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Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Titel: Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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Eisenbahnbau auch. Den Siedlern, die ihr Land nicht verkaufen wollten, drohte er so lange, bis sie klein beigaben und ihre Sachen packten. Erzählt man sich. Und wenn sie zu lange warteten, bekamen sie nicht mal Geld für ihr Land. Thomas Whittler geht vielleicht geschickter vor als sein Sohn, aber er ist genauso gemein wie er. Ich traue ihm nicht über den Weg.«
    »Du willst doch nicht nachgeben?«
    Clarissa steckte den Zettel ein. »Nein, aber ich werde die Nachricht dem US-Marshal zeigen. Novak will noch im März seinen Dienst in Fairbanks antreten. Er ist ein gerechter Mann. Vielleicht kann er Whittler klarmachen, dass sich ein Manager der Alaska Central Railroad nicht alles erlauben darf.«
    »Das wird nichts nützen«, sagte Alex, »die Nachricht könnte doch jeder geschrieben haben. Ich werde mir diesen Thomas Whittler wohl selbst vorknöpfen müssen. Er soll bloß nicht glauben, dass er das Spiel, das sein Sohn begonnen hat, auf diese schmierige Weise fortsetzen kann.« Er betrachtete den Pfeil genauer. »Ob er einen Indianer auf seiner Lohnliste stehen hat?«
    Clarissa ging plötzlich ein Licht auf. »Vielleicht den Indianer, der mit einem gewissen John Smith im Roadhouse gewesen ist.« Sie erzählte Alex von dem seltsamen Paar. »Die beiden sahen nicht gerade wie brave Bürger aus.«
    »Weil er sich John Smith nannte? Das kann auch andere Gründe haben. Vielleicht rennt er vor einer Frau davon. Oder er schuldet jemandem Geld. Und den Indianer hat er als Guide angeheuert. Weiter südlich soll es einen Indianer geben, einen gewissen Raven, auf den deine Beschreibung passt. Wenn er nicht gerade weiße Jäger führt, arbeitet er als Fallensteller. Ein mürrischer Bursche, der angeblich alles für Geld tut. Mit Pfeil und Bogen soll er auch umgehen können, aber welcher Indianer kann das nicht?« Er zog sie zu sich heran und küsste sie auf die Stirn. »Lass uns nach Hause fahren. Sobald mir dieser Whittler unter die Nase kommt, werde ich ihm sagen, was wir von solchen Drohungen halten. Dir wird nichts passieren, das verspreche ich dir.«
    Die nächste Woche verlief ohne Zwischenfälle. Alex trainierte täglich für das Alaska Frontier Race am kommenden Wochenende, gewann zunehmend an Kraft und Selbstvertrauen und erweckte schon bald den Eindruck, wieder im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein. Gleich nach dem Rennen wollte er wieder seine Fallen auslegen. Clarissa half ihrer Freundin im Roadhouse, wo es in der Woche vor dem Rennen besonders viel zu tun gab, weil die Menschen sogar aus dem fernen Dawson City herbeiströmten, um bei dem großen Rennen dabei zu sein. Sie mussten sogar die Notlager in der Scheune herrichten.
    Zwei Tage vor dem Rennen erklärte sich Clarissa bereit, nach Fairbanks zu fahren, um dort einige Einkäufe für Dolly zu tätigen. Sie versprach Alex, schon frühmorgens loszufahren, um am Abend wieder zu Hause zu sein und etwas von dem guten Kaffee mitzubringen, den Barnette aus Seattle bezog. Jerry fragte nach einer Flasche irischen Whiskey, wurde aber schon nach ein paar Worten von Dolly unterbrochen, die ihn mit den Worten zurechtwies: »Kommt gar nicht in die Tüte, mein Lieber! Mit dem Whiskey, den du auf der Party getrunken hast, könnte man eine Badewanne füllen, und ich hab keine Lust, dich nach dem Rennen aus der Gosse zu ziehen.« Auch Dolly würde am Rennen teilnehmen, hatte allerdings kaum trainiert und würde sich mit einem Platz unter »ferner liefen« zufriedengeben. »Hauptsache, ich bin auch dabei.«
    »Keine Angst, ich bringe deine Hunde schon auf Vordermann!«, versprach ihr Clarissa, als sie am frühen Morgen nach Fairbanks fuhr. Besonders auf dem festen Eis des Chena River trieb sie das Gespann mit lauten Zurufen an, als ginge es jetzt schon darum, eine möglichst gute Zeit herauszufahren. Erst auf der Hauptstraße von Fairbanks drosselte sie das Tempo, bei dem starken Verkehr hatte sie auch gar keinen Platz für einen rasanten Spurt. Mindestens doppelt so viele Hundeschlitten wie sonst waren unterwegs, meist Besucher aus den umliegenden Siedlungen, die vor dem Rennen im Saloon pokern oder sich mit den leichten Mädchen vergnügen wollten, die während der letzten Wochen in zwei neue Bordelle abseits der Hauptstraße eingezogen waren. Vor den Läden parkten Fuhrwerke mit neuen Waren, die über den eisfreien Hafen in Valdez gekommen waren, und vor der Poststation parkte der mehrsitzige Schlitten, der zwischen Valdez und Fairbanks verkehrte. Ein Banner kündigte das Alaska

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