Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
Vom Netzwerk:
einfache Vorgänge und Handlungen projiziert und der Fremde sprach ganze Sätze. Dieses Schauspiel dauerte eine geschlagene Stunde, in der der Alte sich unbewegt an seinen Stecken klammerte und wir uns auf den harten Metallboden niederließen.
    Mit einem Mal äußerte Sargon ein paar Sätze in der fremden Sprache. Somandarr antwortete. Als wir das hörten, standen wir auf und gesellten uns zu dem Duo. Endlich nahm uns Somandarr wahr. Er verbeugte sich kurz, aber langsam, was aussah, als wollte ein alter Baum im Sturm zerbrechen und sprach uns dann direkt an. Seine großen feuchten Augen blickten ständig in zwei verschiedene Richtungen und ich hatte so Mühe zu erkennen, mit wem er jetzt eigentlich sprach. Dann übersetzte Sargon für uns.
    »Somandarr ist der Hüter dieses Ortes. Er sagt, er spricht mit den Toten, wobei ich nicht genau weiß, ob man das wörtlich nehmen sollte. Wir haben nur eine grundlegende Form der Verständigung finden können. Er sagt, die Toten flüstern von einer fremden Göttin, die in ihrer Mitte ruht und den Traum der Verstorbenen mit ihnen träumt. Ich weiß nicht genau was das bedeuten soll, aber es ist der beste Hinweis auf Amaterasu, den wir finden können. Er möchte uns zu ihr führen, doch es gibt ein Problem. Er sagt die Toten weigern sich, seinem Wunsch zu entsprechen und zu sagen, wo Amaterasu ist. Nur ein Auserwählter der fremden Götter darf in Kontakt mit ihr treten.«
    Ich schob Susannah vor, die leise protestierte. »Sei ruhig und mach, was er sagt!«
    Der Alte trat zu ihr hin und deutete auf ihre Prothesen, sprach lange Sätze in seiner Sprache.
    Sargon dolmetschte. »Er sagt, dass er sieht, dass du eine Verbindung mit den fremden Göttern hast, die deine Begleiter nicht teilen. Er sagt, er wird dich auf den Traumpfaden zu Amaterasu führen, damit sie dir offenbaren, wo wir sie finden mögen.«
    »Muss das wirklich sein?«, fragte Susannah verzweifelt.
    Sargon fragte den Alten. Somandarr überlegte einen Moment, dann schwenkte er den Stecken ungeduldig und antwortete in Sargons Richtung.
    »Er sagt, er wollte nur höflich sein und der Etikette genüge tun. Wir sollen den ganzen Unsinn vergessen und ihm einfach zu dem alten Roboter folgen, der in einem der Fahrzeughangars steht.«
    Ich lachte. »Wie bitte?«
    Somandarr watschelte derweil davon und wir folgten ihm sprachlos zu einem plattformartigen Gefährt mit bequemen Sesseln, dass er erstaunlich behände bestieg. Sogar Sargon passte auf die Ladefläche und konnte sich an einer Reling festhalten, dann sagte der Alte noch etwas und schoss los.
    Viel schneller als ich gedacht hatte.
    Wir rasten über die verlassenen, finsteren Straßen und die breiten Lichtkegel ließen die unzähligen Mausoleen stroboskopisch vor und neben uns aufblitzen. Die Fahrweise des Seniors trieb mir den Schweiß auf die Stirn, aber ich hielt den Mund und umklammerte den Haltegriff. Endlich kamen wir an ein Tor, und als dieses sich öffnete, ging uns wortwörtlich ein Licht auf. Wir befanden uns in einer hell ausgeleuchteten Halle, in der Maschinen, Werkzeuge und Vorratskisten zu sehen waren. An verschiedenen Werkbänken montierten deutlich jüngere Vertreter derselben Spezies wie Somandarr neue Särge. Die Handwerker verdrehten die Köpfe, als wir ankamen, und legten ihre Arbeit nieder. Gut zehn von ihnen standen uns schließlich gegenüber und der Alte redete eine Weile auf sie ein. Sie begafften uns neugierig und ich hatte den Eindruck, dass zumindest einige von ihnen noch nie Vertreter einer anderen Spezies live gesehen hatten. Bei genauerer Betrachtung fiel mir allerdings auf, dass ihr Interesse vornehmlich Truktock galt. Ich fragte mich, was das wohl bedeuten mochte. Hatten sie Terraner bereits früher gesehen? Oder lag es an seiner Behaarung? Truktock starrte grimmig zurück, bis ich ihn mit dem Ellbogen anstupste. Sein Grinsen war jedoch kaum dazu geeignet, diplomatische Beziehungen zu einer fremden Spezies aufzubauen und ich schüttelte den Kopf.
    Sargon redete mit Somandarr, sobald dieser eine Gesprächspause mit den Handwerkern eingelegt hatte. Nach einer kurzen Unterhaltung drehte sich Sargon zu uns um.
    »Es scheint das die Floit – so nennt sich Somandarrs Volk – seit Äonen versteckt auf dem Boden dieses Ozeans leben. Die verlassenen Städte, die man überall finden kann, wurden zurückgelassen, um den Eindruck zu erwecken, es handele sich um eine ausgestorbene Spezies. Dies hier ist einer ihrer Friedhöfe. Somandarr ist eine Art

Weitere Kostenlose Bücher