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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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bringen. Ich muss Ihnen wohl nicht erklären, dass das unter keinen Umständen – und ich meine das verdammt ernst – jemals irgendjemandem gegenüber erwähnt werden darf. Auch weiß die Claifex nicht, dass die Bruderschaft derartige Karten besitzt. Das gespannte Verhältnis zwischen diesen beiden Parteien bedarf eines äußerst diskreten und vertrauensvollen Umgangs.«
    Demi beendete ihren Vortrag, dessen Ton eine Spur weniger freundlich war, als ich sie bisher erlebt hatte mit einem ernsten Blick.
    »Warten Sie! Das sind doch nicht diese Kuttenträger, die sich mit der Claifex angelegt hatten, oder?«
    »Eben diese »Kuttenträger«. Und glauben Sie mir – ich bin nicht glücklich darüber, dass ich diesen Schritt gehen muss. Aber mir bleibt aus einer ganzen Reihe von Gründen keine andere Wahl, als die Bruderschaft in dieser Angelegenheit zu konsultieren«, antwortete Demi angespannt. Osalkar musterte sie dabei ernst.
    Ich nickte nur und versuchte, nicht an all die unangenehmen Dinge zu denken, die mir gerade durch den Kopf spukten.
    Kalimbari.
    Wie in Kalimbars Chronik, jener geheimnisvollen Historie und »Prophezeiung« der gesamten Geschichte aller bekannten Spezies. Was hatte dieses Volk, dessen Aussehen und Ursprung niemand kannte und das sich bereits in der Öffentlichkeit gegen die Claifex gestellt hatte damit zu tun?
    Demi rief eine Interkomverbindung auf und bat eine Susannah, in das Konferenzzimmer zu kommen. Ich übte mich in neutraler Mimik und wir warteten schweigend, bis Demis Tochter erschien. Meine Erfahrung half mir, die Fassung zu bewahren, während sich Demis Blick in meinen Schädel zu bohren schien.
    Susannah war eine junge, bildhübsche Frau mit langen schwarzen Haaren, grünen, unnatürlich leuchtenden Augen, die in einem beinahe melancholischen, weichen Gesicht ruhten - und bestand zur Hälfte aus Metall. Ihre Arme und Beine funkelten in atemberaubend geformtem, silberfarbenen Metall, das hochglänzend poliert worden war und mich an die Ästhetik feiner adorianischer Skulpturen erinnerte. Sie trug praktische, knappe Kleidung, die ihre künstlichen Gliedmaßen nicht im Geringsten verhüllen konnte und in einem Gürtel befanden sich Werkzeuge, so als ob sie an etwas gearbeitet hätte. Ich hatte bereits einige Prothesen gesehen, vom Holzbein bis hin zum Besten, was die Technik ermöglichte und wusste dadurch, dass es Ersatzextremitäten gab, deren Oberfläche nicht von natürlicher Haut zu unterscheiden war. Jemand, wie Demis Tochter hatte mit Sicherheit kein Problem bei der Beschaffung solcher Prothesen, also nahm ich an, dass Susannah mit Absicht die auffällige Chrom-Optik gewählt hatte. In der Tat wirkten ihre metallenen Arme und Beine überhaupt nicht wie künstliche Körperersatzteile, sondern mehr wie ein sonderbarer Teil ihrer selbst. Sie schien beinahe stolz darauf zu sein, ihren Körper zu zeigen, wie er war.
    Höchst seltsam.
    Demi stellte uns einander vor. Ich bemühte mich, nicht zu starren. Der ungewohnte Anblick dieses Körpers verwirrte mich. Eine ambivalente Mischung aus Scheu und Faszination angesichts einer solchen offen zur Schau getragenen Verbindung aus Mensch und Maschine überschwemmte mich. Ich bemühte mich, mir das nicht anmerken zu lassen und machte ein konzentriertes Gesicht, während ich darüber nachdachte, wie alt Susannah wohl sein mochte.
    Ein kleiner Nebeneffekt der gentechnisch bereits vor rund tausend Jahren verlängerten Lebenszeit eines Menschen war, dass es äußerst schwierig sein konnte, das Alter richtig zu schätzen. Alterungserscheinungen, wie sie Demi zeigte, traten erst allmählich in den letzten fünfzig bis hundert Lebensjahren auf, was je nach Mensch unterschiedlich ausfiel. Mit hundertvierzig sah ich nicht anders aus, als hundertzwanzig Jahre zuvor. Von nicht vollständig verschwundenen Vernarbungen abgesehen, die aufgrund meines Lebensstiles leider recht zahlreich waren.
    »Hallo«, sagte Susannah, nachdem Demi uns vorgestellt hatte, und sie zeigte ein knappes Lächeln, das ich freundlich zu erwidern versuchte.
    Wir besprachen daraufhin im Grunde nur das, was bereits festgelegt war. Ich brachte Susannah und den Nefilim zum Tempel der Kalimbari. Anschließend bargen wir die Pläne - und dann war Zahltag.
    Einfache Sache.
    Eine unbestimmte Ahnung ließ mich an der ungestörten Ausführung dieser unkomplizierten Planung zweifeln, aber meine Perspektive hatte sich in den letzten Tagen durchaus verbessert. Jedenfalls glaubte ich das.
    »Ihrem

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