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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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beruhigt«, keuchte sie und umfasste krampfhaft Sargons Arm, der jetzt mit seinem gravitonischen Antrieb auf die Station zu glitt. Die riesige Wand trat in unser Gesichtsfeld, und als Sargon umschwenkte, schien es, als ob sich die Cheiron und die Raumstation um uns herum bewegen würden. Man verlor vollkommen jeden möglichen Bezugspunkt. Obwohl ich diese Erfahrung schon häufig gemacht hatte, stellte sich zum wiederholten Male jenes flaue Gefühl in den Knien ein, das langsam in die Magengegend herauf kroch und einem den Schweiß auf die Stirn trieb. Susannah stieß einen verächtlichen Laut aus und murmelte Flüche vor sich hin.
    »Noch zwanzig Meter«, informierte uns Sargon.
    Das zerrissene Metall warf Zacken undurchdringlicher Schatten in das von den Suchscheinwerfern der Cheiron erleuchtete Innere der Station. Langsam glitten wir auf die zerfetzten Eingeweide der Konstruktion zu und ich konzentrierte mich darauf, eine Tür oder einen Gang in dem bizarr verformten Wirrwarr vor uns zu erkennen.
    »Da steckt noch ein Teil des Asteroiden. Muss relativ langsam hier rein geflogen sein, oder?«, fragte Susannah und deutete hastig auf die steinigen Brocken im Metall, nur um sich sofort wieder an Sargons Arm festzuhalten.
    »Scheint so. Eine höhere Aufprallgeschwindigkeit hätte die Station womöglich in mehrere Teile zerrissen.«
    Ich blickte noch mal nach links über die ramponierte Außenhaut der alten terranischen Basis. Sie hob sich jenseits der Lichtkegel als finstere Masse gegen den Sternenhimmel ab. Ein ungutes Gefühl überkam mich. Susannah war auf solche Aufgaben nicht vorbereitet und dem Nefilim vertraute ich ungern unser Leben an. Ich wusste einfach nicht einzuschätzen, wie er sich verhielt, wenn wir in der Station waren. Was war, falls wir die Pläne hier entdeckten? Machte er sich dann damit auf und davon, stahl die Cheiron oder zerstörte die Basis, solange wir darin festsaßen? Es war sowieso ein riskantes Unternehmen, in eine militärische Einrichtung vorzudringen, auch wenn sie alt und außer Betrieb war. Ich war an solche Aufgaben halbwegs gewöhnt, aber vielleicht hätte ich zurückhaltender sein sollen, als Susannah so euphorisch aufsprang, um mich zu begleiten.
    Der dunkle Schlund des Meteoriteneinschlags rückte langsam näher.

Kryptosystem
     
    1. Kapitel
    Wir passierten die gewaltsame Öffnung, tauchten in die Finsternis dahinter ein. Ich schaltete den Restlichtverstärker und das in den Helm integrierte Infrarotlicht ein, während Sargon und Susannah ihre erweiterten Sehfähigkeiten nutzten, um die Dunkelheit zu durchdringen.
    »Ich werde diese Stelle dort oben ansteuern«, sagte Sargon und richtete einen Lichtstrahl auf eine Art Laufsteg, der sich relativ unversehrt über den zerstörten Maschinen entlang zog. Als wir an jenem Punkt ankamen, kletterten Susannah und ich über das Geländer und nutzten die Magnetstiefel, um Halt auf dem Metallboden zu finden, da es keine funktionierenden Schwerefelder in der Station gab.
    »Ah, besser irgendwie«, seufzte Susannah und ich konnte das gut nachempfinden. Dennoch hatte ich das Gefühl, mich in großer Höhe zu befinden. Jene Art von Respekt vor dem Abgrund, die einen jeden Schritt mit Bedacht tun lässt. Sargon schwebte neben dem Steg entlang und richtete seinen Lichtstrahl auf ein geschlossenes Schott.
    »Hier«, sagte er.
    »Oder dort.« Ich deutete mit meinem Strahl auf das andere Ende des Laufstegs, wo ebenfalls ein versperrter Durchgang zu sehen war. »Der Steg verläuft entlang der Längsachse der Station. Da wir uns fast an ihrem hinteren Ende befinden, können wir auch zunächst den kleineren Teil hier erforschen und durch dieses Schott hindurch gehen.«
    Susannah setzte einen Fuß vor den anderen. »Eines ist so gut wie das andere, also los!«
    Es bedurfte einiger Übung, um mit den Magnetstiefeln den richtigen Gehrhythmus zu finden, doch sie hatte es schnell heraus.
    Sargon war schon auf dem Weg zum hinteren Durchgang. »Das Schott lässt sich von hier aus nicht öffnen. Es scheint ein Rest Atmosphäre vorhanden zu sein.«
    Susannah hielt erschrocken inne. »Da lebt doch niemand mehr, oder?«
    Mir fiel keine Antwort ein.
    Wir drangen bis zum Schott vor und ich kratzte auf der Oberfläche der Scheibe herum, um einen Blick dahinter zu werfen. »Absolute Finsternis.«
    Susannah drückte einfach ihre Helmscheibe gegen das Glas des Sichtfensters. »Ein Gang von etwa fünf Meter Länge. Dann ein weiterer Durchgang. Sonst nichts.«
    »Bitte

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