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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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brauchen. Wir wissen ja jetzt, wo Nayoan heute Abend sein wird -
und zwar nicht zu Hause.«
     
    Fast 13 000 km von San Francisco entfernt tauchte der Ingenieur
aus dem Umkleideabteil des Zeltes auf und wischte sich mit einem Lappen den
Schweiß von der Stirn und aus dem Nacken. Auf wackligen Beinen ging er zu einem
in der Nähe stehenden Hocker hinüber und ließ sich darauffallen. »Nun?«, fragte
Musa.
    »Alles
fertig.«
    »Und der
Detonationswert?«
    »Sieben
bis acht Kilotonnen. Nach heutigen Maßstäben ist das ziemlich wenig. Die
Hiroshima-Bombe hatte zum Beispiel fünfzehn Kilotonnen. Aber für das, was Sie
planen, ist das mehr als genug. Bis zu einer Entfernung von fünfhundert Metern
sollte das einen Druck von etwa fünzehn psi, also ein Bar oder hundertdrei
Kilopascal erzeugen.«
    »Das
klingt aber nach nicht sehr viel.«
    Der Ingenieur
lächelte müde. »Hundert Kilopascal reichen, um Stahlbeton zu durchschlagen. Sie
sagten, der Boden bestehe vorwiegend aus Erde?«
    »Das
stimmt. Mit einigen härteren unterirdischen Baustrukturen.«
    »Dann
brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, mein Freund. Dieser umschlossene
Raum, den Sie erwähnt haben ... Kennen Sie dessen Ausmaße?«
    »Ja.«
    »Und mit
welcher Oberflächenstruktur haben wir es dort zu tun?«
    »Man hat
mir gesagt, mit etwas, das man Ignimbrit nennt. Es ist ...«
    »Ich weiß,
was das ist. Es wird auch als pyroklastische Fließablagerung oder Schmelztuff
bezeichnet. Das sind verschmolzene Schichten von Vulkangestein. Das ist gut.
Vorausgesetzt diese Schicht ist dicht genug, sollte sich die Schockwelle mit
minimaler Dämpfung nach unten ausbreiten. Sie wird also die erforderliche Durchschlagskraft
entwickeln.«
    »Ich nehme
Sie beim Wort. Ist unser >Apparat< bereit zum Transport?«
    »Natürlich.
Seine Außenstrahlung ist relativ gering, deshalb brauchen Sie sich über passive
Aufspürmaßnahmen keine Sorgen zu machen. Aktive Maßnahmen wären natürlich ganz
etwas anderes. Aber ich nehme an, Sie haben geeignete Vorkehrungen getroffen
...«
    »Ja, das
haben wir.«
    »Dann
übergebe ich jetzt unseren Apparat in Ihre fürsorglichen Hände«, sagte der
Ingenieur, stand auf und ging zum Büro am Ende des Lagerhauses hinüber. »Ich
gehe jetzt schlafen. Ich vertraue darauf, dass der Rest meines Honorars bis
morgen auf meinem Konto ist.«
     
     
    Sie trafen
ihren Kontakt in der Nähe der Al Kurnish Road, auf der östlichen Seite des
Sendebad-Parks, nur einen Steinwurf von der australischen Botschaft entfernt.
Hendley hatte sich geweigert, Brian und Dominic seine Beziehung zu dem Aussie
näher zu erläutern. Er hatte es nicht einmal für nötig befunden, ihnen seinen
Namen zu verraten. Die Caruso-Brüder glaubten allerdings nicht, dass ihre
falschen Pässe und Visa rein zufällig australische Stempel trugen.
    »Guten
Tag, Gentlemen. Ich nehme an, ihr seid Gerrys Jungs, richtig?«
    »Und ich
nehme an, das ist zutreffend«, gab Dominic zurück.
    »Archie.«
Allgemeines Händeschütteln. »Machen wir einen kleinen Spaziergang, hm?« Sie
warteten auf eine Lücke im Verkehrsstrom, joggten über die breite Straße zu
einem ungeteerten Parkplatz, der neben dem runden Gebäude der Al Fatah lag, und
gingen hinunter zum Ufer.
    »Verstehe
ich es richtig, dass ihr auf einem kleinen heimlichen Jagdausflug seid?«,
fragte Archie mit lauter Stimme, um das Geräusch der Wellen zu übertönen.
    »So könnte
man es nennen«, antwortete Brian. »Letzte Woche wurde hier ein Mann ermordet.
Zuerst gehängt, dann enthauptet und die Füße abgesäbelt.«
    Archie
hatte sofort zu nicken begonnen. »Habe davon gehört. Schlimme Sache. So was
nennen sie hier >fußloser Schlingel<. Und ihr glaubt, der Bursche lief
ein wenig aus dem Ruder, unternahm etwas auf eigene Rechnung?«
    Dominic
nickte.
    »Die
schwedische Botschaft vermutlich?« Wieder nickten die Brüder.
    »Und ihr
seid hier, um das Wer und Was herauszufinden, denke ich mal?«
    »Wir
nehmen alles, was wir kriegen können«, sagte Brian.
    »Nun,
zunächst einmal solltet ihr wissen, dass Tripolis alles in allem eine sehr
sichere Stadt ist. Im Durchschnitt ist die Straßenkriminalität sehr gering,
und die Nachbarn passen aufeinander auf. Die Polizei unternimmt nicht allzu
viel, wenn so eine Gruppe eines ihrer Mitglieder umbringt, solange die Sache
nicht auf die Straße übergreift oder einer von ihnen etwas tut, das die
Aufmerksamkeit auf die ganze Gruppe lenkt. Das Letzte, was der lockenhaarige
Oberst will, ist eine

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