklärte ich und horchte auf die seltsame Klangwelt, die uns umgab.
    »Kann man jetzt einmal um das Schiff herumgehen?«, fragte Simeon und sah neugierig auf die Wölbung der Cheiron herunter, wo sich weitere Laufstege um die Hülle wanden.
    »Kein Problem. Kommt mit!«
    Ich ergriff Susannas Hand, die mir lächelnd folgte und dabei kaum den Blick von der Unterwasserwelt abwenden konnte. Dann beugte sie sich herüber und flüsterte mir ins Ohr. »Lass uns später noch einmal alleine herkommen.«
    Der Tonfall ihrer Stimme machte mir klar, welche Absicht hinter dieser Idee steckte. Ich gab ihr einen Kuss auf den Hals und wandte mich lächelnd dem Meer zu, das uns rauschend umfing.
    Im submarinen Zwielicht folgten wir den Laufstegen und der Schwerefeldgenerator hielt uns entgegen der Schwerkraft des Planeten auf die Hülle der Cheiron gepresst, was zu einigen seltsamen Eindrücken von den uns umgebenden Meerestieren führte, über die wir uns eine Weile austauschten, bis wir zur Luke über der Brücke zurückkehrten. Ich ließ die Sitzbänke ausfahren, die normalerweise in der Hülle verborgen waren.
    »Ich habe seit Jahren zum ersten Mal das Gefühl zu leben «, sagte Truktock und blickte lange schweigend und gedankenverloren in das uns umgebende Grün und Blau des Ozeans.
    Ich nickte und klopfte ihm auf die Schulter, bevor ich die Cheiron in Gang setzte. »Es ist gut, dass du hier bist.«
    Von der Oberfläche, wo die Sonne gerade im Zenit stand, kam sehr viel Licht herab und ich hielt das Schiff eine Weile in fünf Meter Tiefe,

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