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Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Titel: Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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schwere Operation, und als er dachte, es endlich geschafft zu haben, kamen neue Kopfschmerzen und diese seltsamen Anfälle, und wenn er Holz hackte oder mit dem Schlitten fuhr und sich zu sehr anstrengte, brach er nach kurzer Zeit zusammen. Ich glaube, er hat Angst, nicht mehr so leben zu können wie früher.« Sie strich Alex mit dem Handrücken über die linke Wange. »Er trank schon lange nicht mehr.«
    John blickte ebenfalls auf ihren Mann hinab. »Ich weiß. Ihn plagt keine Krankheit, die ein Arzt heilen könnte. Nicht sein Körper, seine Seele ist krank. Ich habe gehört, dass die Weißen wilde Tiere in Käfigen zur Schau stellen. Wie ein Wolf, den man eingesperrt hat … So muss sich auch er fühlen. Er muss die Fesseln abschütteln und stark genug werden, um wieder allein durch die Wälder ziehen zu können. Ich werde ihn auf den heiligen Berg in den White Mountains führen und versuchen, die bösen Geister, die sich in seinem Körper eingenistet haben, zu vertreiben. Die guten Geister, die mich ein Leben lang begleitet haben, werden mir dabei helfen.« Er wandte sich Clarissa zu und ergriff ihre Hände. »Es kann einige Zeit dauern, Schwester.«
    »Und wenn es den ganzen Sommer dauert«, erwiderte Clarissa. »Ich vertraue dir, Großvater.« Sie gebrauchte die Anrede, die bei den Indianern großen Respekt ausdrückt. »Du weißt am besten, wie man die bösen Geister bekämpft.« Sie glaubte zwar nicht an böse Geister, sehr wohl aber an Krankheiten der Seele, die kein Arzt der Welt heilen konnte. Um in die Seele eines Menschen blicken zu können, bedurfte es eines Mannes wie John, der sein Leben in der Einsamkeit verbracht und gelernt hatte, auch Stimmen zu hören, die kein anderer vernahm. »Bring ihn mir zurück, wenn er gesund ist, Großvater! Ich fiebere dem Tag entgegen, an dem wir wieder vereint sein werden.«
    »Ich werde tun, was in meiner Macht steht.« Er drückte lächelnd ihre Hände, nickte ihr noch einmal zu und stieg auf die Kufen seines Schlittens. »Leb wohl, Schwester. Du hast schwere Prüfungen vor dir, und die Trennung von deinem Mann wird dir schwer zu schaffen machen, aber in meinen Träumen habe ich einen Schutzgeist gesehen, der dich auf deiner langen Reise beschützen wird. »Vertrau mir, Schwester! Ich werde ihn wie einen Sohn pflegen.«
    Clarissa hatte Tränen in den Augen, als der greise Medizinmann mit ihrem Mann in der Dunkelheit verschwand. Noch eine Viertelstunde, nachdem er sie verlassen hatte, stand sie neben ihrem Schlitten und starrte nach Norden. Ihr schien erst jetzt bewusst zu werden, auf welches Abenteuer sie sich eingelassen hatte, und dass es länger als ein halbes Jahr dauern konnte, bis sie Alex wiedersehen würde. Ein unerträglicher Gedanke, der sie an die schwere Zeit erinnerte, als man ihn nach China entführt hatte, und ihr die Tränen in die Augen trieb. »Wenn du zurückkommst, beginnen wir ein neues Leben«, versprach sie flüsternd, bevor sie den Schlitten wendete und nach Süden lenkte.
    Wie sehr sich der Schmerz in ihren Körper gefressen hatte, glaubte sie einige Minuten später zu spüren, als ihr plötzlich hundeelend wurde und sie den Schlitten anhalten und sich übergeben musste. Die Übelkeit kam so überraschend, dass sich selbst die Huskys nach ihr umdrehten. »Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist«, entschuldigte sie sich bei den Hunden, »mir schlägt sonst nie was auf den Magen. Und den irischen Whiskey hab ich nicht angerührt. Ich mache mir wohl zu viele Sorgen um Alex.« Sie wischte sich den Mund ab und fuhr weiter, war aber froh, als sie endlich das Roadhouse erreichte. Sie versorgte die Hunde, betrat das Haus und stützte sich müde an der Wand ab.
    Dolly kam ihr mit einer flackernden Lampe entgegen. »Clarissa! Da bist du ja! Ich hab mir schon Sorgen gemacht. Wo hast du denn Alex gelassen?«
    Clarissa erzählte ihr in wenigen Worten, worauf sie sich eingelassen hatte, und spürte plötzlich erneut Übelkeit in sich aufsteigen. Sie ging ein paar Schritte und musste sich an einem Stuhl festhalten. »Ich glaube, ich hab was Falsches gegessen, Dolly. Mir ist auf einmal kotzübel.« Sie lief zur Eingangstür zurück, öffnete sie rasch und übergab sich in den Schnee. Schwer atmend und eine Hand gegen den Türrahmen gestützt, blieb sie stehen. »Tut mir leid, Dolly«, entschuldigte sie sich keuchend. »Ich mach das gleich wieder sauber.«
    »Das kriege ich schon wieder hin.« Dolly war nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen und winkte

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