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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Wahrheit. Ich bin einmal dort gewesen, um im Auftrag eines Kunden Waren an die Gemeinschaft zu liefern. Hauptsächlich Gebrauchsgegenstände und Rohmaterial. Die Siedler sind eine Ansammlung der blödesten Spinner, die mir je über den Weg gelaufen sind. Sie sind täglich derartig in die Ausübung sinnloser Rituale verstrickt, dass es jedem Außenstehenden schwerfällt, normal mit ihnen zu kommunizieren. Ich hoffe, wir sind nicht so sehr von ihrer Kooperation abhängig, sonst sehe ich da schwarz.«
    »Zur Not dringen wir mit Gewalt ein«, sagte Garsun.
    Susannah zog eine Grimasse. »Das sollte nicht unsere erste Idee sein, wenn nicht alles so klappt, wie wir uns das vorstellen.«
    Garsun warf ihr einen Blick zu und schwieg, bis Sargon das Wort ergriff.
    »Ein geschicktes Vorgehen könnte uns ganz einfach ans Ziel bringen. Bevor wir aufbrechen, möchte ich allerdings Musashi dabei helfen, dieses Gefängnis zu verlassen.«
    »Was meinst du mit Gefängnis?«, fragte Susannah.
    Er deutete um sich. »Dieses Wrack.«
    »Wie soll das gehen? Auf einem Datenträger oder so?«, fragte ich und erntete einen grimmigen Blick von Susannah, der meine Witzelei nicht gefiel.
    »Es gibt einen unbenutzten Nefilim Prototyp-Korpus, den ich hier an Bord des Schiffes ausfindig machen konnte. Es besteht eine gewisse Chance, dass wir Musashis Bewusstseinsmatrix in den Korpus übertragen können. Allerdings nimmt der Vorgang schätzungsweise mehr als zwei Tage in Anspruch.«
    Garsun hob die Hände mit ausgestreckten Zeigefingern. »Das kostet uns zu viel Zeit. Wir können das auch noch dann tun, wenn wir die Suche erledigt haben. Sofort aufzubrechen ist die einzig richtige Entscheidung, dieses Experiment ist viel zu unwichtig, als dass wir es jetzt durchführen müssten.«
    Ich sah ihn lange an, unterdrückte den größten Teil dessen, was ich als Trotz identifizieren konnte und antwortete dann. »Du kannst deine Meinung frei äußern, Garsun. Noch einfacher wäre es allerdings, wenn du in Zukunft nur noch dann den Mund aufmachst, wenn du etwas zu sagen hast, das mich nicht dazu veranlasst, dir zu widersprechen. Wir lassen Musashi nicht auf diesem Schrotthaufen verrotten! Zwei Tage mehr oder weniger sind kaum ein Problem. Wir können davon ausgehen, dass man uns innerhalb dieses Schlachtfeldes nicht orten kann. Ebenso kann uns Sargon Geleitschutz geben, sollten wir eilig verschwinden müssen, zum Beispiel, wenn ein Schiff der Claifex auftaucht. Und letztlich habe ich hier das Sagen, oder stellst du das auch infrage?«
    »Wieso hast du das Sagen? Ich dachte wir entscheiden gemeinschaftlich«, antwortete er und breitete in einer menschlich anmutenden Geste die Arme aus, als würde er stellvertretend für alle Anwesenden sprechen.
    »Hör auf mit dem Mist«, sagte ich und sah auf seinen misslungenen Versuch, menschliche Gestik nachzuahmen. Es wirkte grotesk. »Solange ich für den Erfolg meines Auftrages verantwortlich bin, entscheide ich, was ich tue und ihr könnt mitmachen oder bei nächster Gelegenheit aussteigen. Und wenn wir nochmal darüber diskutieren müssen, weil ihr vergesst, dass ihr nur geduldete Begleiter seid - dann steigt ihr aus. Wenn Musashi mitkommt, stellt das einen nicht unerheblichen Vorteil für uns dar. Ich würde auch eine Woche darauf warten, selbst wenn es nur darum ginge, ihn aus diesem Sarg zu befreien.«
    » Er ist eine Maschine «, sagte Garsun scharf.
    »Eine Maschine mit einem Bewusstsein. Welche Rolle spielt es, aus welchen Stoffen ein Körper besteht, der ein Bewusstsein beherbergt? Würdest du ihn hier auch zurücklassen, wenn er aus biologisch erzeugten Zellen bestünde? Und wie viele biologische Zellen sind dann noch relevant?« Ich erinnerte mich an Sargons Hinweis auf Garsuns Beinprothese. »Was ist mit deinem Bein Garsun? Soll ich dich anders behandeln, weil du zu nicht unerblichen Teilen aus synthetischen Materialien bestehst?«
    Ich wusste, es war taktlos, aber Garsuns ständige Nervereien machten mich wahnsinnig. Er zuckte bei meinen Worten zusammen und Sieraa warf ihm einen langen Blick zu. Wusste sie es nicht? Nach über tausend Jahren Ehe? Schwer vorstellbar. Seltsam. Womöglich war es auch nur ihr Mitgefühl, das zum Ausdruck kam, meine Wortattacke war ein bisschen unfair. Ich hätte vorsichtiger sein können, aber ich musste hier und jetzt meinen Standpunkt klar machen, sonst würde es in Zukunft immer schwerer werden, meinen Auftrag zu erfüllen.
    »Das ist rein hypothetisch und ohne Belang für

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