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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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haben sie aus den Quellen, die ich Ihnen genannt habe. Sie haben
die Baupläne von genau diesen beiden Geräten.«
    »Das ist
gut. Dann sehe ich keine unüberwindlichen Schwierigkeiten.«
    »Wie lange
wird es dauern?«
    »Die
Demontage noch einen Tag. Der Zusammenbau ... zwei bis drei Tage. In vier Tagen
sollte der Apparat transportfertig sein.«
     
     
    Das Generalkonsulat der Republik Indonesien lag an der
Columbus Avenue, ein paar Blocks südlich des Embarcadero, genau zwischen dem
Telegraph Hill und der Lombard Street und mit direktem Blick auf die Insel
Alcatraz. Clark parkte den gemieteten Ford Taurus in der Jones Street, einen
Block südlich des Konsulats.
    »Warst du
schon einmal in Frisco, Jack?«, fragte Chavez vom Rücksitz aus.
    »Als
kleiner Junge. Ich erinnere mich nur noch an Fisherman's Wharf und an dieses
Museums-U-Boot ...«
    »Die USS Pampanito«, ergänzte Clark.
    »Richtig.
Und an Treasure Island. Mein Dad hat mir später erzählt, ich hätte geweint, als
ich erfuhr, dass das gar nicht die echte >Schatzinsel< aus dem Buch von
Stevenson war.«
    Clark
lachte. »War das, bevor er dir die Wahrheit über den Osterhasen und den
Weihnachtsmann gesagt hat?«
    Jetzt
musste auch Jack lachen. »Am selben Tag, glaube ich.«
    Clark
holte sein Handy aus der Tasche. Es war eines der drei unverfänglichen
Prepaid-Handys, die sie sich am Flughafen gekauft hatten. Immerhin war eine
Konferenzschaltung möglich. Er wählte eine Nummer und sagte einen Augenblick
später: »Hallo, guten Morgen, ist Mr. Nayoan heute Morgen im Haus? Ja, vielen
Dank.« Clark unterbrach die Verbindung. »Er ist da. Machen wir einen kleinen
Spaziergang und schauen uns die Gegend an.«
    »Wonach
suchen wir?«
    »Nach
nichts und allem«, antwortete Clark. »Der Stadtplan ist nicht das wirkliche
Gelände, Jack. Du musst dich akklimatisieren. Finde heraus, wo die Coffee Shops
sind. Schau nach den Geldautomaten, den Seitenstraßen und Passagen, den
Zeitungsständen und Telefonzellen. Wo ist der beste Platz, um ein Taxi zu erwischen
oder auf eine Cable Car aufzuspringen? Du musst mit der Zeit das Gefühl
bekommen, hier zu leben.«
    »Oh, ist
das alles?«
    Diesmal
antwortete Chavez. »Nein. Wie bewegen sich die Menschen hier, und wie gehen sie
miteinander um? Warten die Fußgänger, bis die Ampel auf Grün schaltet, oder
gehen sie auch bei Rot über die Straße? Suchen sie den Augenkontakt mit anderen
Passanten oder tauschen sogar Höflichkeiten aus? Wie viele Polizeiwagen sieht
man herumfahren? Schau, wo Parkmöglichkeiten bestehen. Sind die Parkplätze
gebührenpflichtig oder kostenlos? Merk dir, wo die Eingänge zur BART sind.«
    »Bay Area
Rapid Transit«, erklärte Clark, bevor Jack fragen konnte. »Die hiesige U-Bahn.«
    »Das ist
aber ganz schön viel verlangt.«
    »Das ist
dein Job«, entgegnete Clark. »Oder möchtest du wieder heimfahren?«
    »Auf
keinen Fall.«
    »Es ist
eine Sache der Haltung, Jack. Du musst die Art, wie du deine Umgebung siehst,
je nach Aufgabenstellung verändern. Soldaten halten ständig nach Deckungen
und Hinterhalten Ausschau, Spione nach toten Briefkästen und
Überwachungskameras. Du solltest dir ständig zwei Fragen stellen: Wie würde ich
hier jemanden beschatten, und wie könnte ich hier jemanden verlieren, den ich
beschatte?«
    »Okav.«
    Clark sah
auf die Uhr. »Wir treffen uns in einer Stunde wieder am Auto und schauen dann,
ob Nayoan zum Mittagessen geht. Jack, du schaust dich im Süden um. Ding und ich
nehmen uns den Nordosten und den Nordwesten vor.«
    »Warum
diese ungleiche Aufteilung?«, fragte Jack.
    »Im Süden
liegt eine Wohngegend. Wenigstens am Tag wird Nayoan aber auch außerhalb des
Konsulats Sachen erledigen, die mit seiner Arbeit zu tun haben, wie Treffen,
Geschäftsessen und so etwas. Nutze diesen kleinen Spaziergang, um ein Gefühl
für die Gegend zu bekommen.«
     
    Wie aufgetragen, ging Jack die Jones Street in Richtung Süden
hinunter. Dann bog er nach Westen in die Lombard Street ein und stieg deren
steilsten Teil mit den acht Serpentinen hinauf, bis er den Tennisplatz oben auf
dem Russian Hill erreichte. Von da ging er wieder ein Stück bergab in Richtung
Süden. Die eng zusammenstehenden Holzhäuser waren bunt bemalt. Viele hatten
Balkone und Veranden mit prachtvollem Blumenschmuck. Jack hatte viele Bilder
des Erdbebens von 1906 gesehen, deshalb fiel es ihm etwas schwer, diese in
seinem Geist mit dem jetzigen Anblick von Wohlstand in Einklang zu bringen.
Zwei Platten der Erdkruste

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