Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong

Vom Netzwerk:

anderen Schiffe orten. Das Netz aus Ortungssatelliten und Sonden, die den Verkehr überwachten, nahm uns dank der Tarnung durch die Nefilim nicht wahr.
    Truktock, der inzwischen in seine Kleidung geschlüpft war, hatte auf der Brücke Platz genommen. »Das war verdammt knapp vorhin. Wieso habt ihr euch denn darauf verlassen, dass die Claifex-Flotte euch nicht bereits folgt? Das hätte gehörig nach hinten losgehen können«, tadelte er mich und ich nickte resignierend.
    »Ich habe mich zu sehr auf die berechnete Wahrscheinlichkeit verlassen. Und - wie haben die das geschafft?«
    »Eine schnelle Eingreiftruppe. Ich denke, man ändert in dieser Situation die Taktik. Ihr solltet besser die Messer wetzen. Die Ressourcen der Flotte sind schier unerschöpflich.«
    Ich fluchte.
    Und dann noch einmal.
    Danach drehte ich die Cheiron um und steuerte auf die Heliopause zurück, da wir das System sogleich erneut verlassen würden, um Graidex III anzusteuern, wie wir ursprünglich geplant hatten. Später sprach ich mit Susannah unter vier Augen über die Situation.
    Sie gestikulierte angespannt. »Ich finde, wir sollten das Risiko eingehen und mit Demi persönlich sprechen.«
    »Ich weiß nicht. Die Gefahren erscheinen mir zu unberechenbar. Wir wissen nicht, welche Situation uns auf Sol IV erwartet oder ob wir nicht schon auf dem Weg dahin von einer Claifex-Armada begrüßt werden. Wenn wir diese eine Bergungsaktion durchführen, dann haben wir noch Gelegenheit das Eine oder Andere herauszufinden. Danach sehen wir klarer und unsere Truppe ist mit einem weiteren Nefilim auch stark genug, dass wir uns ins Sol-System wagen können.«
    Susannah willigte widerstrebend ein.
    Wir verbrachten die folgenden Tage mit allerlei Trainingseinheiten. Ich konnte Susannah, Ari und Simeon noch einige schlagkräftige Argumente für widerspenstige Gesprächspartner beibringen und freute mich über Simeons ungeheures Potential. Ich spürte, dass noch bedeutend mehr in ihm steckte und wir trafen die Vereinbarung, noch eine Stunde länger zu trainieren, wenn die anderen genug hatten. Mir tat die zusätzliche Übung gut und darüber hinaus hoffte ich, unser aller Sicherheit zu erhöhen, wenn ein fähiger Kämpfer mehr unter uns war. Es kam zwar nicht zu einer direkten Aussprache zwischen Simeon und mir, aber ich stammelte ein paar Worte der Entschuldigung und Simeon überrumpelte mich mit einem Körperwurf. Er lachte, ich lachte und danach war alles klar zwischen uns.
    Truktock fütterte derweil die Nefilim mit allem, was er an Informationen über die Claifex-Flotte hergeben konnte. Soweit ich das beurteilen konnte, verbesserte das unsere Situation nicht unwesentlich, da er als Flottenadmiral Einblick in einige der größten Schwachpunkte der Claifex-Technologien hatte.
    Odin schraubte unentwegt an dem alten Terra-Jäger herum und Sargon half ihm häufig dabei, wenn er nicht gerade mit Truktock sprach. Musashi stand tagelang auf der Außenhülle und hielt die Augen, oder vielmehr seine Sensorphalanx offen, um auf alle Eventualitäten zügig reagieren zu können. Zurvan flog in einem gewissen Abstand getarnt hinter uns her und konnte so eventuelle Verfolger überraschen.
    Als wir schließlich in den Orbit um Graidex III einschwenkten, hatten wir keine wesentlicheren Zwischenfälle zu verbuchen, als ein paar blaue Flecken durch einen kleinen Defekt im Schwerefeld-Koordinator, wahrscheinlich bedingt durch das Abschütteln der Gravitationsanker, in dessen Folge sich eine Schraube in einem der Saxa-Transformatoren gelöst hatte.
    »Ist wirklich der ganze Planet von Wasser bedeckt?«, fragte Aristea erstaunt, als wir auf dem Aussichtsdeck gerade unser gemeinsames Mahl beendet hatten.
    »Der ganze Planet, nicht ein Bröckchen festes Land«, sagte Truktock und schüttelte sich mit offenkundiger Abscheu.
    Ich hatte inzwischen meine Kenntnisse über die Eigenheiten der Partik erweitern können und wusste daher, dass diese Spezies auf einem fast gänzlich von Wald bedeckten Planeten lebte und solches Terrain am angenehmsten fand, wo es ein paar Bäume zu erklettern gab.
    »Ich habe eine Auswahl verschiedener Umweltanzüge für erschwerte Bedingungen an Bord, die auch tauchfähig sind. Es sollte ein passendes Exemplar für jeden dabei sein, ich werde euch alle entsprechend einweisen, dann gehen wir runter«, erklärte ich.
    »Wissen wir schon, wo genau wir suchen müssen?«, fragte Susannah.
    Sargon hielt zwei Daumen nach unten. »Ja. 6500 Meter unter dem