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Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Titel: Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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letzten Monate zu lange außer Gefecht.«
    »Sicher, Alex«, sagte sie, nur um Ruhe zu haben.
    Doch als sie das Eis des Chena River verließen und dem Trail zwischen die Bäume folgten, begegnete sie den gelben Augen eines Wolfs in der Dunkelheit und ahnte, dass sie beide noch lange nicht am Ziel waren.

9
    Sie erreichten ihr Blockhaus am frühen Abend. Alex strahlte wie ein kleiner Junge, der einen lang gehegten Wunsch erfüllt bekommt, als er den Schlitten auf die weite Lichtung an einem Nebenfluss des Chena River lenkte und die Hunde zum Haus hinauftrieb. »Giddy-up …go!«, rief er begeistert. »Und ich dachte schon, ich sehe die alte Blockhütte nie wieder!«
    Die Huskys teilten seine Aufregung und gingen die leichte Steigung mit besonders viel Schwung an. Sie brauchten kein Kommando, um vor der Eingangstür anzuhalten. Aus dem Schatten rannten ihnen die zurückgebliebenen Hunde entgegen, die gemütliche Cloud, der immer noch kräftige Buffalo, ihr ehemaliger Leithund Billy und der junge Charly, der ebenfalls schon sein Gnadenbrot bekam. Frank Whittler hatte ihn aus dem Hinterhalt mit einer Kugel erwischt. Die Wunde war längst verheilt, aber Charly zuckte immer noch bei jedem lauten Geräusch zusammen und würde nie wieder einen Schlitten ziehen können. Sie feierten das Wiedersehen mit lautem Gebell, sprangen an Clarissa und Alex empor und ließen sich verwöhnen.
    »Ich werd verrückt. Als ob ich’s geahnt hätte!«, meldete sich eine vertraute weibliche Stimme. »Der verlorene Sohn kehrt in die Heimat zurück! Und seine Prinzessin hat er auch mitgebracht! Dagegen ist der St. Patrick’s Day, der Feiertag aller Iren, doch nur ein hundsgewöhnlicher Werktag!«
    Dolly Kinkaid, seit dem Tod ihres ersten Mannes eng mit Clarissa befreundet, trat hinter dem Blockhaus hervor und umarmte zuerst Clarissa und dann Alex. »Und einen neuen Kopfschmuck haben sie dir auch verpasst! Schick … wirklich sehr schick!« Sie grinste frech. »An deiner Stelle würde ich höllisch aufpassen, Clarissa. Die langhaarigen Hyänen, die sich neuerdings in Fairbanks rumtreiben, werden alles tun, um dir dieses Prachtexemplar von einem Mann auszuspannen. Eine Pelzmütze oder eine Schirmmütze wie mein Jerry kann jeder tragen, aber so ein Verband weckt den mütterlichen Instinkt in uns Frauen, also sieh dich vor, meine Liebe!«
    Clarissa erwiderte ihr Grinsen. »Die Erste, die das versucht, werfe ich den Hunden vor! Dann kann sie in den Spiegel sehen, wenn sie Verbände mag. Außerdem hat es Alex nicht so mit dem Bemuttern. Stimmt doch?«
    »Kommt darauf an«, erwiderte Alex ebenfalls grinsend. »Ich hab nichts dagegen, wenn mir eine schöne Frau einen Whiskey ans Bett bringt und dann zu mir unter die Decke kriecht, weil ich plötzlich Schüttelfrost habe.«
    »Sieh dich bloß vor!«, drohte Clarissa ihm spielerisch.
    Dolly freute sich. »Wie ich sehe, seid ihr wieder ganz die Alten! Es tut gut, euch wieder um mich zu haben. Nicht, dass ich ohne euch vereinsamt wäre, ganz im Gegenteil. Jerry lädt jedes zweite Wochenende seine irischen Freunde ein und lässt es ordentlich krachen. Aber so viele Iren auf einem Haufen können auch ganz schön nerven.« Ihr Kichern deutete an, dass genau das Gegenteil der Fall war und ihr Mann sie noch immer auf Händen trug. »Ich hatte schon Angst, ihr würdet nie zurückkommen.«
    »Der Arzt in Seward hat ganze Arbeit geleistet«, erklärte Clarissa. Während ihr Mann die Hunde ausspannte und sie zu ihren Pfählen führte, berichtete sie in wenigen Worten, wie Dr. Blanchard vorgegangen war und was er gesagt hatte, und fügte flüsternd hinzu: »Alex braucht noch eine Weile.«
    Dolly nickte verständnisvoll und wechselte rasch das Thema. »Ich wette, Cloud, Buffalo, Billy und Charly sind genauso froh wie ich, dass ihr wieder im Lande seid. Ich musste ihnen beim Füttern mächtig zureden.«
    »Danke, dass du dich um sie gekümmert hast.«
    »Oh, ich werde noch mehr tun! Am Samstag veranstalte ich ein großes Fest zu euren Ehren.« Sie bemerkte Alex’ erschrecktes Zögern und fügte rasch hinzu: »Ich weiß, ich weiß, ihr verkriecht euch am liebsten in eurer Hütte und haltet Händchen, aber gegen einen würzigen Elchbraten mit Kartoffeln und Zwiebeln habt ihr doch sicher nichts einzuwenden! Ganz zu schweigen von dem guten irischen Whiskey, den Jerry zu diesem Anlass aus der Vorratskammer holen wird. Und diesmal werden nicht nur seine irischen Freunde, sondern auch alle anderen wichtigen Leute der Stadt

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