Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Titel: Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
Vom Netzwerk:
Gewissheit, als Bones keine zehn Schritte vor ihr auf den Trail sprang, einen raschen Blick in ihre Richtung warf und dann so schnell nach Süden rannte, dass seine Gestalt schon wenige Sekunden später mit der Dunkelheit verschmolz. Clarissa ahnte, was er ihr damit sagen wollte. Ohne weiter darüber nachzudenken, trieb sie die Hunde an und fuhr so schnell wie möglich weiter. »Schneller, Emmett!«, rief sie, von wachsender Panik getrieben. »Es muss irgendwas Schlimmes passiert sein. Schneller, schneller!« Sie stand geduckt auf den Kufen, um dem Wind weniger Widerstand zu bieten, feuerte die Hunde so lautstark und eindringlich wie selten zuvor an und ging so schnell in die Kurven, dass sie mit ihrem Schlitten jedes Mal an den äußersten Rand getrieben wurde.
    Alex, durchfuhr es sie, vielleicht war irgendwas mit Alex. Oder Thomas Whittler hatte seine Drohung wahrgemacht und seine beiden Wachhunde auf sie gehetzt. Sie beugte sich nach vorn und tastete nach dem Revolver im Proviantsack, zog ihn heraus und steckte ihn in ihre Anoraktasche. Noch ungefähr zwanzig Minuten bis zu ihrer Blockhütte, vielleicht auch weniger, wenn die Hunde das Tempo halten konnten. »Vorwärts, Emmett! Es geht vielleicht um Leben und Tod! Benny, Rick, Waco, Chilco … zeigt, was ihr könnt! Weiter!«
    Schon eine Meile, bevor sie ihre Blockhütte erreichten, sah Clarissa ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Flackernder Lichtschein leuchtete bis zum Himmel empor, warf unheilvolle Schatten auf die Bäume und verschneiten Hügel und reichte bis auf den Trail hinaus. »Feuer!«, flüsterte sie entsetzt und schrie dann aus vollen Lungen: »Feuer! Unsere Blockhütte brennt! Vorwärts, Emmett! Vielleicht können wir noch was retten. Schneller, verdammt!«
    Von Bones war nichts mehr zu sehen, und auch das Geheul des Rudels war verstummt, als sie die letzte Viertelmeile anging. Ihre Anfeuerungsrufe waren so schrill, dass sie die Huskys nicht unterscheiden konnten, aber die Hunde merkten an der Lautstärke, mit der sie ihre Befehle brüllte, und an ihrer hektischen Körpersprache, was die Stunde geschlagen hatte, und rannten sich die Lunge aus dem Leib. Man hörte bereits das Knistern des Feuers, das Knacken des Holzes, das in den Flammen zerbarst, und als sie durch die letzte Biegung geschleudert war, sah sie auch die Flammen, die hoch aus ihrem Blockhaus schossen und gierig nach allem griffen, was sich ihnen in den Weg stellte.
    Sie erkannte Dolly und Jerry, die verzweifelt versuchten, den Flammen mit nassen Decken beizukommen, aber das Feuer war stärker und hatte längst die Oberhand gewonnen. Jerry versuchte es dennoch, stülpte sich eine nasse Decke über den Kopf und stürmte geduckt ins Haus, kam rasch wieder heraus, als zwei Balken in einem Funkenregen zerbarsten und ihn nur knapp verfehlten. In einiger Entfernung bellten die zurückgebliebenen Hunde. Dolly und Jerry hatten sie gerade noch rechtzeitig aus der Gefahrenzone gebracht. Clarissa fuhr in den beißenden Rauch, den der stürmische Wind über den Trail trieb, bremste den Schlitten und rammte den Anker in den Tiefschnee.
    »Clarissa! Da bist du ja! Wir dachten, du bist noch in der Hütte!« Dolly umarmte sie kurz und blickte wieder in die Flammen. Ihr Gesicht war mit Ruß beschmiert, und in ihren Augen standen Tränen. Obwohl sie wusste, was sie mit ihren Worten anrichtete, sagte sie vorsichtig: »Könnte es sein, dass Alex noch in der Hütte ist. Jerry sucht schon die ganze Zeit nach ihm.« Während sie die Worte aussprach, packte sie Clarissa an den Armen und hielt sie fest.
    Clarissa riss sich los und starrte in panischer Angst in die Flammen. »Alex?« Ihre Stimme überschlug sich fast. »Ich denke, der schläft bei euch.«
    »Ich hab gehört, wie er sich aus dem Haus geschlichen hat.«
    »Alex? Aber warum?«
    »Vielleicht wollte er bei dir sein.«
    »Und ich war nicht zu Hause!« Clarissa griff weinend nach einer Decke und tauchte sie in den Eimer mit dem schmutzigen Wasser. Beinahe von Sinnen vor Angst, stülpte sie sich die vor Nässe triefende Decke über den Kopf. Geduckt rannte sie auf den Eingang zu. »Ich muss ihn da rausholen!«, rief sie.
    Jerry stand erschöpft vor dem brennenden Haus, seine Decke in der rechten Hand, und stellte sich ihr rasch in den Weg. Er ließ die Decke fallen und schlang beide Arme um sie. »Es ist zu spät. Du kannst da nicht mehr rein. Ich wär eben beinahe draufgegangen. Das Feuer ist zu stark. Zurück, Clarissa!«
    Sie wand sich in

Weitere Kostenlose Bücher