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Clarissa

Clarissa

Titel: Clarissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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beide direkt aus dem Kloster, und man möchte meinen, Isabella ginge aufs Schafott. «
    »Vielleicht ist ihr Verlobter.,. «
    »Er ist fügsam«, unterbrach Fiona sie mit einer wegwerfenden Handbewegung. Ihr Blick ging zu Jocelin, der sie ungeniert anstarrte. »Ihr seid beide hübsch genug, das Kaninchen nicht noch mehr zu erschrecken«, sagte sie. Da schluchzte Isabella so laut, daß Fiona an ihre Seite eilte.
    »Du meine Güte«, sagte Clarissa gefühlvoll, als wäre sie eben einem Sturm entronnen. »Ich glaube nicht, daß ich schon jemandem wie ihr begegnet bin. «
    »Und ich bete, daß es bei dem einen Mal bleibt«, fügte Joss hinzu. »Sie rief uns hierher. Der Himmel helfe dem Mann, der es wagt, dieser Frau den Gehorsam zu verweigern; obgleich… «
    Clarissa sah ihn an und entdeckte einen nachdenklichen Schimmer in seinen Augen. »Sie wird dir die Haare ausreißen, wenn du ihr nicht folgst. «
    »Es sind nicht meine Haare, die ich ihr opfern müßte, und verdammt möchte ich sein, wenn ich ihr nicht ihren Willen ließe. «
    Ehe Clarissa etwas erwidern konnte, schob Joss sie auf die heulende Braut zu. Sie brauchten eine Stunde, ehe sie die Frau beruhigen konnten, und die ganze Zeit lief Fiona Chatworth hinter dem Stuhl auf und ab und musterte hin und wieder die weinende Isabella mit schmalen Augen. Einmal öffnete sie den Mund, um etwas zu sagen, doch Clarissa fürchtete, daß die Frau wieder verderben konnte, was sie und Joss erreicht hatten, und sang noch lauter, um Fionas Stimme zu übertönen.
    Als Isabella endlich so weit war, daß sie nach unten gehen konnte, gingen alle ihre Dienerinnen mit ihr und ließen Jocelin und Clarissa mit Fiona Chatworth alleine.
    »Du hast deine Sache gut gemacht«, sagte Fiona. »Du hast eine großartige Stimme, und wenn ich nicht fehl gehe mit meiner Vermutung, bist du auch gut ausgebildet. «
    »Ich bin einige Zeit von zwei Lehrern unterrichtet worden«, sagte Clarissa bescheiden.
    Fionas Augen richteten sich mit einem durchbohrenden Blick auf Jocelin. »Ich habe dich schon einmal gesehen. Wo? «
    »Ich kannte Eure Schwägerin, Lilian«, antwortete er sanft.
    Fionas Augen wurden hart. »Ja«, sagte sie mit einem kurzen, unverschämten Blick, der Joss von oben bis unten musterte. »Du wärst ihr Typ. Doch jeder Mann mit der entsprechenden Ausrüstung ist ihr willkommen. «
    Jocelins Gesicht zeigte einen Ausdruck, den Clarissa noch nie an ihm entdeckt hatte. Sie wünschte, er würde nichts mehr sagen. Schließlich war es Joss gewesen, der Edmund Chatworth, Fionas Bruder, ermordet hatte.
    »Und wie geht es Euren Brüdern? « fragte Joss in herauforderndem Ton.
    Lange sah ihn Fiona durchbohrend an, und Clarissa wagte nicht zu atmen, während sie betete, Fiona möge nicht erkennen, wer Joss wirklich war.
    »Mein Bruder Brian hat unser gemeinsames Heim verlassen«, sagte sie ruhig, »und wir wissen nicht, wo er steckt. Es gehen Gerüchte, daß er von einem dieser abscheulichen Montgomerys gefangengehalten wird. «
    Jocelins Hand drückte Clarissas Schulter mit brutaler Gewalt zusammen. »Und Roger? « fragte er.
    »Roger… hat sich verändert. Und wenn deine Neugierde jetzt gestillt ist«, fuhr sie im selbstbewußten Ton fort, »solltest du nach unten gehen, wo du bestimmt schon erwartet wirst. « Damit rauschte sie aus dem Zimmer.
    »Abscheulich! « rief Clarissa, ehe die Tür zufiel. »Ihr Bruder hat die Schwester von meinem Raine auf dem Gewissen, und sie wagt es, uns so zu beschimpfen! «
    »Clarissa, beruhige dich. Du kannst es mit einer Frau wie Fiona Chatworth nicht aufnehmen. Sie würde dich bei lebendigem Leib verspeisen. Du weißt nicht, in was für einer Umgebung sie aufgewachsen ist. Ihr Bruder Edmund, der Vaterstelle bei seinen jüngeren Geschwistern vertrat, war ein gemeiner, tückischer Mann, und ich habe miterlebt, wie Fiona sich ihm zu widersetzen wagte, während nicht einmal Roger den Mut dazu fand. Und sie himmelt ihren Bruder Brian an. Wenn sie glaubt, die Montgomerys hätten ihn von ihrem Familiensitz entführt, glüht sie vor Haß. «
    »Aber sie hat kein Recht, die Montgomerys zu hassen! Es war Chatworth’s Schuld. «
    »Still! Laß uns jetzt nach unten gehen. « Er sah sie scharf an. »Und komm mir nicht wieder auf die Idee, Lieder über verfehdete Adelsfamilien zu verfassen. Hast du mich verstanden? «
    Sie nickte, aber sie machte nur ungern so ein Versprechen.
    Es war schon spät nachts, und die meisten Gäste lagen betrunken auf dem Boden oder quer

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