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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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folgten Sargon, der darauf zuging.
    »Es scheint blockiert zu sein. Da muss ich wohl nachhelfen.«
    Er fuhr zwei Waffen aus seinem unteren Armpaar aus, die mit methodischer Sicherheit ein Loch in das Metall schnitten, indem sie einen etwa vier Meter durchmessenden Kreis mit grellweißen Strahlen bestrichen. Gespannt gingen wir zu dem kreisrunden Loch, vor dem Sargon stand und sahen auf eine etwa dreißig Meter breite und mehr als achtzig Meter lange Brücke. An ihrem Ende war eine gewaltige, sphärisch gewölbte Sichtscheibe. Zahlreichen Stationen und Konsolen waren über verschiedene Ebenen verteilt angeordnet. Natürlich war kein Mensch zu sehen, aber man konnte sich die ungeheure Betriebsamkeit noch immer vorstellen, die hier einmal geherrscht haben musste.
    »Aufgrund der Größe der Musashi gibt es neun weitere Sektionsbrücken, die über die volle Länge des Schiffes verteilt sind. Dies hier ist aber die Hauptbrücke«, erklärte Sargon.
    Wir folgten ihm durch das Loch auf die mittels Notbeleuchtung in schwaches rotes Licht getauchte Brücke. Unsere Taschenlampen und Sargons Suchscheinwerfer leuchteten auf. Die hellen Lichtkegel strichen über verstaubte und verlassene Sitze, Kontrollen und Monitore, die alle unversehrt waren, wobei man nicht sagen konnte, ob die weichen Sitzpolster nicht bei der ersten Berührung zu Staub zerfielen.
    »Die Temperatur ist überall angenehm. Das muss doch unglaublich viel Energie kosten?«, fragte Sieraa.
    »Die Fusionsreaktoren sind größtenteils noch in Betrieb und die Abwärme ist mehr als ausreichend für die Versorgung der Lebenserhaltungssysteme«, antwortete Sargon. »Ich habe die Lichtsteuerung lokalisiert.«
    Das Licht auf der Brücke wurde nun heller, die roten Lampen erloschen und wir schalteten unsere Taschenlampen aus.
    »Gab es hydroponische Anlagen an Bord?«, fragte Susannah.
    »Ja«, sagte Sargon und schritt auf eine Anlage zu, die vor ihm zum Leben erwachte. »Hier ist eine Überwachungsanlage, mit der man die an Bord installierten Kameras benutzen kann. So könnt ihr sehen, was ich sehe.« Wir versammelten uns neugierig um die Monitorphalanx und beobachteten schweigend die wechselnden Ansichten. »Dies sind die hydroponischen Anlagen.«
    Wir sahen eine große Fläche mit bizarr verformten Pflanzen, die dschungelartig übereinander gewuchert waren und dann nicht zerfallen, sondern einfach trocken erstarrt waren.
    Sieraa warf ihre schwarzen Zöpfe zurück. »Von eventuellen Nahrungskonserven abgesehen, gibt es dann wohl keine Ernährungsgrundlage mehr, sodass wir Überlebende weitestgehend ausschließen können.«
    Sargon ließ die Ansichten auf den Monitoren andere Bereiche des Schiffes zeigen. »Die Sensorendatenbank hat seit mehr als dreihundertfünfzig Jahren keine Lebenszeichen mehr aufgezeichnet.«
    Wir standen eine Weile herum und starrten auf die Monitore, die ununterbrochen andere Räume und Korridore zeigten. Es waren die Bilder eines endlosen Alptraums von einem toten Schiff voller Knochen und Rätsel.
    Ich ächzte. »Wir können nur hoffen, dass wir die Pläne bald finden. Ich habe wenig Lust darauf, die nächsten Monate an Bord dieses Wracks zu verbringen.«
    »Sargon? Fällt dir nicht irgendetwas ein?«, fragte Susannah.
    »Wir könnten den Bordcomputer reinitialisieren, oder es zumindest versuchen. Es handelt sich um eine KI mit Bewusstsein. Einer der Ersten von uns, womöglich sogar der Erste.«
    Garsun verschränkte die Arme. »Der Erste eurer Art? Aber du bist dir nicht sicher?«
    »Es gab Prototypen. Wie viele und was mit ihnen geschah, wissen wir nicht, nur dass es einen gab, bei dem es Dr. Tomasi gelang, das erste künstliche Bewusstsein zu erzeugen.«
    »Dr. Tomasi?«, fragte Susannah überrascht.
    »Ja. Demis Vater.«
    Susannah war offenbar von dieser Information überrascht. Sie wandte sich gedankenverloren ab, offensichtlich mit dem beschäftigt, was sie gerade über Demi gehört hatte.
    Sieraa richtete den Blick ihrer Katzenaugen auf Sargon. »Was genau passiert, wenn wir den Bordcomputer reinitialisieren?«
    »Wir werden unsere Erinnerungen und Erfahrungen austauschen können, sollte der Bordcomputer korrekt arbeiten. Andernfalls hängt es von unserer weiteren Kommunikation ab.«
    Sieraa legte die Ohren an. »Bei einer Fehlfunktion des Bordcomputers könnten wir möglicherweise Gefahr laufen, ungewollt ins Zielvisier zu geraten. Was, wenn diese KI uns fälschlicherweise als Eindringlinge identifiziert?«
    Ich zog eine Grimasse. »Das

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