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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Zweck der Konstruktion waren rätselhaft. Auf jedem Podest war eine Wandnische mit filigranen Statuen darin. Die Vorliebe der Erbauer für unheimlich fahlgrüne Beleuchtungskörper zeigte sich auch hier, als die Beleuchtungsautomatik ansprang und sich ein trübes Licht in den Turm ergoss.
    »Sieh mal!«, sagte Susannah und wies erstaunt auf die Darstellung an der gewölbten Decke.
    Ein dreidimensionales Hologramm zeigte verworrene Abbildungen, deren Sinn sich uns leider nicht erschließen wollte. Gut sah es trotzdem aus. Wir erstiegen die solide wirkende Treppe aus Neugierde und betrachteten die Statuen. Alle stellten Figuren da, die Ähnlichkeit mit den Gesichtern hatten, die wir auf den Hologrammwürfeln der Särge gesehen hatten. Jede Skulptur zeigte eine Auffälligkeit bei der Haltung der oberen Extremitäten, die entfernt menschlichen Armen ähnelten aber in einer sechsgliedrigen Hand endeten. Große Schwimmhäute spannten sich in dem Dreieck, das von Hüfte, Achsel und Handgelenk gebildet wird.
    »Kennst du diese Spezies?«
    Ich zuckte ratlos mit den Schultern und übermittelte ein Bild an Sargon und Truktock, doch auch diese beiden hatten keine Ahnung, um welches Volk es sich dabei handeln konnte. Truktock meldete jedoch, dass er bisher nur Grabstätten finden konnte.
    »Sargon, kannst du die Raben stichprobenartig in einige der Gebäude vordringen lassen?«, fragte Susannah.
    »Kein Problem. Worum geht es denn genau?«
    »Ich möchte wissen, wo die Wohngebäude sind. Ich habe allmählich genug von diesem Friedhof.«
    Wir warteten eine Viertelstunde lang, dann hatte Sargon jedem von uns Kopien von den visuellen Aufzeichnungen der Raben an unsere Datenarmbänder übermittelt . Wir sahen eine Markierung auf der fast fertigen Luftbildkarte, die die Raben anzufertigen im Begriff waren und konnten so erkennen, dass die Mechanoiden ein breites Areal per Stichproben abgedeckt hatten. Die Bilder ließen uns verstummen.
    Schließlich sprach ich das Offensichtliche aus. »Wir sind in einer stinklangweiligen Nekropole. Hier gibt es nur Tote. Ich habe nicht den geringsten Anhaltspunkt, wo wir den Nefilim finden könnten. Alles sieht gleich aus.«
    »Stinklangweilig? Du meinst wohl beklemmend, nervenzerrüttend und schaurig. Aber egal. Es gibt ein paar augenfällige Abweichungen«, sagte Truktock. »Wir sind auf ein hohes Gebäude geklettert und konnten per Fernsichtgerät eine interessante Formation in einiger Entfernung ausmachen.«
    Gleich darauf meldete sich Sargon. »Meinst du dieses Gebäude?«, fragte er und übermittelte ein Bild.
    »Ja!«
    »Ich bin bereits dort und ich denke, ihr solltet ebenfalls kommen. Der Ort ist nicht so verlassen, wie wir dachten.«
    Sargon übermittelte uns ein weiteres Bild, das mehr sagte als tausend Worte und wir liefen los. Eine Viertelstunde später trafen wir ein und sahen mit eigenen Augen, was Sargon uns bereits als Aufnahme geschickt hatte. Er wartete vor der Gebäudeformation, die Truktock ebenfalls ausgemacht hatte und die Ähnlichkeit mit einer kleinen Festung hatte. Vor dem Eingangsportal stand ein kümmerliches Wesen, das sich schwer auf einen glänzenden Stecken stützte, der von kunstvoller Machart und scheinbar aus Metall war. Trotz der altersbedingten Veränderung erkannte ich einen Vertreter der Spezies, die sich hier zur letzten Ruhe bettete.
    Truktock und Simeon waren bereits vor uns eingetroffen.
    Truktock schulterte sein Gewehr. »Es gibt ein Kommunikationsproblem. Sargon versucht hinter Grammatik und Syntax zu kommen, ein paar einfache Vokabeln hat er scheinbar schon begriffen. Der Knilch da heißt oder nennt sich Somandarr oder so ähnlich.«
    Wir beobachten gespannt wie Somandarr, der insgesamt einen nicht mehr ganz so frischen Eindruck machte, in schneller Folge auf Gegenstände deutete und Worte aussprach. Sargon schien das alles aufzunehmen und sagte nichts. Offenbar war Somandarr klar, über welche Fähigkeiten der Nefilim verfügte, was mein Interesse an dieser gebeugten Gestalt nicht unmerklich steigerte. Plötzlich formulierte der Alte einen ganzen Satz, ohne auf etwas zu deuten, und wartete auf eine Erwiderung. Sargon antwortete mit einem einzigen Wort und projizierte dann Abbilder von Dingen vor sich. Der Senior sagte jeweils ein oder zwei Wörter dazu und die Bilder kamen nun in schnellerer Folge. Somandarr kam nur selten ins Stocken und ich bestaunte die Geschwindigkeit, mit der hier auf eine Verständigung zugestrebt wurde. Schließlich hatte Sargon

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