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Clara und die Magie des Puppenmeisters (German Edition)

Clara und die Magie des Puppenmeisters (German Edition)

Titel: Clara und die Magie des Puppenmeisters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Amy Schlitz
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nich’ nah ran, weil er vielleicht einstürzt. Stimmt doch, Lizzie Rose?«
    Lizzie Rose reagierte prompt: »Allerdings! Das haben alle gesagt.«
    »Ich wusste nicht, wo ich bin«, sagte Clara und spann die Geschichte weiter. »Ich wusste nur, dass ich nicht rauskonnte. Aber Lizzie Rose und Parsefall haben Grisini misstraut und sind nach Strachan’s Ghyll gekommen, um nach mir zu suchen.«
    Parsefall grinste. Es gefiel ihm, dass er gerade zum Retter befördert worden war. »Also sind wir hergefahren.« Er ging zur Tür und knallte sie zu. Er genoss es, wie sie krachend ins Schloss fiel. »Wir hatten so’n komisches Gefühl, was, Lizzie Rose? Wir sind Grisini bis hierher gefolgt und haben nach Clara gesucht. Aber in den Turm sind wir nich’, weil es zu gefährlich war und er vielleicht eingestürzt wär.«
    »Aber ich bin entkommen!«, erklärte Clara. »Ich habe mit einem langen rostigen Nagel ein loses Brett rausgedrückt, damit ich die Finger in die Lücke schieben konnte. Und so habe ich das Brett aufgehebelt. Und dann hat mich Grisini verfolgt … und es war dunkel und ich bin vom Haus weggerannt und er hat mich auf den zugefrorenen See gejagt. Das ist alles erst letzte Nacht passiert«, sagte sie und war selbst verblüfft, wie frisch die Erlebnisse noch waren.
    »Und plötzlich gab es ein Erdbeben«, fuhr Lizzie Rose fort, »und dadurch ist die Eisfläche aufgebrochen und der Turm eingestürzt …«
    »Und Grisini ist auf dem Eis eingebrochen und mir wäre das Gleiche passiert, wenn Lizzie Rose nicht gerufen hätte, dass ich mich flach hinlegen soll. Und dann hat mir Parsefall ein Seil gebracht. Er ist zu mir gelaufen, obwohl die Eisfläche überall auseinandergebrochen ist – er hat mir das Leben gerettet!«
    Clara entzog sich der Umarmung ihrer Mutter und stand auf. Sie streckte die Hände aus und die beiden anderen Kinder traten vor, als würden sie gemeinsam eine einstudierte Theaterszene aufführen.
    »Papa, Mama«, fing Clara an und griff nach Lizzie Roses Hand. »Das ist meine Schwester. Und Parsefall ist mein Bruder.« Sie streckte ihm die Hand entgegen und er umfasste sie fest. »Sie haben mich befreit und mir das Leben gerettet. Sie werden jetzt und für immer meine Geschwister bleiben. Sie müssen mitkommen und bei uns am Chester Square leben.«
    Dr. Wintermute machte ein verdutztes Gesicht und Mrs Wintermutes Schluchzen brach ab.
    »Allerdings, lieber Papa, darfst du Parsefall nicht in die Schule schicken, um einen Gentleman aus ihm zu machen«, fuhr Clara fort. »Er will kein Doktor werden, oder, Parsefall? Er will als Lehrling bei den Royal Marionettes anfangen. Das kannst du doch sicher arrangieren, nicht wahr, Papa? Und eines Tages führt er dann sein eigenes Theater.«
    Parsefall nickte heftig und drückte ihre Finger ganz fest.
    »Aber Lizzie Rose kann eine Lady werden«, erklärte Clara und schlug einen schmeichelnden Tonfall an. »Sie wird nämlich Strachan’s Ghyll erben. Madama – das ist die alte Dame, die hier lebt – will ihr und Parsefall ihr Vermögen vermachen. Lizzie Rose wird eine reiche Erbin, und Miss Cameron kann uns gemeinsam unterrichten. Und Parsefall arbeitet tagsüber, aber abends kommt er nach Hause und dann können wir alle zusammen sein.«
    Ihre Eltern waren immer noch sprachlos. Lizzie Rose griff ein: »Clara, ich glaube nicht, dass das der richtige Zeitpunkt …«
    »Doch, genau jetzt.« Claras Miene blieb eisern. »Bitte, Mama, sag, dass du einverstanden bist! Bitte versprich mir, dass Parsefall und Lizzie Rose bei uns wohnen dürfen! Ich wünsche es mir so … ach bitte, Mama!«
    Mrs Wintermute fing erneut an, zu schluchzen. Nach Parsefalls Verständnis war das überhaupt keine Antwort, aber Clara schien zufrieden. Sie fiel ihrer Mutter um den Hals und küsste sie stürmisch. »Oh, Mama! Liebe Mama! Ich danke dir! Ach, wir werden so glücklich sein!«
    Mrs Wintermutes Gesicht verzog sich zu einem zaghaften Lächeln, doch sie war ganz bleich. Mit den Fingerspitzen fasste sie sich an die Stirn und rang nach Atem.
    »Clara, wir sollten deiner Mutter ein Glas Wein zu trinken geben«, mahnte Lizzie Rose. »Die Karaffe steht in Madamas Zimmer – oh!« Sie schlug die Hände zusammen und drehte sich zu Claras Vater um. »Dr. Wintermute, würden Sie bitte mit nach oben kommen und nach Madama sehen? Sie ist die Hausherrin und sie ist sehr krank. Sie hatte nichts mit Claras Entführung zu tun, und die Bediensteten sind alle gegangen. Wir machen uns schon solche

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