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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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der Antrieb nicht so richtig wollte.
    Der Bordrechner meldete sich. »Bordwaffen auf halbe Leistung, Schildenergie auf volle Leistung eingestellt.«
    Die beiden Heckkanonen brüllten ihre Ladungen den Jagdmaschinen entgegen und nach einer halben Minute musste ein Pilot abdrehen, der scheinbar einen Treffer erlitten hatte. Die beiden anderen Maschinen passten ihre Flugtaktik an und feuerten ebenfalls aus allen Rohren, sodass die Warnanzeigen für den Schutzschild anfingen, wie wild zu blinken.
    »Jetzt reicht es!«
    Als einer der Jäger heranpreschte, verzögerte ich stark und kam ihm so nahe genug. Ich hatte den rückwärtigen Traktorstrahl aktiviert und zog die Maschine von ihrer Flugbahn, gerade weit genug, sodass sie ins Trudeln kam und in den Atmosphärenschild geriet. Als das verkohlte Wrack abstürzte, fehlte die komplette obere Hälfte des Jägers mitsamt dem Cockpit.
    »Ja, da machst du dir ins Höschen, was?«, murmelte ich und zeigte dem Symbol der Kampfmaschine im Taktikschirm den Finger. Der Pilot tat mir auch ein bisschen leid, aber am Ende wollte ich nicht mit ihm tauschen.
    Der verbliebene Jägerpilot schien unsicher zu werden und fiel zurück. Womöglich hatte man seine Befehle geändert und er sollte mir nur in sicherem Abstand folgen, bis Verstärkung kam. Oder reichten Lukas Kylons Beziehungen so weit, dass er eine Atmosphärenschleuse schließen lassen konnte? Mit wurde flau im Magen und ich holte sofort noch etwas mehr Geschwindigkeit heraus. Die Cheiron bockte störrisch und Vibrationen ließen das Deck erzittern. Ich überhörte die warnenden Ansagen des Bordrechners und konzentrierte mich vollständig auf den Flug. Die Schleuse war noch etwa eine Flugminute entfernt.
    »Störsender aktivieren!«, rief ich, in der Hoffnung, damit eventuelle Funkbefehle zu verhindern, die man an die Schleuse übermitteln mochte.
    »Störsender aktiviert.«
    Ich richtete eine Kamera auf die Schleuse. Alles wirkte normal, zum Glück war kein Schiff drinnen, das den Durchgang blockierte. Die Schleuse selbst war wie eine konkave Linse mit einem Durchmesser von zwei Kilometern geformt, die man in die Oberfläche des Atmosphärenschilds eingelassen hatte. Im »Brennpunkt« konnte man sicher durch den Schild fliegen. Normalerweise übernahm das eine Funksteuerung, doch die hatte ich gerade mit meinem Störsender ruiniert, um eine Schließung der Schleuse zu unterbinden. Ich musste optisch anpeilen und hoffen, dass ich mich innerhalb des Brennpunktes bewegte. Wenn ich daneben lag, war es aus.
    Die Cheiron fing plötzlich wieder zu schlingern an und mir brach der kalte Schweiß aus. Ich konnte nicht mehr abdrehen, es musste jetzt gelingen - oder alles war aus. Ich korrigierte den zitternden Steuerhebel mit verkrampfter Hand und versuchte, jede Kursabweichung vorauszuahnen. Der Jägerpilot verlor bei diesem Manöver endgültig die Nerven und drehte ab.
    »Achtung! Anflugvektor nicht abgesichert!«, erklang der dröhnende Bass des Bordrechners in warnendem Ton. Ich biss die Zähne zusammen und durchquerte mit viel zu hoher Geschwindigkeit den Brennpunkt der Schleuse. Als ich auf der anderen Seite unversehrt herauskam, atmete ich wieder aus und löste meine verkrampfte Haltung ein wenig.
    »Schadensbericht!«
    »Keine kapitalen Schäden, aber Systemausfall im K45-Motivator der rechten Millah-TAK-Röhre. Landemanöver nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Kleinere Schäden unterhalb Priorität vier in folgenden Bereichen ...«, ich hörte mir die ganze Liste an, wobei die Hälfte der Schäden da war, als ich die Cheiron vor Jahren gekauft hatte. Außer dem Antriebsschaden nichts Überlebenswichtiges dabei, also machte ich mich daran, den schnellsten Kurs Richtung Heliopause zu berechnen. Als ich sah, dass keine weiteren Jäger folgten, begab ich mich auf die Krankenstation und versorgte meine Verätzungen. Während ich mir mit zusammengebissenen Zähnen die zerfetzten Kleider vom Leib riss, tauchte Zweiundvierzig auf und half mir.
    »Haben Sie bereits einen Kurs gewählt?«
    Ich sah Zweiundvierzig an und bemerkte die Beschädigungen seiner Verkleidungen. Säurespuren und Kratzer hatten seine Brustplatte ruiniert.
    »Bist du schwer beschädigt worden?«
    »Nur marginal. Ausgefallene Module können durch mitgeführte Ersatzteile ausgetauscht werden, obwohl die Säure einen Teil meiner Hülle so stark angegriffen hat, dass ich im Moment nicht außerhalb geschlossener Atmosphären arbeiten kann. Hunderteins befindet sich

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