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Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Titel: Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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erwartete, dass sie protestierte, und sie tat ihm den Gefallen, obwohl sie liebend gern an dem Rennen teilgenommen hätte. »Im Gegenteil, ich bin froh, dass du mitmachst. Das zeigt mir doch, dass du wieder bei Kräften bist. Ich werde dich anfeuern, dich und Dolly. Einer von euch beiden muss gewinnen.«
    »Und ich kaufe dir eine Tafel von der teuren Schweizer Schokolade, die Barnette unter dem Ladentisch liegen hat, wenn ich das Preisgeld gewinne.«
    Clarissa lachte. »Zuerst müssen wir mal den Empfang überstehen. Ich weiß schon jetzt, dass mich die Reden furchtbar langweilen werden. Wenn sie den Bankdirektor und den Zeitungsmann wieder ans Pult lassen, dauert es ewig.«
    Der Empfang im »Ballsaal« des neuen Hotels war unverzichtbarer Teil des Rennens, denn dort wurden die Startnummern für das Rennen ausgelost. Und die Reden des Bankdirektors und Zeitungsmannes würden die Teilnehmer und Ehrengäste auch diesmal über sich ergehen lassen müssen, denn sie unterstützten die Veranstalter mit einer ausführlichen Berichterstattung. Clarissa und Alex saßen bereits in ihrer festlichsten Kleidung in der ersten Reihe, als hinter ihnen ein lauter Tumult losbrach und die laute Stimme von Lew Casey erklang: »Seit wann dürfen Indianer in ein vornehmes Hotel?«
    Clarissa und Alex sprangen gleichzeitig auf und liefen zum Eingang, wo sich Lew Casey und Jayden King vor Matthew und Betty-Sue aufgebaut hatten und eine diebische Freude daran zu haben schienen, sie zu provozieren.
    »Und dann noch mit weißer Begleitung!« Casey dehnte die Worte vorwurfsvoll. Er musterte Betty-Sue geringschätzig. »Besitzen Sie denn keinen Anstand, junge Frau? Wie können Sie sich nur mit einem solchen Lumpen einlassen? Haben Sie keine Angst, dass er Ihnen Läuse oder was viel Schlimmeres anhängt?« Er spuckte verächtlich vor ihr auf den Boden. »Pfui Teufel! Wer sich mit so einem Dreckskerl ins Bett legt, ist auch nicht besser als …«
    »Lassen Sie gefälligst meine Freunde in Ruhe!«, schnitt ihm Clarissa das Wort ab. In ihrer Wut zeigte sie nicht die geringste Angst. »Betty-Sue ist eine anständige Frau und hat es nicht verdient, sich von dreisten Flegeln wie Ihnen beschimpfen zu lassen. Und Matthew ist ein ehrenhafter Mann, auch wenn Sie und Ihr sogenannter Kandidat uns was anderes weismachen wollen. Soweit ich weiß, erlauben die Statuten des Alaska Frontier Race auch Indianern, an dem Rennen teilzunehmen, also lassen Sie die Herrschaften bitte durch!«
    »Die Dame hat recht«, mischte sich US-Marshal Novak ein, noch bevor der Goldsucher etwas erwidern konnte. Er war unbemerkt von den beiden Männern neben Clarissa aufgetaucht. »So steht es in den Statuten. Also halten Sie hier nicht den Verkehr auf, und lassen Sie die beiden endlich passieren!«
    Sein scharfer Tonfall, aber auch der Revolver, der in seinem Gürtel steckte, verfehlten ihre Wirkung nicht. Widerwillig machten sich die Goldsucher davon. »Als hätten wir hier nicht schon genug Probleme«, stöhnte er.
    »Danke, Marshal«, sagte Clarissa.
    Novak nickte flüchtig und wandte sich an Betty-Sue und Matthew. »Und Ihnen würde ich raten, sich nicht zusammen in der Öffentlichkeit zu zeigen. Mir ist es egal, was Sie miteinander haben, meinetwegen können Sie dreimal heiraten und einen Stall Kinder großziehen, aber ich bin hier für die Ordnung zuständig, und Ihr gemeinsames Auftreten sorgt nur für böses Blut. Also?«
    »Vielen Dank, Marshal«, sagte Betty-Sue nur.
    Die Veranstaltung verlief ohne Zwischenfälle. E. T. Barnette, der amtierende und wahrscheinlich auch nächste Bürgermeister, begrüßte die Teilnehmer, Helfer und die zahlreichen Gäste und betonte, welche Bedeutung »dieser sportliche Wettstreit für das Ansehen unserer florierenden Gemeinde hat«. Noch bevor eine Glücksfee die Startnummern ausloste, sang ein zweitklassiger Opernsänger aus Minneapolis, der ebenfalls wegen des Goldes gekommen war, eine Arie aus der Zauberflöte, die Dollys Ehemann zur Überraschung aller auf dem Klavier begleitete. Als Glücksfee griff Isabelle Barnette in den Eimer mit den Startnummern. Unter zwanzig Teilnehmern erwischte Alex die Nummer 19, gleich hinter den beiden Favoriten Joshua Miller und Linus Coldwater. »Ein anständiges Los«, flüsterte er Clarissa zu, »dann weiß ich wenigstens, woran ich bin, wenn ich sie eingeholt habe.« Auch Dolly und Matthew erwischten hohe Startnummern. Betty-Sue küsste den Indianer auf die Wange, auch für die toleranten Bürger von

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