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Clark Mary Higgins

Clark Mary Higgins

Titel: Clark Mary Higgins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schlaf Wohl Mein Sußes Kind
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wegen
Schwarzarbeit. Und das ist bloß der Anfang. Ich weiß, womit
Sie Ihre eigenen Taschen gefüttert haben!«
    Da war ihm klargeworden, daß sie ihre Nase auf keinen Fall
in seine Angelegenheiten stecken durfte. Sie mußte unter allen
Umständen davon abgehalten werden.
    Das Telefon läutete mit einem sanften Schnurrton. Ärgerlich
nahm Gordon Steuber den Hörer auf. »Was gibt’s, May?«
In entschuldigendem Ton sagte seine Sekretärin: »Ich wußte,
daß Sie nicht gestört werden möchten, Sir, aber die Herren von
der Staatsanwaltschaft wollen Sie unbedingt sprechen.«
»Schicken Sie sie rein.« Steuber zog sein hellbeiges Seidenjackett zurecht, wischte mit dem Taschentuch ein Stäubchen von
seinen Manschettenknöpfen aus Brillanten und setzte sich in den
Schreibtischsessel.
Als die drei Beamten hereinkamen, ganz auf ihren Auftrag
eingestellt, dachte er zum zehntenmal in der letzten Stunde, daß
ihm dies alles von Neeve Kearney eingebrockt worden war.
    Um elf Uhr am Freitag vormittag kehrte Jack Campbell aus einer Konferenz mit seinen Mitarbeitern in sein Büro zurück und
nahm sich erneut das Manuskript vor, das er schon am vergangenen Abend hatte lesen wollen. Diesmal zwang er sich zur
Konzentration, um den pikanten Abenteuern einer angesehenen
dreiunddreißigjährigen Psychiaterin zu folgen, die sich in einen
ihrer Patienten, einen alternden Filmstar, verliebt und mit ihm
Ferien auf einer Karibikinsel verbringt.
    Du liebe Güte! dachte Jack, als er die letzten Seiten rasch
durchblätterte. Er klappte das Manuskript im selben Augenblick
zu, als Ginny mit einer Handvoll Briefe hereinkam. Sie warf
einen fragenden Blick auf das Manuskript. »Wie ist es?«
    »Schrecklich. Aber es wird sich gut verkaufen. Komisch, bei
all den Sexszenen unter dem Sternenhimmel frage ich mich immer, ob da eigentlich die Mücken nicht stechen. Ist das ein Zeichen, daß ich alt werde?«
    Ginny grinste. »Das bezweifle ich. Sie denken doch dran, daß
Sie eine Verabredung zum Lunch haben?«
»Ich hab’s mir aufgeschrieben.« Jack stand auf und streckte
sich.
Ginny warf ihm einen anerkennenden Blick zu. »Ist Ihnen
bewußt, daß alle jungen Lektorinnen für Sie schwärmen? Ständig werde ich gefragt, ob Sie auch bestimmt noch nicht gebunden sind.«
»Sagen Sie, daß Sie und ich zusammengehören.«
»Das würde ich mir wünschen. Wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre.«
Jacks Lächeln wich einem Stirnrunzeln. »Ginny, mir ist gerade etwas eingefallen. Wann ist Redaktionsschluß für die nächste
Nummer von Contemporary Woman?«
»Das weiß ich nicht genau. Warum?«
»Ich frage mich, ob ich wohl schon einen Abzug von Ethel
Lambstons Mode-Artikel bekommen könnte. Ich weiß, daß Toni
vor Erscheinen eines Hefts eigentlich nichts davon rausläßt.
Aber sehen Sie mal, was Sie erreichen können.«
Eine Stunde später, als Jack gerade zum Lunch gehen wollte,
rief Ginny durch. »Der Artikel erscheint nächste Woche, aber
Toni tut Ihnen den Gefallen und zeigt ihn Ihnen vorher. Sie
schickt auch Fotokopien von Ethels Originalmanuskript.«
»Das ist fabelhaft von ihr.«
»Sie hat es von sich aus angeboten«, fuhr Ginny fort. »Sie
sagte, die Auslassungen in Ethels Artikeln seien meistens aufregender zu lesen als das, was die Anwälte zum Abdruck freigeben. Toni fängt auch an, sich Sorgen wegen Ethel zu machen.
Und da Sie ja Ethels Buch herausbringen wollen, findet sie, daß
sie keinen Vertrauensbruch begeht.«
Auf dem Weg zu seiner Verabredung merkte Jack, wie gespannt er darauf war, sich die aus Ethels Artikel herausgefallenen Stücke anzusehen, die zu heikel für eine Veröffentlichung
waren.
    Weder Seamus noch Ruth gingen am Freitag zur Arbeit. Sie
saßen in ihrer Wohnung und starrten einander an wie zwei Menschen, die zusammen in Treibsand geraten waren und darin versanken, außerstande, das Unausweichliche abzuwenden. Gegen
Mittag machte Ruth einen starken Kaffee und grillierten Käsetoast. Sie zwang Seamus, aufzustehen und sich anzuziehen.
»Iß«, befahl sie ihm, »und erzähl mir noch einmal ganz genau,
was geschehen ist.«
    Während sie zuhörte, mußte sie dauernd daran denken, was
dies für ihre Töchter bedeutete. Was für Hoffnungen sie gehegt
hatte. Wie sie für das Schulgeld gespart, welche Opfer sie gebracht hatte. Was nützte das alles, wenn ihr Vater im Gefängnis
saß?
    Noch einmal brach die ganze Geschichte aus Seamus hervor.
Mit schweißglänzendem Gesicht, die Hände hilflos auf den

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