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Clarissa - Wo der Himmel brennt

Clarissa - Wo der Himmel brennt

Titel: Clarissa - Wo der Himmel brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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Fluss und der eindrucksvollen Bergwildnis, die ihn umgab. »Ein Jammer, dass die Goldsucher mit ihrer Buddelei die ganze Gegend verunstalten. Und alles nur wegen dem gelben Metall, das am Klondike unter der Erde liegt.«
    »Gold«, erwiderte sie. Ihr Blick glitt über den Fluss, der am Horizont mit dem Himmel zu verschmelzen schien. »Sie denken wahrscheinlich, dass sie mit den Nuggets alle Sorgen los sind. Und dann verjubeln sie ihr Gold, und wenn sie nach Hause kommen, ist alles noch so wie vorher, vielleicht sogar schlimmer. Alex …« Sie zögerte. »Wir haben uns nie was aus Gold gemacht.«
    Sherburne empfand genauso. »Auf einem der Grenzposten könnte ich sowieso nichts damit anfangen, und in Dawson City … Mit Städten hatte ich noch nie viel im Sinn. Zu viele Menschen machen mich nervös. Meine Welt liegt hier draußen … Oder gibt es was Schöneres als diesen Anblick?«
    Clarissa hatte längst erkannt, dass sie viel gemeinsam hatten. Der Hohe Norden mit seinen Bergen, Wäldern, Flüssen, Seen und Tälern übte eine eigenartige Faszination auf sie aus. Majestätisch waren sie, die Landschaften am Yukon und in Alaska, alles war viel größer und gewaltiger als im Süden, die Berge waren höher, die Wälder dunkler, die Flüsse breiter und reißender, die Seen klarer, und in den Tälern tummelten sich Grizzlys, Elche und Wölfe. Gefährlich war der Norden, auch tückisch und manchmal sogar tödlich, und wer in einen der ungestümen Blizzards oder in ein Gewitter geriet, konnte froh sein, wenn er am Leben blieb. Aber was waren diese Gefahren gegen die Schönheit dieser Gegend, die urwüchsigen Landschaften, und den Frieden, den man beim Anblick der unendlichen Natur empfand! Das magische Nordlicht, das in allen Regenbogenfarben über den nächtlichen Himmel flackerte.
    Über das steile Ufer trieb Clarissa die Hunde auf den Fluss hinab. Sie kannten den Fluss bereits und waren begierig darauf, sein festes Eis unter die Pfoten zu bekommen, das sie schneller und leichter laufen ließ. Der Wind hatte den größten Teil des Neuschnees davongeweht, und vor ihnen lag blankes Eis, wie ein Spiegel im verbleibenden Tageslicht glänzend, an manchen Stellen auch grau und stumpf und wie geschaffen für eine rasante Fahrt. Clarissa ließ den Hunden freien Lauf, sie hatte genug damit zu tun, den Schlitten in der Spur zu halten und durch eine geschickte Verlagerung ihres Gewichts um Hindernisse herumzulenken. Aufgeworfenes Eis, durch den Wind verformt und scharfkantig, und Felsbrocken machten auch die Flusspiste gefährlich.
    Es wurde bereits dunkel, als sie den Fluss verließen und dem Trail durch ein weites Tal folgten, in dem der Wind so hohe Schneewehen angehäuft hatte, dass Clarissa einige Male vom Trittbrett springen und anschieben musste. Als Sherburne ihr helfen wollte, hielt sie ihn zurück. »Das bisschen schaffen die Huskys und ich auch allein«, rief sie, obwohl der Trail kaum zu erkennen war, und Bunker sichtlich Mühe hatte, die Richtung beizubehalten. Anscheinend orientierte er sich an einigen Felsen, die vor einem dichten Fichtenwald aus dem Boden wuchsen und eines der markanten Zeichen am Trail waren.
    »Bei den Felsen in den Wald und dann noch ungefähr eine halbe Meile, dann haben wir es für heute geschafft«, rief Sherburne. »Dort steht eine Blockhütte, in der wir immer übernachten, wenn wir nach Dawson fahren. Hat ein Fallensteller gebaut. Ich hoffe, der letzte Bewohner hat Brennholz dagelassen.«
    Ein Schuss krachte.
    Noch bevor der peitschende Knall wie ein Echo in der eisigen Luft verhallte, brach Sherburne zusammen und sank mit dem Hinterkopf gegen den Vorratssack unter der Haltestange. Aus einer Wunde an der Schläfe sickerte Blut.
    Clarissa war so geschockt, dass sie nicht reagierte. Sie fuhr weiter, als wäre nichts geschehen, und nur der entsetzte Ausdruck in ihren Augen verriet, dass sie den Schuss gehört hatte.
    Bis sie sich nach dem Schützen umdrehte, vergingen wertvolle Sekunden, der Schuss hallte in ihren Ohren nach und schien sie so sehr zu betäuben, dass sie nicht mal das Scharren der Kurven hörte. Vor ihren Augen war wabernder Nebel und versperrte ihr die Sicht.
    Als die Schockstarre endlich von ihr abfiel und sich der Nebel verzog, sah sie den Fremden in der Büffelfelljacke am Fluss stehen, ein rauchendes Gewehr in den Händen. Auch er stand auf dem Trittbrett eines Hundeschlittens und hatte sich wohl hinter Eisbrocken versteckt, bevor er geschossen hatte. Seine dunkle Gestalt

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