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Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Titel: Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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und brachte den Ofen in Gang. Schon bald zog wohlige Wärme durch den Raum. Nach getaner Arbeit gönnten sie sich ein Abendessen aus frischen Biskuits und Elchschinken und tranken Kaffee und Tee. Clarissa griff nach seiner linken Hand.
    »Wir mögen uns auch, nicht wahr?«
    »Und wie«, sagte er diesmal.
    Dennoch schlief Alex sofort ein, nachdem er sich gewaschen und zu Bett gegangen war, zu erschöpft war er nach der langen Fahrt. Eine Kopfwunde, das zeigte sich immer mehr, war eben keine Lappalie. Leise begann er zu schnarchen.
    Clarissa konnte nicht schlafen. Zu viele Probleme waren in letzter Zeit auf sie eingestürzt. Die Legende von der indianischen Hexe, die es angeblich auf sie abgesehen hatte, das Auftauchen von Thomas Whittler, Alex’ langsamer Genesungsprozess und seine Stimmungsschwankungen, der Tod ihres geliebten Smoky, die Sorgen, die sich ihre Freundin Betty-Sue seit dem Auftauchen von Sid Gillespie und seiner Kumpane machen musste … Ihr Traum von einem harmonischen Zusammensein fernab der Zivilisation schien immer noch auf sich warten zu lassen. Wie gern hätte sie in Alex’ Armen gelegen, befreit von Sorgen und Problemen, und in einer Welt gelebt, die ohne Gemeinheiten und Gewalt auskam.
    Bisher war ihr das Glück nur in kleinen Stücken hold gewesen. Aus der Kindheit und Jugend waren ihr die Umarmungen ihrer Mutter und die gemeinsamen Fangfahrten mit ihrem Vater auf den Pazifik in Erinnerung geblieben. Die Unbefangenheit, die sie während dieser Zeit gespürt hatte, die Leichtigkeit, mit der man dem Leben nur als junger Mensch entgegentrat. Die schrecklichen Erlebnisse im Haus der Whittlers und die anschließende Flucht waren ein tiefer Einschnitt gewesen, hatten sie fast das Leben gekostet, bis sie in Alex die Liebe ihres Lebens getroffen hatte.
    Zusammen hatten sie zahlreiche qualvolle Momente erlebt. Auf der Flucht vor Frank Whittler waren sie mehrfach getrennt worden, skrupellose Seeleute hatten ihren Mann nach China entführt, und er war erst nach einem Jahr wieder zurückgekehrt, und erst vor ein paar Monaten war Alex vor ihr geflohen, weil er um seine gefährliche Krankheit gewusst hatte und sie ihr nicht zumuten wollte. Dagegen standen die zahlreichen glücklichen Momente, die sie dem Schicksal abgetrotzt hatten, die zärtlichen Blicke und Berührungen, die leidenschaftlichen Liebesnächte, die glücklichen Augenblicke, in denen sie gemeinsam gelacht und sich des Lebens gefreut hatten. Die Begegnungen mit neuen Freundinnen wie Betty-Sue und Dolly, die Erleichterung, als man Frank Whittler ins Gefängnis gesperrt hatte.
    Sie stand auf, schlüpfte in ihren Morgenmantel, den sie von Dolly geschenkt bekommen hatte, die gleich ein halbes Dutzend besaß, und ging auf Zehenspitzen zum Fenster. Hinter ihr bullerte der Ofen und warf glühende Flecken auf den Boden. Draußen flackerte grünes Nordlicht über den Himmel und tauchte die Lichtung in magisches Licht. Ein Schauspiel, das sie nach beinahe vier Jahren in der Wildnis noch immer faszinierte. Die Indianer behaupteten, dass sich die Seelen der Verstorbenen im Nordlicht zeigten, und sie hatte schon manches Mal geglaubt, die Gesichter ihrer Eltern in dem unruhigen Licht zu erkennen. Sie vermisste die beiden sehr.
    Hier draußen in der Wildnis musste man stark sein, das hatte sie schon während der ersten Tage ihrer Flucht erkannt. Nicht nur die Tiere, auch die Menschen kämpften täglich ums Überleben. Die Natur war manchmal unnachgiebig. Dennoch wäre sie nicht für alles Glück dieser Erde in die Stadt zurückgekehrt. Selbst Fairbanks, gegen Vancouver trotz seiner vielen Zelte und Baracken immer noch ein Dorf, war ihr schon zu groß geworden, und sie konnte von Glück sagen, dass sie weit außerhalb wohnte. Denn was gab es Schöneres, als abseits der Zivilisation zu wohnen und den Zauber der Natur hautnah zu erleben: die wilden Tiere, die Pflanzen, die unendlichen Wälder, die Flüsse, die Seen. Den Sommer mit seinen bunten Farben und seinem intensiven Duft, und den arktischen Winter, so grimmig er manchmal war, mit seinem gespenstischen Zwielicht und seinen weißen Landschaften und dem Nordlicht, das in klaren Nächten den Himmel aufhellte und selbst die strenge Kälte und den eisigen Wind vergessen ließ.
    Sie musste stark sein, dann würden ihr auch die Sorgen und Probleme, die auf sie eingestürzt waren, nichts anhaben können. Sie hatte einen Mann, der schon fast wieder zur alten Stärke zurückgefunden hatte, und einige gute Freunde,

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