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Clark Mary Higgins

Clark Mary Higgins

Titel: Clark Mary Higgins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schlaf Wohl Mein Sußes Kind
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falls seine Füße den
Erdboden berührten, sein wirkliches Alter wiederbekäme. Den
Rest können Sie sich denken. Er fiel vom Pferd, und die arme
Niamh ließ ein Häufchen Knochen liegen und kehrte zurück in
den Himmel.«
»Und das tun auch Sie Ihren Verehrern an?«
Sie brachen beide in Lachen aus. Neeve hatte den Eindruck,
daß sie in stillschweigendem Einverständnis ein Gespräch über
Ethel hinausschoben. Sie hatte Eugenia von der telefonischen
Drohung erzählt, doch seltsamerweise hatte diese es beruhigend
gefunden. »Wenn Ethel solche Anrufe kriegt, bedeutet das für
mich, daß sie beschlossen hat, sich davonzumachen, bis die
Gemüter sich beruhigt haben. Du hast dem Neffen geraten, es
der Polizei zu melden. Dein Vater beschäftigt sich auch mit der
Angelegenheit. Mehr kannst du nicht tun. Ich wette, daß die gute
Ethel sich in einen Kurort verzogen hat.«
Neeve hätte es gerne geglaubt. Sie verbannte Ethel aus ihrem
Kopf, trank ihren Champagner und lächelte Jack Campbell über
den Tisch hinweg an.
Bei der Vorspeise, Sellerie mit Remouladensoße, sprachen sie
über ihre Kindheit. Jacks Vater war Kinderarzt. Jack war in einem Vorort von Omaha aufgewachsen. Er hatte eine ältere
Schwester, die noch in der Nähe der Eltern wohnte. »Tina hat
fünf Kinder. Die Nächte sind kalt in Nebraska.« Während seiner
Schulzeit hatte er in den Sommerferien in einer Buchhandlung
gearbeitet und so begonnen, sich für das Verlagswesen zu begeistern. »Als ich mein Universitätsdiplom hatte, ging ich nach
Chicago und arbeitete als Vertreter eines Verlags von Lehrbüchern. Eine gute Gelegenheit, um zu zeigen, daß man sich
durchsetzen kann. Zu dieser Arbeit gehört auch, herauszufinden,
ob einer der Professoren, denen man Bücher verkauft, vielleicht
selber an einem Buch schreibt. Eine Dozentin verfolgte mich
mit ihrer Autobiographie, bis ich ihr schließlich sagte: ›Madam,
wir wollen den Tatsachen ins Auge sehen. Sie haben ein sehr
langweiliges Leben gehabt.‹ Da beklagte sie sich bei meinem
Chef.«
»Und Sie verloren Ihren Job?«
»Nein. Man ernannte mich zum Lektor.«
Neeve blickte sich im Raum um und ließ die diskrete Eleganz
auf sich wirken, die feinen Porzellanteller, das schöne Besteck
und die Damasttischtücher, die Blumenarrangements, dazu das
angenehme Murmeln der Stimmen an den Nebentischen. Sie
fühlte sich ungewöhnlich, unsinnig glücklich. Während sie ihre
Lammkoteletts aßen, erzählte sie Jack von sich selbst. »Mein
Vater kämpfte verbissen darum, mich auf die Universität zu
schicken, aber ich war am liebsten zu Hause. Ich ging nach
Mount St. Vincent, studierte ein Semester in Oxford und war
auch ein Jahr auf der Universität in Perugia. In den Sommerferien und nach dem Unterricht arbeitete ich in Modegeschäften.
Ich wußte immer schon, was ich einmal machen wollte. Mein
größtes Vergnügen waren Modeschauen. Onkel Sal war fabelhaft. Nach dem Tod meiner Mutter ließ er mich mit dem Auto
von der Schule abholen, und ich durfte ihn begleiten, wenn eine
neue Kollektion präsentiert wurde.«
»Und was machen Sie in Ihrer Freizeit?«
Die Frage klang allzu beiläufig. Neeve wußte genau, warum
er sie gestellt hatte, und mußte lächeln. »Vier, fünf Sommer lang
hab ich einen Teil eines Ferienhauses auf Long Island gemietet«, erzählte sie ihm. »Das war herrlich. Letztes Jahr mußte ich
darauf verzichten, weil Myles zu krank war. Im Winter bin ich
mindestens zwei Wochen in Vail zum Skilaufen. Ich war im
Februar dort.«
»Mit wem fahren Sie hin?«
»Immer mit meiner besten Freundin, Julie. Die anderen Gesichter wechseln.«
»Und wie steht’s mit Männern?« fragte er geradeheraus.
Neeve lachte. »Diese Frage hätte auch von Myles kommen
können. Ich schwöre, daß er erst zufrieden ist, wenn er den
Brautvater spielen kann. Natürlich habe ich eine Reihe Freundschaften gehabt, und ich bin praktisch während der ganzen Studienzeit mit demselben Jungen gegangen.«
»Was ist daraus geworden?«
»Er ging nach Harvard zum Studium, und ich interessierte
mich mehr und mehr für Mode. So kamen wir einfach auseinander. Dann gab es einen Jeff und danach einen Richard, aber die
wahre Liebe war es nie. Vor zwei Jahren hätte ich mich um ein
Haar verlobt, mit Gene. Aber wir verkrachten uns bei einem
Wohltätigkeitsball auf der Intrepid. «
»Dem Schiff?«
»Jaja. Die lag im Hudson River vor Anker. An einem Wochenende wurde ein Riesenfest gegeben. Ich kannte mindestens

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