Clancy, Tom
mir runtergefallen. Sie war im Safe.«
Dominic
griff nach seinem Rucksack, der auf dem Boden stand, holte ein paar Kompressen
heraus und gab sie Brian. Dann kehrte er ans Fenster zurück. »Wir hätten den
Verbandskasten mitnehmen sollen.«
»Die
Kompressen sind besser, sie saugen das Blut auf.« Brian riss einen Packen auf
und drückte eine Kompresse auf die Wunde. »Siehst du was?«
»Die
Lichter sind an. Sie werden gleich kommen. Kannst du gehen?«
»Ja.«
»Vielleicht
kann ich sie aufhalten.«
Brian hob
Almasis Pistole vom Boden auf - eine Beretta .32 Tomcat Semiautomatic.
»Was für
Munition?«, fragte Dominic.
Brian nahm
das Magazin heraus. »Hohlspitz«, sagte er tonlos.
»Oh ...
Okay. Gehen wir.«
Dominic
rannte hinaus und zur Haustür hinunter. Er kniete neben der Verandatreppe
nieder, zielte auf die westlichste Hütte und feuerte drei Schüsse durch das
Fenster. Aus der Hütte waren Schreie zu hören. Die Lichter verloschen. Dominic
rannte wieder ins Haus, verschloss die Tür, wandte sich nach rechts und
öffnete eines der Fenster. Dieses Mal feuerte er vier Schüsse in die östlichste
Hütte, dann noch fünf weitere Schüsse in die Tür. Das Magazin der Pistole glitt
aus dem Griffstück zu Boden. Dominic ließ die Waffe fallen, sprintete wieder
nach oben. Brian war inzwischen aufgestanden und lehnte sich schwer gegen den
Schreibtisch.
»Bei mir
okay so weit. Die Blutung wird schwächer. Hast du einen Plan?«
»Ja.« Dominic
hob die CD-ROM vom Boden auf, schob sie in seinen Rucksack, beugte sich zum
Computer und riss den Flashdrive aus dem USB-Port. »Die Veranda ist genau unter
uns. Sobald sie anrücken, steigst du durchs Fenster. Lege dich flach auf das
Dach. Wenn du hörst, dass hier drin was abgeht, steigst du runter und läufst
zur Scheune. Wenn du dann noch weiterkannst, lauf zum Auto. Wir treffen uns
unterwegs. Gib mir deine Waffe.«
»Dom ...«
»Halt die
Klappe und gib mir die Waffe. Kannst du deinen Rucksack tragen?« Brian nickte.
Dominic half ihm, die Gurte umzulegen. »Du siehst grün aus, Bruder. Bist du dir
sicher, dass du dich bewegen kannst?«
»Soll ich
hierbleiben?«
»Nein«,
sagte Dominic knapp. »Stell dich ans Fenster, und schau, was passiert.«
»Okay.«
Dominic
legte beide Brownings auf den Schreibtisch und schaute sich schnell im Büro um.
Dann packte er Almasis Schreibtischstuhl und schob ihn zur Tür, ebenso einen
kleinen Beistelltisch. Beides schob er auf den Flur und stieß sie die Treppe
hinunter. Sie polterten bis ins Erdgeschoss und landeten krachend aufeinander.
»Wie steht's draußen?«, rief er.
»Noch
nichts los«, berichtete Brian. »Halt, warte - einer kommt raus, läuft westlich
zum Haus. Hat eine AK.«
Dominic
lief in das nächstgelegene Gästezimmer, packte einen Nachttisch, eine
Stehlampe und einen Stuhl und warf alles die Treppe hinunter.
»Was zum
Teufel machst du eigentlich, Dom?«
»Baue eine
kleine Barrikade.«
Auch aus
einem weiteren Schlafzimmer holte er ein paar kleine Möbelstücke und warf sie
hinunter, dann kehrte er ins Büro zurück, legte den Rucksack an, griff nach den
Brownings und schraubte die Schalldämpfer ab. Beide Waffen steckte er in den
Gürtel.
Vom
Fenster berichtete Brian: »Geh schon, Cowboy. Die anderen drei sind eben aus
den Hütten gekommen ... Zwei laufen zur Veranda, einer läuft zur Rückseite. Der
erste Mann kommt jetzt um die östliche Seite. Übrigens — ich habe noch eine
kleine Überraschung entdeckt.« Er deutete in eine Ecke, in der eine Pumpgun
lehnte. »Eine 12 x 76 Mossberg 835. Sechs Patronen geladen.«
Dominic
trat ans Fenster und öffnete es leise. Er half Brian auf das Dach hinaus und
hielt ihn fest, bis er flach auf den Ziegeln lag. »Ich warte, bis alle im Haus
sind. Dann schreie ich nach mehr Munition. Sobald du das hörst, kletterst du
runter. Wie lange brauchst du etwa?«
»Zwei
Minuten.«
»Ich folge
dir dann sofort. Wir müssen verhindern, dass sie uns verfolgen.«
Dominic
schloss das Fenster, holte die Pumpgun aus der Ecke und lief auf den Flur
hinaus. Von der Westseite kam das Geräusch von splitterndem Glas. Unten in der
Eingangshalle wurde an die Haustür gehämmert. Dann noch einmal und ein drittes
Mal. Am Türrahmen krachte es, dann bog er sich nach innen. Dominic lud die
Pumpgun durch, warf sich hinter dem Geländer auf den Boden und schob den Lauf
der Waffe zwischen den Geländerstäben hindurch. Vom Wohnzimmer hörte er, wie
ein Stuhlbein über die Holzdielen scharrte. Ein
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