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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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Granger: »Er ist gekommen«, teilte ihm Chavez mit.
    »Wir haben
die Nachricht hochgeladen. Wir schicken ihn in eine Billardhalle an der Ecke
von Travessa Roma und Travessa Alegria am Südende der Rocinha.«
    »Um wie
viel Uhr?«
    »Um
sieben.«
    Chavez
legte auf. Nach zehn Minuten trat Hadi aus dem Café. Er schaute die Straße hinauf
und hinunter, ging zu seinem Wagen zurück und stieg ein.
    »Er fährt
los«, funkte Chavez. Dann rannte er quer über den Schrottplatz auf die
Hauptstraße zurück. Links von ihm stoppte Hadis Marajó gerade an der Kreuzung.
    Dominic
meldete sich: »Ich sehe ihn.«
    Hadi bog
nach links ab.
    »Ich hole
dich«, funkte Dominic.
    »Nein.
Bleib, wo du bist.« Chavez sprintete die Straße hinauf und erreichte den
Hyundai nach nicht einmal dreißig Sekunden. »Okay, fahr los. An der Kreuzung
links, dann nochmals links und bis zum Stopp-Schild vorfahren.«
    Dominic
tat, wie ihm geheißen. Als sie das Stopp-Schild erreichten, fuhr Hadi gerade in
Richtung Norden an ihnen vorbei. Dominic ließ zwei Autos passieren und folgte
ihm dann.
     
    Fünfzehn Minuten später sagte Dominic plötzlich: »Jemand
verfolgt uns. Oder Hadi.«
    Chavez
schaute in den Seitenspiegel. »Der blaue Lancia?«
    »Und zwei
weitere Autos hinter ihm. Ein grüner Fiat und ein roter Ford Corcel.«
    »Das
gibt's doch nicht. Bist du dir sicher?«
    »Als ich
vorhin um das Café herumging, habe ich beobachtet, wie der Fiat und der Ford
zweimal den ganzen Block umrundet haben. Bullen sind das bestimmt nicht.«
    »Wieso?«
    »Die
würden so etwas professioneller machen. Diese Deppen fahren ja im Konvoi.«
    Chavez
orientierte sich auf ihrer Karte. »Schauen wir sie uns doch einmal an.«
    Dominic
fuhr langsamer, blinkte nach rechts und tat so, als wollte er rückwärts in eine
Parklücke einparken. Hinter ihm hupte der Lancia. Chavez streckte die Hand aus
dem Fenster und winkte ihn vorbei. Als der Lancia um sie herumkurvte, schaute
Chavez hinüber.
    »Sie
scheinen denselben ethnischen Hintergrund wie Hadi zu haben. Glaubst du, das
sind seine Komplizen?«
    »Könnte
sein. Vielleicht hat Hadi den Kontakt zu ihnen doch nicht abgebrochen.«
    Dominic
ließ auch noch den dritten Wagen, den Corcel, vorbeifahren, wartete ein paar
Sekunden und folgte ihnen in gehörigem Abstand.
     
    Der dritte
Reisetag verlief genauso glatt wie die ersten beiden. Am Spätnachmittag
erreichte er seinen letzten Übernachtungsort: Winnemucca, Nevada, 550 km
nordwestlich von Las Vegas, 7030 Einwohner.
     
     
    Hadi tat
sein Bestes, um auf dem Weg in die Rocinha etwaige Verfolger abzuschütteln, das
musste man ihm lassen. Bevor er in den Slum fuhr, kreuzte er zwei Stunden
durch die Gegend, fuhr im Kreis herum, legte manche Strecken wieder in
Gegenrichtung zurück und hielt überall Ausschau nach Anzeichen dafür, dass er
beschattet werden könnte. Die ganze Zeit fuhren der Lancia, der Fiat und der
Corcel im Konvoi, wechselten nie die Plätze und befanden sich nie mehr als
hundert Meter hinter Hadis Stoßstange.
    »Wir
müssen uns entscheiden«, meinte Dominic schließlich. »Und das sollten wir tun,
bevor uns andere die Entscheidung abnehmen.« Die Frage war: Wenn er und Chavez
Hadi und seine drei Partner hochnehmen konnten, sollten sie dann alle vier
lebend ergreifen oder sich auf Hadi allein konzentrieren?
    »Je mehr
Gäste, desto lustiger die Party«, meinte Chavez. »Aber wir dürfen nicht
vergessen, dass wir nur zu zweit sind und dass uns die Bullen hier in Rio nicht
helfen würden. Die würden wohl auch kaum einen Unterschied zwischen uns und
den Terroristen sehen, wenn die Sache aus dem Ruder läuft.«
     
    Um 18.15 Uhr brachen sie die Verfolgung ab und fuhren zu den
südlichen Zufahrtsstraßen der Rocinha. Den Kontakt zu Hadi abzubrechen war
natürlich ein Risiko, das ihnen sehr wohl bewusst war. Doch da sie den genauen
Treffpunkt nicht kannten, konnten sie nur hoffen, dass die anderen, die hinter
Hadi herfuhren, sich nicht entschlossen, ihn in der nächsten Dreiviertelstunde
zu schnappen.
    Die Sonne
ging hinter den Bergen im Westen unter und übergoss die Slums mit goldenem
Licht.
    Zwar
lautete die Übersetzung des portugiesischen Namens Rocinha »Kleine Ranch«,
aber Dominic und Chavez konnten nicht erkennen, was daran »klein« sein sollte.
Das Elendsviertel erstreckte sich weit über einen Kilometer in Nord-Süd- und
einen Dreiviertelkilometer in Ost-West-Richtung. Es lag in einem flachen,
leicht abfallenden Tal, das auf beiden Seiten von dicht

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