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Clarissa

Clarissa

Titel: Clarissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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einem anderem Mann ertappen würde, könntest du noch so süß reden, und er würde dich nicht zurücknehmen. Er würde dich ziehen lassen und hierbleiben. «
    »Er würde mich hassen«, flüsterte sie. »Er kann schrecklich jähzornig sein. «
    »Ich dachte, es wäre dir ernst damit. Eben noch sagtest du, es wäre dir lieber, Blanche bekäme ihn zurück. « Er erstickte fast an dem Namen der Frau. »Machst du dir Hoffnung, daß du später, wenn der König ihm verziehen hat, wieder zu ihm zurückkommen könntest, wenn du ihn nun verläßt? So etwas würde nur in einem Lied passieren, das du selbst komponierst. Du kannst ihn nur dazu bringen, daß er dich allein aus dem Wald ziehen läßt, indem du seine Gefühle für dich total umkehrst. «
    »Indem ich seine Liebe in Haß verwandle«, flüsterte sie.
    »Träumst du davon, daß er unter den Bäumen steht, um dir Lebewohl zu winken, mit Tränen in den Augen? « fragte Joss sarkastisch. »Clarissa, du liebst ihn zu sehr, um ihn verletzen zu können. Laß dich beschützen, bis der König Raine begnadigt. «
    »Nein, nein, nein! « schrie sie. »Niemand könnte ihn vor einem Pfeil beschützen. Selbst in diesem Wald, umgeben von Wächtern, würde er von einem Pfeilschützen verwundet. Er riskiert den Tod, wenn er sich aus seinem Versteck wagt. Wie könnte ich ihm Schlimmeres antun als den Tod? «
    Sie vergrub das Gesicht in den Händen. »Aber ihn dazu zu bringen, daß er mich haßt! Oh, Joss, das ist ein hoher Preis, den ich bezahlen müßte. «
    »Wünschst du dir seine Liebe oder sein Leben? Würdest du lieber an seinem Grab singen oder ihn lebendig wissen, wenn auch in den Armen einer anderen Frau? «
    »Diese Vorstellung von Liebe ist mir neu; doch in diesem Augenblick wünschte ich mir eher, er wäre tot, als ihn in den Armen einer anderen Frau zu sehen. «
    Joss versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken. »Ist es das, was du dir wirklich wünschst? «
    »Nein«, sagte sie leise, »ich wünsche, daß er am Leben bleibt; aber ebenso gerne möchte ich ihn für mich behalten. «
    »Du mußt dich zwischen beidem entscheiden. «
    »Du glaubst, er bleibt nur hier, wenn ich… wenn ich ihn mit einem anderen Mann betrüge? «
    »Mir fällt keine andere Lösung ein. «
    Ihre Augen weiteten sich. »Aber, was würde aus dir, Joss? Raine wäre schrecklich zornig auf dich. «
    Joss räusperte sich. »Wenn ich mein Leben behalten möchte, würde ich, wie ich glaube, den Wald ebenfalls verlassen müssen. Ein Duell mit Raine, nachdem ich ihn mit seiner Frau betrogen habe, wäre nicht nach meinem Geschmack. «
    »Oh, Joss«, seufzte sie. »Ich würde dein Leben genauso ruinieren wie meines. Du wirst wegen Mordes gesucht. Was ist, wenn jemand dich kennt? «
    Sie merkte nicht, wie Joss bei ihren Worten zusammenfuhr. Er hatte keine Ahnung, daß sie seine Geschichte kannte.
    »Ich werde mir einen Bart wachsen lassen, und du, als Junge, wirst bestimmt nicht erkannt. Wir werden zusammen singen und spielen und uns damit den Lebensunterhalt verdienen können. «
    Pagnell würde mich vielleicht erkennen, dachte sie, doch sie schob den Gedanken beiseite. Zum erstenmal in ihrem Leben wollte sie nicht zuerst an sich denken. »Raine hat so viel Tragisches in seinem Leben erfahren. Der Tod seiner Schwester ist noch frisch, und jetzt… «
    »Entschließe dich, Clarissa, und zieh deine Kleider aus. Wenn ich richtig höre, nähert sich Raine dem Fluß. «
    »Jetzt? « erschrak sie. »Ich brauche Bedenkzeit. «
    »Wähle«, sagte er, dicht bei ihr. »Tot und dein oder lebendig und einer anderen gehörig. «
    Das Bild von Raines lebloser, für immer stummen Gestalt trieb sie dazu, sich an Jocelins Hals zu hängen und ihre Lippen auf seine zu drücken.
    Jahrelang war Jocelin ein Experte im Entkleiden von Frauen gewesen, und diese Fähigkeit hatte er noch nicht verloren. Obwohl Clarissa Knabenkleider trug, war die Schnelligkeit verblüffend, mit der Joss sie ihrer Garderobe entledigte. Ehe sie Luft holen konnte, standen sie beide von der Hüfte aufwärts nackt da, ihre Blößen aneinandergedrückt.
    Jocelin griff mit beiden Händen in Clarissas Haar, zog ihren Kopf zurück und küßte sie so hungrig, daß sie entsetzt die Augen aufsperrte.
    Sie hatte nicht eine Sekunde Zeit, sich mit Jocelins Küssen auseinanderzusetzen, denn Raines Hände packten sie im Genick, zogen sie auseinander und warfen sie zu Boden.
    »Ich werde dich töten«, sagte Raine mit heiserem Flüstern, während sich seine Augen in

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