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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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Restaurants gelangen
musste. Und so wurde das Paket im vorderen Frachtraum einer vierzig Jahre
alten DC-8 der Asin Air Freight untergebracht. Der Flug ging zunächst nach
Stockholm und von dort, mit einer anderen Crew, weiter nach Süden - mit einer
Zwischenlandung in Athen - in Richtung Dubai International Airport, Vereinigte
Arabische Emirate.
    »Was ist
das?«, fragte ein Zollbeamter und sah sich das neu lackierte Gehäuse der
»Batterie« an.
    »Wissenschaftliche
Ausrüstung, Röntgengerät, so was in der Art«, erwiderte sein Kollege.
    Die
Papiere waren in Ordnung, wie der Beamte sah, und das war, ehrlich gesagt,
alles, was ihn interessierte. Es war keine Bombe — dafür gab es andere
Formulare.
    Also
unterschrieb er auf der langen grünen Linie und stempelte das Dokument ab;
damit war die Ausfuhr genehmigt. Niemand hatte ihn dafür bestechen müssen. Für
Munition hätte er Geld verlangt, aber das hier war eindeutig keine Waffe. Er
fragte nicht, und sie sagten nichts. Zu ihrer Erleichterung, und ihm war es
egal. Ein Gabelstapler übernahm das etwa 700 Kilo schwere Frachtstück und fuhr
es hinaus zur Hubplattform vor der Ladeluke. Dort wurde es an Bord gezogen und
auf dem Aluminiumboden des Flugdecks sicher befestigt.
    Pilot und
Kopilot überprüften die Maschine vor dem Flug. Sie liefen herum, suchten nach
undichten Leitungen und generell nach sichtbaren Schäden. Frachtfluglinien
waren nicht für die Qualität ihrer Wartung bekannt, und die Mannschaften, die
in diesen Maschinen fliegen mussten, taten ihr Bestes, um das ein bisschen
auszugleichen. Der äußere linke Reifen des Hauptfahrwerks würde nach etwa zehn
weiteren Landungen ersetzt werden müssen. Ansonsten sah das Flugzeug aus, als
könne es sich die nächsten acht Stunden in der Luft halten. Sie gingen in die
Crew Lounge zurück und versorgten sich mit (elendem) Kaffee und (sehr ordentlichem)
Brot. Ihre Essensrationen waren bereits an Bord. Der Bordingenieur hatte sie
verstaut und checkte jetzt die Triebwerke.
    Dreißig
Minuten später stiegen sie die altmodische Boarding-Treppe wieder hinauf und
machten sich flugfertig. Das dauerte eine weitere Viertelstunde, dann rollten
sie ans Ende von Startbahn eins-acht und waren bereit zum Abheben. Die alte
DC-8 hatte 37 000 Flugstunden auf dem Buckel - sie hatte als Passagiermaschine
für United Airlines angefangen, hauptsächlich auf US-Transkontinentalflügen
zwischen der Ost- und der Westküste. Dazwischen lagen ein paar Einsätze als
»Freedom Bird« von Saigon aus, an die sich das Flugzeug, hätte es ein
Gedächtnis gehabt, mit einem Lächeln erinnert hätte. Es stieg bis auf seine
Reiseflughöhe von 10000 Metern und flog bis über Finnland auf westlichem Kurs,
wo es sich nach Süden wandte. Über der Ostsee begann es den Landeanflug und
erreichte schließlich Stockholm. Ein reiner Routineflug, der auf Landebahn
zwo-sechs endete, dann nach links zum Frachtterminal. Ein Tankwagen rollte
sofort heran, um die Flügeltanks nachzufüllen, und eine Minute später war die
Ablösemannschaft da. Sie fragten, wie der Flug gewesen und in welchem Zustand
die Maschine sei. Alle Antworten lagen im normalen Rahmen, und die abgelöste
Crew stieg aus und wurde von einem wartenden Wagen in eines der Hotels
gefahren, in denen die Piloten übernachteten. Sie freuten sich, dass es dort
einen Pub gab, in dem frisches Bier gezapft wurde. Die Ablösung war mit der
DC-8 wieder in der Luft, bevor sie ihr erstes Glas geleert hatten.
     
    Musa stand im Hauptterminal des Moskauer Domodedowo-Flughafens
(das Gebäude sieht aus wie ein Ufo, aber das ist schon ein Fortschritt
gegenüber dem faschistischen Barock der Stalinzeit) und führte ein Auslandsgespräch
mit einem Freund in Berlin. Als die Verbindung zustande kam, sagte er seinem
Freund, der Wagen sei ordentlich repariert worden, und er könne ihn bei ihrem nächsten
Treffen bezahlen. Sein Freund war einverstanden, und damit endete das
Gespräch. Musa und seine Männer gingen in eine Bar im Flughafen, wo sie sich
mit überteuertem russischem Wodka labten, immerhin wenigstens eine
Qualitätsmarke, und zwei Stunden auf ihren KLM-Flug in die Niederlande
warteten. Gurkenschnitten und Brot wurden serviert, um dem Wodka auf seinem
Weg in den Magen Gesellschaft zu leisten. Sie bezahlten in Euro - mit einem
mickrigen Trinkgeld für den Barmann - und gingen dann an Bord ihrer 747. Sie
flogen erster Klasse, die Getränke waren umsonst, und auch hier langten sie
tapfer zu. Musa machte sich

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