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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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mit hohen Kosten beschafft und dann nur
wenige Male benutzt, bevor er ihn verbrannte. Und er fragte sich trotzdem, ob
das ausreichte - ein einziger Verräter konnte sie ins Verderben stürzen.
    Und die
einzigen Menschen, die ihn verraten konnten, waren diejenigen, denen er
notgedrungen vertrauen musste. Solche Gedanken gingen ihm immer wieder durch
den Kopf. Er nahm einen Schluck Kaffee. Er machte sich sogar schon Sorgen,
dass er bei einem Überseeflug im Schlaf sprechen könnte. Mehr brauchte es gar
nicht. Es war nicht der Tod, den er fürchtete - das taten sie alle nicht -,
sondern das Scheitern.
    Aber waren
Allahs heilige Krieger nicht die Männer mit den schwierigsten Aufgaben, und
wartete auf sie nicht die größte Belohnung? Daran musste man denken. Von seinen
Landsleuten geachtet zu werden. Wenn ihm ein Schlag für die gerechte Sache
gelang, selbst ohne persönliche Anerkennung, würde er doch reinen Herzens vor
Allah treten können.
    »Haben wir
die Genehmigung von oben?«, fragte Ahmed.
    »Noch
nicht. Bald, nehme ich an, aber noch nicht. Wenn wir uns hier trennen, sehen
wir uns erst im Zielland wieder.«
    »Wie
erfahren wir es?«
    »Ich habe
einen Onkel in Riad. Er möchte sich ein neues Auto kaufen. Wenn in meiner
E-Mail ein roter Wagen erwähnt wird, warten wir noch; wenn es ein grüner Wagen
ist, wagen wir den nächsten Schritt. Dann treffen wir uns fünf Tage danach in
Caracas wie geplant und fahren den Rest der Strecke.«
    Shasif
Hadi lächelte und zuckte mit den Schultern. »Dann lasst uns alle um einen
grünen Wagen beten.«
     
    An den Türen ihrer Büros hingen bereits ihre Namensschilder,
bemerkte Clark. Er und Chavez hatten jetzt nebeneinanderliegende Büroräume, in
denen jeweils ein Schreibtisch, ein Drehsessel, zwei Besucherstühle und ein
Computer standen. Neben den Computern lag ein Handbuch, das ganz genau deren
Bedienung und den Zugang zu allen möglichen Dateien erklärte.
    Clark fand
sich seinerseits nach kurzer Zeit im Computersystem des Campus hervorragend
zurecht. Nach gerade einmal zwanzig Minuten surfte er bereits zu seiner
eigenen Überraschung durch die Datennetze der untersten Ebene des
CIA-Hauptquartiers.
    Weitere
zehn Minuten später rief er überrascht: »Heilige Scheiße!«
    Chavez
streckte den Kopf durch die Tür. »Was ist los?«
    »Ich habe
gerade Zugang zu Daten aus der Direktorenebene von Langley bekommen. Himmel,
mit diesem Ding komme ich ja fast überall rein!«
    In diesem
Moment betrat Davis den Raum. »Sie sind beide wirklich schnell. Unser
Computersystem verschafft Ihnen Zugang zu vielen Quellen. Nicht zu allen
natürlich, nur zu den wichtigsten Abteilungen. Dasselbe gilt für Fort Meade.
Wir können fast ihre gesamten SIGINT-Daten abrufen. Sie werden erst einmal eine
Menge lesen müssen, um voll auf dem Laufenden zu sein. Mit dem Passwort EMIR
gelangen Sie in dreiundzwanzig unterschiedliche Verzeichnisse. Darin finden Sie
alles, was wir über diesen Vogel wissen, einschließlich eines verdammt guten
Profils; wenigstens glauben wir das. Es trägt den Dateinamen AESOP.«
    »Stimmt,
ich sehe es hier«, antwortete Clark.
    »Es stammt
von einem gewissen Pizniak, einem Psychiatrieprofessor an der medizinischen
Fakultät von Yale. Lesen Sie es, und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Also,
wenn Sie mich brauchen sollten, wissen Sie ja, wo Sie mich finden. Sie können
jederzeit vorbeikommen und mir Fragen stellen. Die einzig dumme Frage ist die,
die Sie nicht gestellt
haben. Oh, damit ich es nicht vergesse, Gerrys Privatsekretärin ist Helen
Connolly. Sie arbeitet schon seit einer Ewigkeit für ihn. Sie ist jedoch nicht
- ich wiederhole: nicht — in das eingeweiht, was wir hier tun. Gerry setzt
seine eigenen Berichte auf, aber meistens kommunizieren wir auf seiner
Entscheidungsebene nur mündlich miteinander. Übrigens, John, er hat mir von
Ihren Umstrukturierungsideen erzählt. Ich bin froh, dass Sie das angesprochen
haben. Jetzt muss ich das schon nicht mehr tun.«
    Clark
kicherte. »Ich spiele immer gern den bösen Buben.«
    Davis
verließ den Raum, und sie kehrten zu ihrer Arbeit zurück. Als Erstes schaute
sich Clark die Fotos des Emirs an. Es waren nicht viele, und sie waren von
schlechter Qualität. Ihm fielen vor allem die eiskalten Augen auf. Sie waren
fast leblos, wie die eines Hais. Sie hatten keinerlei Ausdruck. Clark hielt
dies für höchst interessant. Normalerweise galten die Saudis als trocken und
todernst - wie die Deutschen, nur ohne deren Sinn
für

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