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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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Moselle. »Holt mir das Pferd. Vergiss den Sattel, holt mir nur das Pferd.«
    Ein junger Ritter nahm Moselles Reittier die Fesseln ab, während die anderen sich daranmachten, ihre eigenen Tiere zu befreien. Moselle sprang auf sein Tier und eilte hinter Renier und Aelis her. Die anderen folgten ihm.
    Leshii sah sich im Lager um. Inzwischen waren sämtliche Ritter verschwunden. Er war sehr in Versuchung, sich nach Münzen umzusehen, die sie möglicherweise zurückgelassen hatten, doch wenn die Franken Aelis fanden und zurückkehrten, würden sie bald bemerken, dass etwas fehlte, und dann konnte nur einer dafür verantwortlich sein.
    Leshii wollte Aelis lieber in der Nähe wissen, also warf er einen Sattel auf das Pferd, das Sindre getragen hatte, zäumte das Tier so schnell wie möglich auf und band das Maultier an das Pferd. Die Ritter konnten ihn nicht bestrafen, wenn er sich nahm, was rechtmäßig ihm gehörte, und in diesem Moment waren das Pferd und das Maultier alles, was Leshii noch besaß.
    Während er diesen Verrichtungen nachging, blickte er auf Sindre hinab. Der Wolfsmann war bewusstlos.
    »Ach, Chakhlyk«, sagte er, »warum habe ich dich hierhergebracht? Es muss doch einen einfacheren Weg geben, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.«
    Er hockte sich neben den Wolfsmann und legte ihm eine Hand auf die Stirn. Die Haut war kalt, der Verletzte hatte wohl nicht mehr lange zu leben. Leshii hätte zur Erinnerung gern etwas an sich genommen und wollte ihm schon das Wolfsfell abstreifen, doch dann hielt er inne. Es war wertvoll, aber dem Wolfsmann so teuer, dass Leshii es nicht über sich brachte, es zu stehlen. Gleichzeitig fand er den Gedanken seltsam. Der Mann würde sterben, warum ihm also nicht die Wertgegenstände abnehmen? Nein, der Händler brachte es nicht über sich.
    »Den brauchst du für die Magie im nächsten Leben«, sagte er.
    Dann bemerkte er den Anhänger, den Sindre am Hals trug. Er betrachtete den einfachen Kieselstein und verstand, was die ungeschickte Zeichnung zu bedeuten hatte. Es war ein Wolfskopf, und das war, fand Leshii, durchaus passend. Ein komplizierter Knoten verband den Stein mit der Schnur. Der Anhänger war nichts wert, aber immerhin eine Erinnerung an den Wolfsmann. Leshii schnitt ihn ab. Dann saß er auf und warf einen letzten Blick auf den Wolfsmann hinab.
    »Viel Glück«, sagte er und machte das Zeichen des Blitzes. Er ließ das Pferd die Hacken spüren, und das Reittier trabte los.
    Es war nicht schwer zu erkennen, wohin die Franken sich gewandt hatten. Im Wald war der Teufel los. Als Leshii sich ihnen näherte, hörte er sie miteinander streiten.
    »Ihr werdet meinen Bruder nicht töten!«
    »Ihr müsst ihn festhalten.«
    »Renier, legt das Schwert weg, Mann. Was ist nur in Euch gefahren?«
    Es gab einen Schrei, weitere Rufe ertönten, dann das unverkennbare Klirren gekreuzter Schwertklingen.
    »Tut ihm nicht weh. Der Händler hat recht, er ist verhext.«
    »Er hat meinen Arm getroffen! Christus, Renier, dafür sollt Ihr büßen.«
    »Bleibt alle stehen!« Moselle übertönte den Lärm. »Niemand tut ihm etwas. Tretet hinter ihn. Wir überwältigen ihn und fesseln ihn.«
    Leshii trieb das Pferd weiter und sah zu, wie die Franken Renier einkreisten, der schwer atmend und mit wilden Blicken mit dem Schwert um sich schlug.
    »Jetzt!«
    Wie ein Mann sprangen die Ritter vor, und ein paar Sekunden später hatten sie ihn niedergerungen und entwaffnet. Er wehrte sich weiter.
    Moselle stand auf und wandte sich an Leshii. »Was ist das, Händler?«
    »Keine Ahnung. Hexerei vielleicht?«
    »So etwas gibt es nicht, die Priester lassen daran keinen Zweifel.«
    »Wie soll man es denn sonst nennen?«
    Der Ritter zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Wie können wir ihn davon befreien?«
    »Als ich so etwas das letzte Mal gesehen habe, haben wir dem Opfer ein Schwert durch den Leib gejagt. Das hat ihn geheilt.«
    »Ich jage gleich dir eine Klinge in den Bauch«, erwiderte Moselle. »Meinst du, es geht von selbst vorbei?«
    »So war es beim letzten Mal, aber wie gesagt, der Mann lag im Sterben. Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen wollt, ich muss die Schwester Eures Grafen suchen.«
    »Fesselt ihn«, sagte Moselle zu den anderen Franken und deutete auf Renier. »Ich suche Edelfrau Aelis.«
    Ein Ritter rannte los, um ein Seil zu holen, während die anderen Renier festhielten. Moselle sprang auf sein Pferd. Zu Leshii sagte er kein Wort, doch der Händler folgte ihm. Hinter ihnen ertönte

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