Clancy, Tom
sichtbarer Laser und Taschenlampe,
nur Infrarot-Laser sowie Infrarot-Laser und Leuchte. Die von den
Sondereinsatzkräften der US-Navy und vom British Special Boat Service
bevorzugte MK23 war ein Wunder an Robustheit. Sowohl die SEALs als auch der SBS
hatten sie extrem harten Tests unterzogen, wobei sie das Untertauchen in
Salzwasser, Extremtemperaturen, Falltests aus einem Meter Höhe, Trockenschüsse
und den schlimmsten Feind jeder Waffe, Dreck und Schlamm, ohne jede Einbuße
ihrer Funktionsfähigkeit überstehen musste. Wie eine gute Schweizer Uhr war
die MK23 praktisch unverwüstlich.
Darüber
hinaus hatten die Scharfschützen Johnston und Loiselle gerade erst nagelneue
Spielzeuge bekommen. Rainbow hatte seine bisherigen M24-Scharfschützengewehre
gegen Knight's Armament Ml 10 Sniper System-Gewehre ausgetauscht, die mit
Leupold-Zielfernrohren für den Einsatz bei Tageslicht und den bewährten AN/
PVS-14-Nachtsichtgeräten ausgerüstet waren. Im Gegensatz zu dem Repetiergewehr
M24 war das Ml 10 eine halbautomatische Waffe. Johnston und Loiselle konnten
folglich den Angriffsteams besser Deckungsfeuer geben, weil sie in viel
kürzerer Zeit ein Ziel mit viel mehr Schüssen eindecken konnten.
Auf Clarks
Befehl hin hatten beide Scharfschützen einen Erkundungsgang unternommen, die
Umgebung der Botschaft genau untersucht und dabei geeignete Feuerpositionen
herausgefunden und die Schussfelder festgelegt. An den Stellen, die Chavez und
Weber als Eindringpunkte bestimmt hatten, konnten Johnston und Loiselle den
Angreifern umfassende Deckung bieten, natürlich nur, bis die Teams in das
eigentliche Gebäude eingedrungen waren. Drinnen waren sie dann ganz allein auf
sich gestellt.
Fünfzig
Minuten nach Sonnenuntergang saß das Team dann im Dunkeln in seinem
provisorischen Befehlsstand in der Hocke und wartete. Durch seinen Feldstecher
konnte Clark ein schwaches Licht erkennen, das durch die geschlossenen
Innenfensterläden der Botschaft drang. An den vier Ecken des Botschaftsgeländes
waren inzwischen die Außenlichter auf ihren sechs Meter hohen Lichtmasten
angegangen, Natriumdampflampen, die auf das Gebäude gerichtet waren.
Erst eine
Stunde zuvor war der Ruf des Muezzins zum salaat über ganz
Tripolis erschollen, aber jetzt waren die Straßen ruhig und verlassen. Zu hören
waren nur noch entferntes Hundegebell, gelegentliches Autohupen und die leisen
Stimmen der Volksmiliz-Soldaten, die immer noch die Umgebung der Botschaft
bewachten. Die Temperatur war kaum gefallen, es herrschten immer noch über
dreißig Grad. Bis zum Sonnenaufgang würde die Hitze jedoch in die wolkenlose
Wüstenluft aufsteigen, und die Temperatur würde um weitere zwanzig Grad
abstürzen. Clark war jedoch überzeugt, dass die Botschaft bis dahin schon
gesichert sein würde und Rainbow bereits am Packen war. Er hoffte, dass keine
Botschaftsangehörigen zu Schaden kommen würden und dass auch einige Besetzer
überleben würden, die man dann an ... wen auch immer übergeben könnte. Es gab
wahrscheinlich immer noch heiße Verhandlungen darüber, wer die Aufräumarbeiten
nach dem Einsatz und die späteren Untersuchungen durchführen würde.
Irgendwo
in der Dunkelheit hinter ihm klingelte leise ein Handy. Einige Augenblicke
später wisperte ihm Richards ins Ohr: »Auf dem Flughafen sind Schweden
gelandet.«
Der schwedische
Sicherheitsdienst, die Säkerhetspolisen, war für die Bekämpfung des Terrorismus
verantwortlich, während die Rikskriminalpolisen mit dem FBI und dem deutschen
BKA vergleichbar war. Wenn Rainbow die Botschaft gesichert hatte, sollte sie
ihnen übergeben werden.
»Gut,
danke. Ich schätze, damit wäre auch diese Frage geklärt. Sagen Sie ihnen, sie
sollen in Bereitschaft bleiben. Sobald wir fertig sind, können sie hier übernehmen.
Aber erzählen Sie ihnen nichts über unseren Zeitplan. Ich möchte nicht, dass da
etwas durchsickert.«
»Sie
glauben, die Schweden würden ...«
»Nein,
nicht absichtlich natürlich, aber wer weiß, mit wem sie alles reden.« Obwohl
Clark es für unwahrscheinlich hielt, konnte er doch die Möglichkeit nicht
ausschließen, dass die Libyer ihnen Knüppel zwischen die Beine werfen würden.
Die Amerikaner kommen hierher, ihre Mission scheitert, und jetzt sind viele Menschen
tot. Was für eine tolle PR-Botschaft für den Oberst!
Das
Gebäude war vor fast 24 Stunden gestürmt worden, und trotzdem hatte es bisher
aus dem Innern kein Lebenszeichen gegeben. Clark hatte den Beginn der Aktion
auf 2.15
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