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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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in einem ähnlichen Zustand.«
    »Euer Handeln im Labor stand nicht gerade im Prospekt. Solltet ihr nicht darauf programmiert sein, Kampfhandlungen fernzubleiben und Lebewesen zu schützen?«
    »Dieses Verhalten wird im Bereich des Prioritätsprogramms Alpha abgesichert.«
    »Erklär mir das!«, presste ich zwischen den Zähnen hervor, als Zweiundvierzig das Medispray auf meine Wunden sprühte.
    »Tut mir leid, das Programm ist nicht erläuterbar.«
    »Wie bitte?«
    »Tut mir leid, das Programm ist nicht erläuterbar«, wiederholte Zweiundvierzig unbekümmert.
    Ich überlegte noch eine Weile, dann gab ich es auf. Es hatte keinen Zweck, mit einer Maschine zu streiten. Ich musste jemanden fragen, der sich mit den Gaias auskannte.
    »Wir fliegen am besten gleich nach Sol IV, dann kann mir euer Verkäufer mal erklären, was es mit diesem Prioritätsmist auf sich hat.«
    »Dies ist die optimale Handlungsweise«, plärrte Zweiundvierzig.
    Ich lachte. »Sicher.«
    Anschließend suchte ich erneut das Labor auf, doch bis auf die Löcher, die die Säure in die Geräte und die Einrichtung gefressen hatte, konnte ich kein Stück finden, was auf die Kampfhandlungen schließen ließ. Kein Blut, keine Säure, keine Gurtaks. Nicht mal eine einzige Feder war zurückgeblieben.
    »Hunderteins, wo habt ihr die Überreste der Gurtaks gelassen?«, fragte ich ins Interkom.
    »Diese sind aus der Luftschleuse im Hangar entsorgt worden.«
    »Das ist nicht gerade die adäquate Methode um ein Lebewesen zu bestatten, also das nächste Mal ... Ach, was soll's.«
    Ich unterbrach die Verbindung und gab auf der Brücke die Zielkoordinaten ein. Dann gab ich dem Bordrechner Anweisungen, mich im Falle einer Verfolgung durch andere Schiffe zu warnen. Die neuen Beschädigungen sortierte ich anschließend auf einer Liste nach Dringlichkeit und machte mich sogleich an die Reparaturen, unterstützt von Hunderteins und Zweiundvierzig. Eine kleine Instandsetzung der Außenhülle ließ sich nicht vermeiden, also schlüpfte ich in einen Raumanzug und erledigte dies selbst, da die beiden Roboter dazu im Moment aufgrund ihrer Beschädigungen nicht in der Lage waren. Ich hoffte inständig, dass keines von Kylons Schiffen ausgerechnet dann auftauchte, wenn ich auf der Hülle herumlief. Ich brachte die Reparatur schnell und gründlich hinter mich und konnte ohne Zwischenfall in die Cheiron zurückkehren. Nach dem Ablegen des Raumanzuges entfuhr mir ein Gähnen, das ich nicht unterdrücken konnte. Nach einem lieblosen Mahl in der Kombüse, zusammengestellt aus den spärlichen Vorräten, die sich demnächst auf Notrationen beschränken würden, zog es mich in die Koje. Als mich nach fünf Minuten eine Unruhe packte, entschied ich mich jedoch dazu, im Pilotensessel zu schlafen und ging auf die Brücke. Man konnte nie wissen.

3. Kapitel
    Die Reise ins Sol-System verlief ereignislos. Die Zeit verbrachte ich abwechselnd mit Reparaturen, lustloser Nahrungsaufnahme und unruhigem Schlaf.
    Vor der Ruheperiode zog es mich manchmal ins Labor, wo ich einen Blick auf die Nefilim-Einheit warf, um mich zu vergewissern, dass der Roboter immer noch regungslos in seinen Gurten hing. Einmal erwachte ich, als ein unsäglicher Lärm aus dem Hangar bis hinauf auf die Brücke dröhnte. Es stellte sich heraus, das Hunderteins versuchte, eine defekte Hebemechanik am Transporter instand zu setzen, die jeden angehobenen Gegenstand gegen die Decke warf. Nach diesem Schrecken entdeckte ich, dass ich die Anwesenheit des Kampfroboters an Bord unbewusst als großen Unsicherheitsfaktor empfand. Ich hatte ein bisschen Angst, dass das Ding plötzlich zu Leben erwachte und mein Schiff auseinandernahm.
    Schließlich passierten wir den Jupiter und ich hatte einen schönen Ausblick auf dessen Mond Kallisto, der etwa genauso groß war wie der Merkur und dessen antike Ruinen ich einmal durchstöbert hatte. Als Nächstes würden wir in den Asteroidengürtel zwischen Jupiter und Mars eindringen und ich überprüfte noch einmal die Doppelschilde der Cheiron auf ihre Funktionsfähigkeit. Die automatischen Deflexionsstrahler am Bug funktionierten ebenfalls fehlerfrei und ich begab mich auf das Aussichtsdeck am Heck der Cheiron, wissend, dass mir die herumschwirrenden Brocken nicht gefährlich werden konnten. Ich löschte das Licht und stellte die Heckwandung auf transparent um. Ich setzte mich in meinen Lieblingssessel und genoss den Ausblick auf Jupiter und seine Trabanten, schlürfte einen Kaffee aus meinem

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