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Clarissa - Wo der Himmel brennt

Clarissa - Wo der Himmel brennt

Titel: Clarissa - Wo der Himmel brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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später.«
    Sie verabschiedete sich und ging mit dem verletzten Hund auf dem Arm zum Nachbarhaus. Der Doktor hatte ihm etwas gegen die Schmerzen gegeben. In der Stadt war es stiller als sonst, nicht einmal das Hämmern des Schmieds war zu hören, anscheinend war auch er später als gewöhnlich ins Bett gekommen. Vom Ende der Straße drang das Heulen einiger Huskys herauf.
    Die Pensionswirtin hatte sie wohl kommen gehört und wartete in der offenen Tür. Im Flur hatte sie ein bequemes Lager für Smoky bereitet. Clarissa legte ihn auf die Decken und streichelte ihn sanft. »Das wird wieder, mein Lieber!«, versuchte sie ihn aufzumuntern. »Du wirst sehen, in ein paar Tagen tollst du wieder mit den anderen herum. Schlaf dich erst mal richtig aus!«
    In der Küche wartete Maggie. »Wie geht es Alex?«, fragte sie besorgt.
    Clarissa wiederholte, was der Doktor gesagt hatte. »Alex ist im hart im Nehmen«, erwiderte sie zuversichtlicher, als sie war. »Wie ich ihn kenne, ist er eher auf den Beinen als Smoky.« Sie blickte durchs Fenster zum Haus des Doktors hinüber. »Er hat schon ganz andere Sachen überlebt. Fragt den Grizzly, der ihm vor einigen Jahren über den Weg lief. Der humpelt heute noch.«
    Niemand war nach Lachen zumute.
    »Ich habe Mary alles erzählt«, gestand Maggie, nachdem sie eine Weile geschwiegen hatten. Sie hielt sich an ihrem Kaffeebecher fest. »Die Leute fragen sich sowieso, warum ihr so früh von der Party verschwunden und mit dem Hundeschlitten durch die Nacht gefahren seid, anstatt eure Hochzeitsnacht zu genießen.« Sie trank einen Schluck. »Du bist mir doch nicht böse?«
    »Nein, das spielt sowieso keine Rolle mehr.« Clarissa stützte sich auf eine Stuhllehne. »Alex und ich fahren mit dem nächsten Dampfer nach Alaska.«
    »Ihr macht … Was?«, riefen Mary Redfeather und Maggie im Chor.
    »Wir gehen nach Alaska.«
    Maggie stellte ihren Becher auf den Tisch und starrte sie aus großen Augen an. »Aber du weißt doch noch gar nicht, ob Whittler zurückkommt?«
    »Er kommt zurück, Maggie, verlass dich drauf!«

5
    Clarissa verlor keine Zeit. Nur wenige Minuten, nachdem sie das Haus betreten hatte, war sie wieder unterwegs. Im trüben Licht der Sonne, die sich hinter einer dünnen Wolkendecke versteckt hatte, trieb sie ihr Gespann am Ufer des Skeena Rivers entlang. Rick und Chilco bemühten sich nach besten Kräften, den verletzten Smoky zu ersetzen, und kamen auf der breiten Wagenstraße zügig voran. Sie taten sich erst im Wald schwer, als der Trail schmaler wurde, und es besonders darauf ankam, in der Spur zu bleiben.
    »Ihr schafft das schon!«, rief sie ihnen zu, als der Schlitten nach rechts driftete und gegen die Böschung prallte. Sie stieg vom Trittbrett, rannte hinter dem Schlitten her und drückte ihn auf den Trail zurück. »Hier kann uns doch nichts passieren.«
    Obwohl der Trail zu ihrer Hütte kaum benutzt wurde, weil er zu keinem der Indianerdörfer im Nordwesten führte, war auch Clarissa nervös. Allein der Gedanke, dass Frank Whittler bis auf wenige Meilen an sie herangekommen war, und sie es nur Maggie zu verdanken hatte, dass er sie nicht erwischt hatte, steigerte ihre Unruhe. Maggies Söhne konnten die Wagenstraße nicht rund um die Uhr im Auge behalten, und auch bei Indianern ließ die Aufmerksamkeit nach einer langen Nacht nach. Sie waren erst siebzehn und achtzehn und konnten nicht garantieren, dass Alex und sie vor Whittler sicher waren.
    Wer so von seiner Rachsucht besessen war wie Whittler und monatelang durch die Wildnis fuhr, um eine Frau, die sich gegen seine Zudringlichkeiten gewehrt hatte, ins Gefängnis zu bringen, ließ sich nicht vertreiben. Irgendwo, vielleicht schon in Williams Lake, würde er erfahren, dass sie in der Nähe von Port Essington lebte, und zurückkehren.
    Bones hatte sie gewarnt. Sein Heulen verfolgte sie bis in den Wald hinein und ermahnte sie zu höchster Wachsamkeit. Es war so laut und klagend gewesen, dass ihr selbst die wenigen Tage, die sie auf das Dampfschiff nach Alaska warten musste, noch zu lange vorkamen, um rechtzeitig vor Whittlers Rückkehr das Land zu verlassen. Jeden Augenblick erwartete sie, dass er um die nächste Biegung kam, eine Waffe auf sie richtete, bereit sie zu fesseln.
    In ihrem Vorratsbeutel unter der Haltestange lag Alex’ Enfield-Revolver, ein Mark 2, wie ihn die Polizisten der North West Mounted Police benutzten, und mit dem auch sie umgehen konnte. Wenn man einem aufgebrachten Elch begegnete, war ein

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