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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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er
mit einem Grinsen.
    »Fuck you
very much«, erwiderte Chavez ebenfalls mit einem Lächeln.
    Clark
schaute wieder einmal auf die Uhr. Die Zeit begann zu drängen.
    Die
Besetzer hatten sich bisher nicht gemeldet, und das beunruhigte ihn. Es gab nur
wenige Gründe, die dieses Schweigen erklären konnten: Entweder wollten sie
warten, bis die ganze Welt von der Entführung erfahren hatte, bevor sie ihre
Forderungen stellten, oder sie warteten ab, bis die ganze Welt die Sache im
Fernsehen verfolgte, bevor sie die Leichen vor die Eingangstür zu werfen
begannen.
     
     
    Niemand war überrascht, dass die Pläne nicht innerhalb
einer Stunde, sondern erst nach fast zwei Stunden eintrafen. Und so entfalteten
etwa neunzig Minuten vor Sonnenuntergang Clark, Stanley und Chavez den Plan des
Botschaftsgeländes, um sich zum ersten Mal anzuschauen, was sie dort
erwartete.
    »Verdammter
Mist«, knurrte Stanley.
    Dies waren
nicht die Originalpläne des Architekten, sondern es war nur die
zusammengeklebte Fotokopie einer Fotokopie. Viele Planlinien waren so verschwommen,
dass sie kaum noch zu erkennen waren.
    »Du lieber
Gott ...«, sagte Roberts, als er ihnen über die Schulter schaute. »Es tut mir
leid, aber sie sagten ...«
    »Das ist
nicht Ihre Schuld«, erwiderte Clark gleichmütig. »Eine Aufgabe mehr. Wir
packen das schon.« Das war ein weiterer großer Vorzug der Rainbow-Truppe: Sie
konnte improvisieren und sich den jeweiligen Gegebenheiten anpassen. Schlechte
Pläne waren nur eine andere Form von fehlenden Geheimdiensterkenntnissen.
Daran hatte sich Rainbow längst gewöhnen müssen. Es kam noch schlimmer. Es
stellte sich heraus, dass der Geheimdienst des guten Obersts sich geweigert
hatte, den Schweden die Pläne ihrer eigenen verdammten Botschaft zur Verfügung
zu stellen. Von dieser Seite waren also auch keine genaueren Angaben zu
erwarten.
    Es gab
jedoch auch eine gute Nachricht. Das Botschaftsgebäude hatte keinen Keller,
und die Etagengrundrisse waren relativ offen. Es gab keine abgeschnittenen
Gänge oder unübersichtlichen Plätze, die das »Säubern« der Räume erschwert oder
zeitaufwendig gemacht hätten. Im ersten Stock gab es im Inneren einen umlaufenden
Balkon, von dem aus man auf ein großes Geviert hinunterschaute, an dessen
Westseite sich eine Reihe von kleineren Räumen anschloss.
    »Fünfzehn
auf zwölf Meter«, berechnete Chavez in aller Schnelle. »Was glaubt ihr? Der
Hauptarbeitsbereich?«
    Clark
nickte. »Die Räume entlang der Westwand müssen die Büros des Botschafters
sein.«
    Auf der
gegenüberliegenden Seite lag an einem kurzen Gang, der am Fuß der Treppe nach
rechts abbog, etwas, das wie der Küchen- und Essbereich aussah, daneben eine
Toilette und vier weitere Räume, die auf dem Plan nicht näher bezeichnet waren.
Aufgrund ihrer Größe hielt sie Clark für Lagerräume. Ein Raum war wahrscheinlich
das Sicherheitsbüro. Am Ende des Gangs führte eine Tür nach draußen.
    »Auf
diesem Plan sind die Strom- und Wasserleitungen nicht eingezeichnet«, sagte
Chavez.
    »Wenn Sie
daran denken, durch die Abwasserleitungen ins Gebäude einzudringen, sollten Sie
das ganz schnell vergessen«, sagte Richards. »Dies ist eines der ältesten
Viertel von Tripolis. Das ganze Kanalisationssystem hier ist total beschissen
...«
    »Sehr
witzig.«
    »Die Rohre
haben gerade einmal den Umfang eines Volleyballs, und sie platzen, wenn man sie
nur scharf anschaut. Allein diese Woche musste ich auf dem Weg zur Arbeit zwei
Mal einen Umweg fahren, weil ein Rohrbruch die Straße in eine Senkgrube
verwandelt hatte.«
    »Okay«,
sagte Clark und brachte das Gespräch wieder auf Kurs. »Richards, Sie sprechen
mit Masudi und stellen sicher, dass der Strom abgeschaltet wird, sobald wir das
sagen.« Sie hatten sich entschieden, die Versorgungsleitungen vorerst nicht zu
kappen, um die Besetzer so kurz vor ihrem Angriff nicht vorzeitig zu
alarmieren.
    »Geht in
Ordnung.«
    »Ding,
alle Waffen überprüft?«
    »Waffen
einsatzbereit.«
    Wie
gewöhnlich waren die Angriffsteams mit Heckler & Koch MP5SD3 bewaffnet.
Diese schallgedämpften Maschinenpistolen Kaliber 9 mm hatten eine Feuergeschwindigkeit
von immerhin 700 Schuss in der Minute.
    Neben den
standardmäßigen Blend- und Splittergranaten war jeder Mann auch mit einer MK23
ausgerüstet. Diese Heckler & Koch-Pistole im Kaliber .45 ACP hatte einen
modifizierten KAC-Schalldämpfer und ein Tritium-Laserzielmodul LAM mit vier
Einstellungsmöglichkeiten: nur der sichtbare Laser,

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