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Clarissa - Wo der Himmel brennt

Clarissa - Wo der Himmel brennt

Titel: Clarissa - Wo der Himmel brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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noch die Ausrüstung, die von allen Personen gefordert wurde, die zum Klondike zogen, und bei den Mounties bestand zusätzlich die Gefahr, dass es einen Steckbrief oder eine Suchmeldung von ihr gab, und sie einer der Polizisten erkannte und festnahm. Die North West Mounted Police war für ihr strenges Vorgehen bekannt und hatte schon so manchen Verdächtigen festgenommen oder zurückgeschickt.
    Es gibt keinen anderen Weg, sagte sie sich, ohne ihre Schritte zu verlangsamen, ich muss es versuchen. Denn wenn ich umkehre, erwartet mich der Fremde im Büffelfellmantel, und wenn ich ein Schiff nach Süden nehme, laufe ich Frank Whittler oder einem anderen seiner Spürhunde in die Arme.
    »Weiter!«, feuerte sie sich selbst an. »Nur nicht aufgeben!«

28
    Die Zeltstadt lag an einer Biegung des Trails und war durch eine steile Felswand, die hinter der Siedlung im Norden aufragte, gegen den Wind geschützt. Aus den rostigen Ofenrohren, die aus allen Zelten und Unterständen ragten, quoll dichter Rauch. Es roch nach Wildeintopf, nasser Kleidung und Tabak.
    Etwas abseits von den Goldsuchern, die in der Senke auf das Frühjahr warteten, lagerten die Indianer, meist junge Männer, die sich einen Zusatzverdienst erhofften, wenn sie den Goldsuchern beim Tragen der schweren Ausrüstung und beim Erklimmen des Passes halfen. Vor einigen ihrer Hütten und Zelte lagen Huskys im Schnee, jederzeit bereit, besonders wagemutige Männer über den Schnee nach Dawson City zu bringen.
    Sie entdeckten Clarissa zuerst, begannen aufgeregt zu bellen und zu jaulen und zerrten an den Lederriemen, mit denen sie an Holzpflöcken festgebunden waren. Einer der Indianer, ein junger Bursche mit einer Schiebermütze, die er wohl bei einem der Goldsucher gegen eine Pelzmütze getauscht hatte, hob den Kopf und deutete aufgeregt in ihre Richtung. Er sagte etwas, das sie nicht verstand, und machte die anderen auf die einsame Frau mit dem Rucksack aufmerksam. Auch einige der Goldsucher blickten ihr neugierig entgegen.
    Clarissa hielt auf die Indianer zu und blieb vor einem untersetzten Mann stehen, den sie für ihren Anführer hielt. Er trug eine Hose aus Karibufell und einen Anorak aus Vielfraß-Pelzen, und sein verwittertes Gesicht ließ nicht erkennen, wie alt er war. Wenn er erstaunt war, eine Frau vor sich zu haben, zeigte er es nicht. »Ich bin Clarissa«, stellte sie sich vor, und weil sie wusste, wie unhöflich es war, bei Indianern ein Problem oder eine Frage direkt auszusprechen, fügte sie hinzu: »Wir werden einen strengen Winter bekommen.«
    Der Anführer quittierte ihre Höflichkeit mit einem Lächeln, das seine fehlerhaften Zähne entblößte. Er war wohl doch schon älter. »Ich bin Slocum Joe und verbringe den Winter mit den jungen Männern meines Clans, weil sie mir zu essen geben und mein langes Leben um einen Winter verlängern. Meine beiden Frauen behaupten, ich wäre ihr Anführer, aber das bin ich schon lange nicht mehr.« Er zeigte wieder seine Zähne. »Was führt dich zu uns, Clarissa?«
    »Ich suche nach einem kundigen Führer, der mich über den Pass und nach Dawson City bringt. Ich besitze weder einen Hundeschlitten noch kenne ich mich in dieser Gegend aus, deshalb bin ich auf fremde Hilfe angewiesen. Ich habe es sehr eilig.« Den Grund für ihre Eile verschwieg sie. »Ich darf auf keinen Fall den Mounties begegnen. Ich bin keine Goldsucherin und werde in Dawson bei einer Freundin wohnen. Mir reichen die Vorräte, die ich in meinem Rucksack habe. Es gibt doch sicher einen anderen Weg über den Pass.«
    Der Anführer, zu dem sich inzwischen andere Indianer gesellt hatten, darunter ein junger Mann mit einem Nasenring aus Elfenbein, dachte eine Weile über ihre Worte nach. Schließlich antwortete er: »Du verlangst viel. Wenn die Mounties herausbekommen, dass du heimlich die Grenze überqueren willst, sperren sie dich und deinen Führer in das Haus mit den vergitterten Fenstern.«
    »Ich zahle gut, Slocum Joe.«
    »Und du willst den Mounties aus dem Weg gehen, weil du nicht so viel Gepäck dabeihast, wie sie verlangen? Du bist auf der Flucht, nicht wahr?«
    »Ich habe nichts verbrochen.«
    Slocum Joe ließ seinen Blick über die Gesichter der jungen Männer wandern und schien sich nicht entscheiden zu können. »Ich bin schon zu alt für das, was du von uns verlangst, und ich weiß nicht, ob einer meiner Männer das Risiko eingehen will. Der Weg, den die Mounties nicht bewachen, ist steil und gefährlich, und du wirst öfter, als dir

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