Claifex: Nefilim KI
auch.«
»Reaktivierung!«
Die Funkverbindung brach mit einem Störgeräusch ab. Ich warf einen Blick auf die Projektion der Fernüberwachung und erkannte, dass überall an Bord der Musashi Lichter angingen.
»Sargon?«
Keine Antwort.
»Sargon, melde dich!«
Sieraa beugte sich über die Sensorstation und tippte hastig Befehle ein. »Die Sensoren werden blockiert!«
Ich sah die Meldung auf meinem Nachrichtenschirm aufblitzen, dann flackerte das Bild der Fernüberwachung, blieb aber stabil genug, dass man etwas erkennen konnte.
»Sargon verdammt! Melde dich!«
Sieraa setzte sich vor die Station und sah nervös zu uns herüber. »Wir werden gescannt.«
»Cheiron, Offensivmodus!«, bellte ich.
Durch ein schnelles Manöver brachte ich einen größeren Kreuzer zwischen uns und die Musashi. Jede Art von Deckung könnte lebenswichtig sein, wenn einige der Abwehrsysteme des alten Schlachtschiffs noch funktionieren sollten und uns aus Versehen als Feind einstuften. Ich schickte eine Fernüberwachungssonde los und eine Minute später hatten wir wieder ein Bild der Musashi, das uns von der Sonde übermittelt wurde.
»Sargon, melden!«, wiederholte ich.
»Da flackern überall Lichter auf. Oben dreht sich etwas«, sagte Susannah und deutete auf die Holoprojektion der Fernüberwachung.
Ich fluchte leise.
Beim Anblick der Waffe, die ungefähr so groß war, wie die Cheiron musste ich schlucken. Der gigantische Geschützturm zuckte hin und her, auf der Suche nach einem Ziel.
»Iason?«, fragte Susannah unsicher und ergriff meine freie Hand.
Dies mochte er sein, der alles entscheidende Augenblick.
Und ich hatte noch nicht einmal den Rest meines Honorars erhalten.
Musashi
1. Kapitel
Ein greller Lichtblitz ließ die holografische Projektion der Szene vor uns aufleuchten. Ein Wrack zerfetzte in tausend Teile.
Ich rief aufgeregt ins Funkgerät. »Sargon?«
»Hier Sargon. Alles in Ordnung. Das war nur ein Reflextest. Darf ich euch Musashi vorstellen?«
Susannah ließ meine Hand los. Ich lehnte mich zurück und schloss einen Moment die Augen. Die Anspannung der letzten Minuten fiel von uns ab, während eine andere Stimme über Funk zu hören war. Sie ähnelte Sargons, aber nicht so sehr, dass man sie hätte verwechseln können. Auch wenn dies der Bordrechner der Musashi war, bestand kein Zweifel daran, dass ein Nefilim zu uns sprach.
»Ich bin Musashi. Bitte kommen Sie an Bord! Ein Leitstrahl führt Sie zu Hangar eins in der Nähe der Brücke, wo ich Sie gerne empfangen würde. Ich möchte Sie um erhöhte Aufmerksamkeit auf Ihrem Weg bitten, die Zustände an Bord lassen zu wünschen übrig. Danke.«
Ich holte die Fernüberwachungssonde zurück und steuerte die Cheiron in Richtung der Musashi. Die Lichter und die Aktivität, die wir zuvor gesehen hatten, waren vorbei, die Musashi hing so tot im Raum wie zuvor. Auf der Brücke stellte sich dennoch ein erwartungsvolles Schweigen ein, als wir uns der gigantischen Masse des Schlachtschiffes näherten. Auf dieser Seite gab es kein Sonnenlicht und in der Finsternis, die die Hülle der Musashi vor uns erzeugte, sah ich den gierigen Schlund der Hölle, bereit die Cheiron und alle an Bord zu verschlucken. Der Leitstrahl führte uns zum Bug des Schiffes, wo ein kleiner Hangar erkennbar wurde, dessen Tore sich jetzt öffneten. Ein rotes Licht erhellte darin spärlich die Landefläche, die bis auf ein paar Gerätschaften leer gefegt war. Der Hangar war insgesamt erheblich kleiner als der Erste, den wir angesteuert hatten, und bot ausreichend Platz für die Cheiron und ein bis zwei kleinere Schiffe.
»Gut. Ich schlage vor, wir wenden die gleichen Sicherheitsregeln an wie zuvor. Unsere Rucksäcke stehen noch bereit, wir ...«
Ich wurde jäh von einer Funkmeldung unterbrochen.
»Hier Musashi. Bitte nutzen Sie das Fahrzeug, das ich Ihnen bereitgestellt habe! Es bringt Sie sicher und bequem zur Brücke.«
»Hm. In Ordnung«, sagte ich und beendete die Verbindung. »Das zu dem Thema. Na gut. Die Rucksäcke werden wir trotzdem mitnehmen«, fügte ich hinzu und scheuchte alle von der Brücke.
Die Kalimbari und Susannah begaben sich hinab in den Fahrzeughangar, während ich die Systeme der Cheiron abschaltete.
»Hier nochmal Sargon. Ich warte auf der Hauptbrücke auf euch. Bis gleich.«
»Bis gleich«, sagte ich und atmete tief durch.
Wir verließen die Cheiron gemeinsam über die ausgefahrene Rampe. In wenigen Metern Entfernung hing ein fünf Meter langer, offener
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