Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Titel: Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
Vom Netzwerk:
Fairbanks beinahe ein Skandal. »Wenn das so weitergeht, gibt es noch ein Unglück«, flüsterte Clarissa.
    Als alle schon dachten, der Empfang wäre zu Ende, trat E. T. Barnette noch einmal ans Rednerpult und überraschte die Zuhörer mit einer Ankündigung, die vor allem Clarissa erstarren ließ. »Meine Damen und Herren«, erhob er seine Stimme, »wie heute Abend schon mehrfach erwähnt, lebt ein Ereignis wie das Alaska Frontier Race auch von Sponsoren, die es nach besten Kräften unterstützen und ohne die eine Durchführung gar nicht möglich wäre. Dieses Jahr haben wir einen besonders zahlungskräftigen Sponsor gewonnen, eine Gesellschaft, die schon nach wenigen Monaten zu den wichtigsten Unternehmen in Alaska gehört und entscheidend an der Zukunft dieses Landes mitarbeiten wird. Das Unternehmen übernimmt alle Preisgelder und hat die Summe für den Gewinner sogar verdoppelt!« Die Ankündigung sorgte bereits für tosenden Beifall, und Barnette musste seine Stimme wie ein Zirkusdirektor erheben, als er seinen wichtigen Ehrengast ankündigte: »Ladies and Gentlemen, der Manager der Alaska Central Railroad, Mister Thomas Whittler!«
    Clarissa dachte nicht daran zu klatschen. Stattdessen griff sie nach Alex’ Hand und drückte sie so fest, als könnte sie aus der Berührung die nötige Kraft ziehen, um die nächsten Minuten einigermaßen gefasst zu überstehen. Mit versteinerter Miene verfolgte sie, wie Thomas Whittler in einem dunklen Anzug mit steifem Kragen und hellgrauer Krawatte die Bühne betrat, den Applaus auskostete, indem er seinen Zylinder scheinbar bedächtig abnahm und auf dem Rednerpult ablegte und geduldig abwartete, bis sich die Menge beruhigt hatte. »Sehr verehrter Herr Bürgermeister, liebe Teilnehmer, liebe Ehrengäste, Bürger von Fairbanks! Ich freue mich ganz besonders, an diesem so wichtigen Tag für Fairbanks hier stehen und zu Ihnen sprechen zu dürfen …«
    Was Thomas Whittler zu sagen hatte, interessierte Clarissa nicht. Natürlich betonte er, wie nachhaltig und positiv sich der Bau seiner Eisenbahn auf die Entwicklung von Fairbanks auswirken würde, und selbstverständlich ging er vor allem den Geschäftsleuten der Stadt um den Bart, um bei späteren Verhandlungen einen besseren Stand zu haben. Er benutzte Floskeln wie »Mit der Eisenbahn beginnt ein neues Kapitel in der glorreichen Geschichte von Fairbanks« und »Die Zukunft hat schon begonnen!« und endete mit den Worten »Gott schütze Fairbanks! Gott schütze Alaska! Gott schütze Sie alle!«, aber Clarissa hörte gar nicht hin und spürte nur seinen bedeutungsvollen Blick, der immer wieder an ihr hängen blieb. Unter jedem dieser Blicke erblasste sie, als würde er sie mit einer tödlichen Waffe bedrohen, und sie verstand sehr wohl die Drohung, die er damit zum Ausdruck brachte, den festen Willen, bis zum Äußersten zu gehen, um sie dazu zu bringen, bei einer Berufungsverhandlung für seinen verurteilten Sohn auszusagen oder eine eidesstattliche Erklärung zu unterschreiben, die seinem Sohn doch eine milde Strafe einbringen würde.
    Schon während des Beifalls, der nach seiner viel zu langen Rede aufbrauste, verließen Clarissa und Alex den Versammlungsraum. Vor dem Eingang begegneten sie US-Marshal Novak. »Und?«, fragte Clarissa. Sie klang aggressiver als beabsichtigt. »Haben Sie Whittler nach der Nachricht gefragt?«
    Novak zuckte die Achseln. »Er weiß von nichts. Da habe sich jemand einen schlechten Scherz erlaubt, vermutet er. Ein Mann wie er hätte es nicht nötig, eine solche Posse wie mit dem Pfeil aufzuziehen. Und er hätte inzwischen genügend Beweise gesammelt, die seinen Sohn entlasten und für eine mildere Strafe sorgen würden. Den Bankangestellten hätte ein Komplize seines Sohnes erschossen, und seine Komplizen wären von Indianern umgebracht worden, bliebe nur der Bankraub, und für den würde sein Sohn höchstens ein paar Jahre absitzen. Von einer Vergewaltigung war gar nicht die Rede.« Er räusperte sich. »Ich denke, Sie haben nichts zu befürchten, Ma’am.«
    »Dieser elende Feigling!«, schimpfte Clarissa. »Aber genauso kenne ich ihn aus Vancouver. Ein selbstverliebter Mann, der jahrelang glaubte, alles mit Geld kaufen zu können, und sich das erste Mal, wenn ihm der Wind ins Gesicht bläst, wie ein hinterhältiger und gemeiner Verbrecher benimmt. Wer hat ihm nur den Posten bei der Alaska Central gegeben? Eine Schande ist das!«
    Bevor Clarissa in ihrer Wut etwas sagte, das ihr Schwierigkeiten

Weitere Kostenlose Bücher