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Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Titel: Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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eben lag, und schob eine Hand unter den Anorak, ertastete aber nur den Bund ihrer Wollhose und ihre Unterwäsche. Etwas anderes durfte sie auch gar nicht er­warten. Wenn sie tatsächlich ein Kind bekam, konnte sie höchstens im ersten Monat sein. Noch war ihre Regel nicht ausgeblieben, ihr war nicht übel geworden, und sie hatte auch keinen Heißhunger auf saure Gurken entwickelt wie ihre Mutter bei ihrer Schwangerschaft. Ihre Mutter hatte immer gelacht, wenn sie davon erzählt hatte, denn Gurken waren nicht gerade ihre Lieblingsspeise gewesen. »Aber wenn du schwanger bist, ist nichts mehr wie früher.«
    Clarissa schüttelte die verstörenden Gedanken ab. Ach was, sagte sie sich, mit seinem Blick hatte der alte Indianer doch nur angedeutet, dass eine Schwangerschaft nicht ausgeschlossen wäre und sie sich deshalb vor der indianischen Hexe hüten müsste. Kein Grund, sich deshalb gleich Gedanken zu machen. Bones hatte sie nicht wegen einer möglichen Schwangerschaft, sondern wegen Alex gerufen. Es ging um ihren Mann, der durch die Schmerzen und Stimmungsschwankungen nach der Operation aus dem Gleichgewicht geraten und sogar zum Trinker geworden war. Denn mit einem gelegentlichen Saufgelage, wie es die meisten Fallensteller und auch Jerry und seine irischen Freunde zelebrierten, hatte seine Trinkerei nichts zu tun. Er trank sich halb besinnungslos, um sich der Wirklichkeit nicht stellen zu müssen, und würde früher oder später daran zerbrechen, wenn ihn niemand daran hinderte. Sie selbst war zu schwach dazu, das war ihr während der vergangenen Wochen klar geworden, und einen Arzt, der Alex in die richtige Spur zurückbrachte, kannte sie auch nicht. Dr. Blanchard konnte schwierige Operationen durchführen, aber keine Seelen heilen. Ihre einzige Hoffnung waren der greise Indianer und seine Frau. Vielleicht hatten die indianischen Geister ein Herz für Alex.
    Noch bezweifelte sie, dass Alex sich darauf einließ. Er hielt viel von indianischen Medizinmännern, immerhin hatte auch er indianisches Blut in seinen Adern, aber er war noch lange nicht verzweifelt genug, um seine Probleme einzugestehen und zuzugeben, dass er dem Alkohol verfallen war. Er würde es als Zeichen der Schwäche auslegen, sich einem greisen Indianer und einer Kräuterhexe anzuvertrauen. »Alles kommt, wie es kommen muss«, hatte John gesagt. Würde sich wirklich alles fügen? Oder würde Alex auch weiterhin zur Flasche greifen und irgendwann an seinen Problemen zerbrechen?
    Schon allein, um auf andere Gedanken zu kommen, trieb sie ihre Hunde an. »Vorwärts, Emmett! Nur keine Müdigkeit vortäuschen! Ich bin schließlich auch noch wach. Benny … lass dich nicht so hängen! Das gilt auch für dich, Rick! Waco … du bist zu schnell … ja, so ist es besser! Bonnie … Chilco … immer dranbleiben an den anderen! Ich hab keine Lust, die ganze Nacht unterwegs zu sein. Ich brauche meinen Schlaf, also strengt euch gefälligst an!«
    Sie hatte keine Ahnung, wie viel Uhr es war. Weit nach Mitternacht, schätzte sie. Der Wind pfiff von Norden über die Hügel hinweg, wie immer, wenn er sich einige Wochen vor dem Ende des Winters noch einmal aufbäumte, und vereinzelte Schneeflocken wirbelten durch die ansonsten klare Luft. Es war bitterkalt, kälter als im Januar, wenn das Thermometer schon mal minus dreißig Grad anzeigte, und der Schnee war so verkrustet und verharscht, dass er sich unter den Kufen ihres Schlittens sofort in Eis verwandelte. Im leichten Nebel verschwamm das trübe Licht von Mond und Sternen.
    Als sie noch ungefähr eine halbe Stunde von ihrer Blockhütte entfernt war, zerriss plötzlich vielstimmiges Wolfsgeheul die Luft. Von allen Seiten und aus unmittelbarer Nähe schien es zu kommen, ein düsteres Konzert, das die Huskys für einen Augenblick vom Trail abkommen ließ und Clarissa zwang, auf die Bremse zu treten und den Schlitten anzuhalten. Während das Echo des vielstimmigen Heulens noch über die Hügel schallte, meldete sich ein einzelner Wolf, wohl um ihr klarzumachen, dass sie es mit vierbeinigen Freunden zu tun hatte, dem Rudel von Geisterwölfen, das Bones in letzter Zeit häufig um sich scharte, wenn es galt, einen besonders nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Sein heiseres Heulen wurde schon bald wieder vom Konzert der anderen Wölfe übertönt, so laut und eindringlich, dass Clarissa trotz ihrer winterfesten Kleidung fror. Was wollten ihr die Wölfe mitteilen?
    Eine Warnung, vermutete sie, und ihr Verdacht wurde zur

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