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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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sofortigen Aufbruch dürfte nichts im Wege stehen, von daher möchte ich mich jetzt von Ihnen verabschieden«, sagte Demi und überraschte mich mit ihrer plötzlichen Eile ein wenig. Sie hatte ihr Lächeln wiedergefunden und schaute mir einen Moment in die Augen, bevor sie kurz zu Susannah hinüberblickte, die bereits aufstand. Dann sah sie mich wieder durchdringend an. Ich verstand diesen Blick als eine Aufforderung, auf ihre Tochter achtzugeben. Womöglich sollte ich auch nur die Finger von ihr lassen. So ganz genau wusste ich das nicht.
    Ich verabschiedete mich von Demi und Osalkar, der abwesend und angespannt wirkte.
    »Ich habe deine Sachen bereits zur Cheiron bringen lassen, Susannah«, sagte Demi.
    »Das kannst du doch nicht ma- ...«, rief Susannah wütend aus und wurde jäh von ihrer Mutter unterbrochen.
    »Selbstverständlich kann ich.«
    Etwas ging hier an mir vorbei. Ich konnte nur einfach nicht sagen, was zur Hölle das war. Osalkar wollte das Wort erheben, doch auch er wurde von Demi kurzerhand abgewürgt.
    »Einem sofortigen Aufbruch steht also nichts mehr im Wege.«
    Susannah schien ernsthaft verärgert, drehte sich wortlos um und stampfte davon. Demi bedachte mich mit einem weiteren eindringlichen Blick, während ich mich mit einem letzten Händedruck von ihr verabschiedete. Osalkar starrte auf Susannahs Rücken und trotz seiner freundlichen Maske erkannte ich einen gehetzten Ausdruck in seinen Augen, den ich nicht zu deuten wusste.
    Was ging hier vor sich?
    Wir begaben uns an Bord und ich zeigte Susannah, die ihre beiden großen Taschen von einer Gaia-Einheit auf der Rampe der Cheiron entgegennahm, die Kabinen.
    »Hier ist Kabine eins, hier Kabine zwei, zurzeit bewohnt von den Gaußkanonen-Zwillingen »Backbord«, hier Nummer Drei. Steuerbord ist ähnlich, nur spiegelverkehrt, Nummer Sechs ist ebenfalls mit unseren magnetischen Freunden belegt. Fünf, Sieben und Acht sind unbesetzt und am Ende des Ganges dort in der Mitte, direkt unter dem Brückenzugang liegt meine Kabine. Ein Bett wäre da auch noch frei.«
    Susannah beäugte mich mit einem abschätzigen Blick und entschwand dann wortlos in Kabine vier. Erst als sich die Tür hinter ihr schloss, begriff ich meinen Fauxpas. Was unter Raumfahrern selbst unterschiedlicher Spezies zum guten Ton gehörte, war bei Planetenbewohnern vollkommen daneben. Sie musste mich falsch verstanden haben.
    Ich ging auf die Brücke und leitete das Startmanöver ein. Einen Moment später erschien Susannah und trat an die Seite des Pilotensessels.
    »Es gibt Menschen und auch andere Wesen, die es hassen, alleine an Bord eines Raumschiffes zu schlafen. Deswegen und auch aus Sicherheitsgründen sind alle Kabinen mit vier Betten ausgestattet«, sagte ich in Ruhe und ließ die Cheiron abheben.
    »Oh, dann hatte ich das eben wohl ein wenig falsch gedeutet«, erwiderte sie zuckersüß.
    »Was haben Sie denn gedacht?«
    »Ich dachte, Sie wären noch plumper als Ihre Erscheinung vermuten ließe.«
    Ich schürzte die Lippen, hob vielsagend eine Augenbraue und überlegte einen Moment schweigend, was ich sagen sollte, doch Susannah ignorierte meinen Gesichtsausdruck. Ich sah überlegend an mir herab und fand meine Kleidung praktisch und noch gar nicht so abgewetzt. Jedenfalls nicht so, wie den Rest der Klamotten im Schrank. Was war daran plump?
    »Tut mir leid, aber meine eleganten Metallbeine und –Arme sind gerade bei der Politur.«
    Susannah zuckte mit den Lippen und ich hatte den Eindruck sie musste ein Lächeln unterdrücken, was nicht die Reaktion war, die ich erwartet hätte.
    »Gibt es an Bord irgendwelche Annehmlichkeiten?«
    Sie sah sich im Interieur der Brücke um, das von einer Atmosphäre der Zweckmäßigkeit beherrscht wurde. Wenn man es wohlwollend formulierte. Das Flair des Gebrauchten war allgegenwärtig. Mir wurde mit einem Mal klar, dass das Schiff eine gewisse Schäbigkeit vermittelte.
    So wie ich wahrscheinlich auch.
    Ich beschloss, Zweiundvierzig und Hunderteins mit etwas mehr Gründlichkeit putzen zu lassen. Außerdem war noch etwas farbige Oberflächenbeschichtung übrig. Ich riss mich von diesen Gedanken los und antwortete endlich auf Susannahs Frage.
    »Annehmlichkeiten? Ja, es gibt Betten«, sagte ich ironisch.
    »Ist das alles, an was Sie denken können?«, fragte Susannah gedehnt.
    »Nein, denn die meiste Zeit krieche ich allein in verlassenen Ruinen herum, kämpfe gegen eine feindliche Umwelt, schleppe antiken Plunder durch die Gegend oder schieße

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